Einfach mehr lieben – eine Anleitung

Einfach mehr lieben – eine Anleitung

Einfach mehr lieben  – der Versuch einer Anleitung

Weihnachten und Neujahr stehen vor der Tür und damit die Tage im Jahr, in denen die meisten von uns ein Gemisch aus Erwartungen, Erinnerungen und Wie-war-das-Jahr-Gedanken mit sich herum tragen. Was uns ein wenig dünnhäutiger macht, also meistens. Was eine gute Sache sein kann, wenn wir sie nutzen. Einfach mehr lieben – wäre das nicht ein feines Motto für das diesjährige Weihnachtsfest? Oder vielleicht sogar für das ganze nächste Jahr?

Neulich

Neulich habe ich so richtig schlecht geträumt und bin aufgewacht mit einem schalen, traurigen Geschmack im Mund. Manche Träume kommen uns so real vor und begleiten uns bis in den wachen Morgen hinein. In  meinem Traum hatte der Supermann an meiner Seite mich verlassen und als ich morgens auf der Matte saß, bereit ein wenig zu meditieren, überfiel die Angst mich in Schüben. Kennt nicht jeder von uns solche Momente, egal ob ein Traum sie auslöst oder ein echtes Ereignis? Haben wir nicht alle Fragen im Kopf? Sowas wie: Was, wenn ich alleine bleiben, mit all meiner Liebe? Was, wenn ich verlassen werde? Verletzt? Nicht gesehen? Nicht geliebt? Was, wenn meine Angst, nicht gut genug zu sein, wahr ist?

Angst

Die Angst ist kein guter Berater, eigentlich wissen wir das längst, und doch wartet sie in uns allen, bereit nach vorne zu springen und jeden anderen Gedanken zu verdrängen. Was als Schutz gedacht ist, lähmt uns und setzt sich fest als Trauma oder Schatten, begleitet uns, kann uns vergiften, wenn wir nicht aufpassen.

„Die Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt.“ (Rumi)

Ich habe über diesen Satz von Rumi eine ganze Zeit lang gebrütet. Jeder von uns ist verletzt worden, hat Momente der Angst durchlebt. Manche mit Sicherheit traumatischer als andere, aber jeder ist mit von der Partie. Die Wunde bleibt, wird eine Narbe, erinnert uns. Jeder Moment, der eine ähnliche Gefahr bieten könnte, wird nun von unserem Gehirn automatisch identifiziert und unser Muster des Selbstschutzes startet wie ein Waschprogramm, Schleudergang inklusive.

Wenn das Licht eintritt

Aber auch auf einer anderen Ebene passiert etwas, wenn wir verletzt werden. Etwas beginnt sich zu bewegen. So, als würden wir aus einem anderen Traum aufwachen. Manchmal brauchen wir mehrere Runden an Verletzungen, um zu verstehen, dass wir alle im gleichen Boot sind. Um zu begreifen, dass wir nicht hier sind, um zu gewinnen oder etwas zu beweisen. Das Licht hab ich für mich übersetzt als die Erkenntnis, dass wir zusammen gehören. Wir alle. Niemand ist besser oder schlechter. All die Urteile, Erwartungen, all der Druck auf uns selbst und andere -sind Muster, die unsere ganze Angst erschaffen hat. Und wir können, Schritt für Schritt, raus ins Licht treten. Mit kleinen Gesten und offenem Herzen können wir Innen wie Außen einen Unterschied machen. Daher, passend zur Weihnachtszeit, gibts heute ein paar kleine Ideen für uns alle. So als Erinnerung an das, was wirklich zählt und weil, zumindest ich, das gerade brauche.

„Der andere bist du“

sagt der Kurs in Wundern, was auch bedeutet: Jedes Urteil, jeder Vorwurf, jeder Angriff- ist ein Angriff auf dich selbst. Was wahr ist geht mir jedes mal auf, wenn ich es aufdrösele. Vor kurzem beispielsweise habe ich mich nicht wirklich wertgeschätzt gefühlt. Der typische Ablauf begann: Erst nahm ich wahr, wie wenig sich bedankt wurde. Was sofort dazu führte, mehr der vermeintlichen Gleichgültigkeit zu bemerken. (Merke: Die Sache mit der Aufmerksamkeit und der Wahrnehmung klappt immer: Was du denkst, wirst du sehen.) Was bei mir immer (!)  innere Jammerei zur Folge hat, die sich in einer lauthalsen Beschwerde irgendwann entlädt. Mein Waschprogramm sozusagen. Mein inneres Mantra war an dem Tag: „Ich bin hier selbstverständlich. Keiner schätzt, was ich tue“ und dementsprechend zeigten sich Laune und Gesichtsausdruck.

Selbsthilfe

Ich liebe dafür ja Byron Katies Fragen, die mit „Ist das wahr?“ – also „zu 100%?“ starten und über „wie geht es dir, wenn du das denkst?“ bis zu „Wärst du bereit, den Gedanken loszulassen?“ führen. Der letzte Schritt, das Umdrehen, ist der machtvollste Moment: Was wir denken, was andere denken, sagt mehr über uns als über die anderen.

Das geben, was wir wollen

Womit wir bei einem anderen Satz aus dem Kurs wären. Bei mir klingelte es in Katies letzten Schritt innerlich, als ich „Ich finde es selbstverständlich“ umdrehte und auch bei  „Ich  schätze nicht, was die anderen tun“. Ha! Wer sich, ohne um Hilfe zu bitten oder die Aufgabe weiterzureichen, mürrisch an den Herd stellt und auf das gemütliche Abhängen der anderen mit einer Mischung aus Neid und Verurteilung schaut – darf sich über schlechte Vibes nicht wundern. Ich hätte mir am liebsten auf die Stirn gehauen. Merke: Uns selbst sowie allen anderen zu geben, was wir brauchen, ist das Geheimnis. Also entspannen, in meinem Fall, wenn mir danach ist und genauso offen um Hilfe zu bitten, wenn ich sie brauche. Unsere Gedanken reflektieren sich in unserer Umgebung. Wir erschaffen, was wir denken – und ich erschrecke mich immer, wie sehr.

Die Liebe breitet sich aus, wenn…

Mal angenommen, wir würden erkennen, dass all die Urteile, die wir über uns und andere fällen, aus unseren Verletzungen kommen und wir unter diesen Narben weiterhin wunderbar sind? Wenn wir uns endlich zugestehen würden, dass wir hier nichts beweisen müssen, sondern einfach sein dürfen? Spaß haben? Den nächst-schöneren Gedanken suchen dürfen? Wann immer du kannst, in dieser Weihnachszeit, ach im ganzen nächsten Jahr, wähle den nächsten Gedanken immer bewusst. Sobald du merkst, dass du dich verlierst in Ärger, Trauer, Scham und Wut – wähl neu. Ist nicht immer einfach, klappt aber besser und besser. Für mehr Liebe wähle Gedanken voll…

Dankbarkeit

Sobald du über jemanden urteilen willst, versuch denjenigen mit frischen Augen zu sehen. So, als würdet ihr euch gerade erst treffen. Versuch dich im anderen zu sehen hilft auch. Beginn dann innerlich aufzuzählen wofür du alles dankbar bist. Was schätzt du an diesem Menschen? Welche Erinnerungen teilt ihr, die dich glücklich machen? Wofür bist du in diesem Augenblick dankbar? Dankbarkeit verändert unsere Frequenz sofort, macht uns freudiger und lässt soviel mehr Licht rein.

Freude

Was kannst du tun, damit es leichter wird? Was, wenn du nicht „müsstest“ sondern irgendwas machen dürftest, wozu du Lust hast? Was kannst du tun, um dich mehr an dir, diesem Leben, diesem Moment zu erfreuen? Wohin kannst du das Gespräch lenken? Was kann deine Stimmung heben? Im Zweifel helfen mir immer diese drei Tipps oder irgendwas anderes Absurdes zu tun. Hüpfen, ein Wettspiel, eine Umarmung, singen, lachen, über etwas Inspirierendes sprechen – all das kann sofort mehr Freude einladen. Und dafür sind wir hier, ihr Lieben. Dich mit dir gut fühlen, ist fast eine Prämisse für mehr Liebe.

Vergebung

Was auch immer du tust, auf jeden Fall: Vergebe! Je mehr Groll wir rumschleppen, egal aus welchen Phasen unseres Lebens, umso schwerer wird die Sache mit der Liebe. Der Groll auf andere oder uns selbst belastet sowieso nur uns. Wenn wir vergeben, lassen wir frei – und zwar uns selbst. Es heißt nie, dass das, was war in Ordnung war. Es heißt nur, wir sind bereit weiter zu gehen. Nicht mehr zurück zu schauen, den Frieden sich ausbreiten zu lassen. Duz brauchst nichts weiter tun, als hineinzufühlen: Wo hast du noch Groll und Anklage versteckt? Dann bitte darum, das anders sehen zu können, vergeben zu können. Die Intention hilft schon so viel, der Rest kommt automatisch.

Prävention rules!

Ich kanns nicht oft genug schreiben: Alle gelassenen, freudigen Menschen, die ich kenne, haben eine Praxis voller Spiritualität. Sie lesen gute Bücher, meditieren, beten, schreiben sich die Sorgen von der Seele. Das Gute wird mehr, wenn wir es bewusst einladen. Jammern und meckern bringt uns kein Stück weiter, es trennt uns mehr und füttert unser Drama. Also atmen, anerkennen, wo wir sind und bewusst in eine andere Richtung wechseln. Was soviel mentale Stärke braucht, also: beug vor, üb das, sorg für dich!

Wenn die Liebe wackelig wird oder nicht klappen will

Manchmal bemühen wir uns und fühlen uns doch weiterhin zu weit entfernt von der Liebe. Wenn dem so ist, kann es Sinn machen genau hinzuschauen. Zu prüfen, welche Bedürfnisse, Glaubenssätze, Erinnerungen, Erwartungen wir rund um das Thema mit uns rumschleppen. Mit uns in Klausur gehen hilft, dieser Post vielleicht auch – oder du gönnst dir ein Coaching oder ein ganzes Seminar rund um das Thema und lässt all deine Blockaden los? Im Februar gibt es einen ganzen Tag rund um Motive, Bedürfnisse, Verletzungen, Kommunikation – passend für jeden, der mehr Liebe ins Leben lassen will oder es sich einfach etwas leichter machen möchte.  (Werbung, eigenes Seminar)

Weihnachten

Wer Lust hat ein bisschen mehr Good Vibes in die Welt rauszuhauen: Um Weihnachten macht es Sinn die Metta Meditation regelmäßig zu praktizieren. Sie öffnet unser Herz so wunderbar und macht die Welt ein wenig heller:

Habt eine gute Zeit ihr Lieben,

Alles Liebe,

Silja

PS: Ihr findet meine ganzen Angebote für das Jahr 2019 hier auf der Seite. Ich freu mich auf alles, was kommt und besonders darauf, mit dem ein oder anderen persönlich zu arbeiten, zu lernen, zu verändern! Lasst mich wissen, wo ihr dabei seid.

PPS: Fotos von Martin (schwarze Mütze), Miriam (vor dem Gitter im Shirt), Silja (jaja, mache auch welche selbst. (Werbung, unbezahlt, PR Sample quasi)

 

 

 

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

2 Kommentare

  1. Manuela 5 Jahren vor

    Liebe Silja,

    herzlichen Dank für den wundervollen Beitrag.
    Deine wertvollen Strategien haben mir heute in einer sehr schwierigen Situation ganz stark geholfen diese zu meistern und ein aufkommendes Drama umzuwandeln.
    Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein gesundes und glückliches Weihnachtsfest
    Alles erdenklich Liebe🎈💌🐘

    • Autor
      Silja 5 Jahren vor

      Das freut mich sehr du Liebe. Dir auch schöne Tage.
      Bis bald und alles Liebe,
      Silja

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