Yogasutra 1×1: Tapas – der Weg des furchtlosen Tuns

Yogasutra 1×1: Tapas – der Weg des furchtlosen Tuns

Tapas – der Weg des furchtlosen Tuns heute im Yogasutra 1×1

Ich muss, ich sollte, ich müsste – viel zu lange habe ich das Yogasutra rund um Tapas als Anstrengung verstanden. Was nur halb stimmt, denn eigentlich lädt es uns ein genau hinzuschauen. Wörtlich übersetzt heißt das Sanskritwort Tapas so etwas wie Hitze oder Glut. Wie wir diese Hitze einsetzen, ob sie uns verbrennt oder wir sie zur Transformation nutzen, ist entscheidend. Also, lasst uns mal tiefer schauen, wie das so ist mit der Disziplin. Die Übersetzung es Sutras kommt wie immer aus dem Lieblingsbuch zum Thema (s.u.):

„Wer sich selbst diszipliniert und Unreinheiten reduziert, entfaltet Körper und Sinne zu ihrer Vollkommenheit.“ 

Sich selbst disziplinieren?

Nun erschreckt man sich leicht, wenn man von Disziplin liest. Es hat scheint altmodisch und ohne Spaß und trägt einen Schatten von Selbstoptimierung, dem wir alle manchmal nachzujagen scheinen. Dabei tut das Ausprobieren von Dingen, die unsere Unreinheiten reduzieren gut. Yoga zum Beispiel oder nicht mehr jammern sind feine Dinge, die wir gerne beginnen können. Die Disziplin sorgt dann fürs Dranbleiben und für Resultate. Mit der Meditation war das so eine Sache. Als ich vor Jahren begonnen habe, hätte ich nie gedacht, wie gut es mir tun würde. Ich war lange der Meinung, dass Frühaufstehen nichts für mich ist. Irgendwann jedoch konnte ich den erschlagenden Konsens all der wissenschaftlichen Studien zur positiven Wirkung von Meditation nicht mehr ignorieren. Also früher Aufstehen – hui, fiel mir das anfangs schwer. Und doch, heute, wenn ich irgendwo sitze und in mir diese wunderbare Stille aus der morgendlichen Meditation einfach aufrufen kann , ist es nicht mehr wegzudenken. Zum Glück hatte ich damals genügend Tapas.

Wenn etwas zum Krampf wird

Eine andere Sache ist das mit den früher so regelmäßigen Joggingeinheiten. Eine lange Zeit bin ich viel gelaufen, manche Monate sogar täglich. Das Laufen war ein Moment der Freiheit, den ich geliebt habe. Bis die Freiheit überall möglich wurde. Plötzlich hatte der Lauf zwar immer noch diese wunderbar frische Luft, die Natur und all das – aber wurde auch ein wenig zum Krampf. „Ich muss noch laufen“ hörte ich mich sagen und ein paar Tage später: „Ich sollte endlich mal wieder laufen.“  – „Sagt wer?“ ist eine feine Frage, wenn etwas sich verkrampft. Manche Dinge haben ihre Zeit und es ist gut, wenn wir das erkennen.

Die eigene Vision kennen

Nun also dazu, wann Tapas richtig Sinn macht. Das neue Jahr startet bald und ich liebe den frischen Beginn. Wenn du kannst, nimm dir bewusst Zeit, fertige ein Visionboard fürs nächste Jahr an und beginn zu überlegen, wie die eigene Vision vom Leben mit deinen konkreten Plänen in Einklang kommen kann. Du kannst auch mit meinen Coachingfragen im Glücksjahr (s.u.) arbeiten. Wichtig ist, dass du weißt, was du willst. Wohin willst du?  Wofür brennst du?  Nur so kannst du dein eigenes Feuer für die Dinge brennen lassen, die für dich zählen.

Es tun.

Womit wir bei dem Besten aller Effekte von Tapas wären: Wenn wir brennen, unsere Hitze leiten, unsere Bequemlichkeit und Angst überwinden – dann legen wir los. Tatsächlich brechen wir auf, machen, beginnen oder beenden etwas. Tapas lässt uns aufstehen, wenn wir ein wenig müde sind. Es ist die Kraft in uns, die uns hilft zu üben und zu trainieren, dabei zu bleiben – bis wir irgendwann ankommen. Krampf wird es nur, wenn wir unsere Hitze für das einsetzen, was uns gar nicht (mehr) am Herzen liegt. Alles andere macht einfach nur glücklich.

Der Moment, wenn du stolz bist

Egal, wie lange du an etwas arbeitest, etwas übst, etwas versuchst – dieser Moment, wo du es schaffst, der ist einfach magisch. Verpass ihn nicht. Viel zu schnell haben wir oft schon das nächste Ziel vor Augen. Tapas aber lädt uns ein uns zu feiern. Wir haben das geschafft! Wie toll ist das denn Bitteschön? Das Fruchtlose, was uns leitet, wird irgendwann belohnt, da bin ich sicher. Manchmal braucht es lange und wir brauchen viel mehr Zeit als wir gedacht hätten. Abe sie ist gut und hilft uns reinzuwachsen. Und egal wie lange, der Moment kommt.

Die Kraft des furchtlosen Neins

Somit ist Tapas genauso das „Nein“ zu manchen Dingen, die nicht mehr passen. Es ist das Kopfschütteln und unseren eigenen Weg gehen. Es ist das begeistert erzählen und Nachts noch am Rechner sitzen. Das morgendliche Aufstehen zur Mediation möchte ich heute nicht mehr wegdenken. So viel von meinem Glück ist hier entstanden. Auch die Disziplin noch zu studieren oder eine Fortbildung zu machen heißt auch Nein zu sagen zu vielen anderen, schönen Dingen. Nichts davon möchte ich missen.

Das Ziel unser Praxis

Womit wir, nach einer ordentlichen Schleife, wieder beim Yoga angekommen wären. Das Ziel unserer Yogapraxis, egal wie sie aussieht, ist es, diesen wunderbaren inneren Frieden zu erlangen. Wir wollen durchatmen, gelassen sein, freudig und im Moment. Damit sei gesagt: Tapas hat weder mit Perfektion zu tun, noch mit einem Handeln aus dem Mangel heraus. Tapas bedeutet das Handeln aus der Liebe zu uns selbst.

Tapas und Freude

Somit sei ein letztes Märchen aufgeräumt: Tapas bedeutet nicht Anspannung, Stress, Puschen, Reinzwingen. Die Disziplin aus der Liebe und Freude heraus hat ein anderes Gefühl. Wir handeln, weil wir wissen wohin wir wollen .Der Weg mag nicht immer Spaß machen, aber grundsätzlich sind wir mit Freude dabei. Oder noch besser: Schon auf dem Weg fühlen wir uns so oft es geht so, wie wir uns am Ende auch fühlen wollen. Wir genießen den Weg, genießen das Tun. Wir brauchen die Hitze von Tapas für unsere Transformation, egal wo wir stehen. Sie lässt uns wachsen und lernen. Folg also der Freude, nutz deine Stärke für das, was du erschaffen willst und hab deine Vision klar im Blick. Mir hilft bis heute: ein Schritt nach dem nächsten und den Weg genießen lernen.

Und du?

Wie schaut es denn bei dir aus mit der Disziplin? Was hast du schonmal geschafft und was hat dir dabei geholfen? Welche Dinge fallen dir schwer? Wohin geht dein nächster Schritt? Ich bin so gespannt und freu mich auf Kommentare und Geschichten.

Alles Liebe,

Silja

PS:

Hier das Buch der Bücher, unsere Kreation und ich bin immer noch so stolz:

Hier das Lieblings-Yogasutra-Buch nochmal für euch verlinkt:

Wie immer gilt: Wer über den Link bestellt muss wissen, dass ich ein wenig profitiere (Affiliatelink). Mindestens noch schöner ist es, im Lieblingsladen das Buch zu ordern. So bleibt der Laden erhalten und macht euch noch lange glücklich.

PPS: Fotos von Miriam (Werbung, Unbezahlt):

 

 

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

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