Positiv bleiben -wie du das Jammern aufgibst und welche fünf Tipps helfen
Wir sind nicht immer positiv. Geprägt von Gesellschaft und Erziehung, von Nachrichten und von Ängsten wuseln wir uns so durchs Leben. Natürlich gegen wir uns Bestes, wollen glücklich sein und unseren Weg gehen – aber all die Unwägbarkeiten und Anstrengungen lassen uns immer mal wieder ins Jammertal hüpfen. Dabei fühlt es sich weder gut an, noch ändert es irgendwas an der Situation. Wie also können wir alle positiv bleiben auch wenn der Wind uns ins Gesicht bläst oder der Nachbar meckert? Wobei, die schicke und ultra-spontane Challenge 21 Tage nicht jammern, die wir auf Instagram und Facebook losgetreten haben, macht schon was mit mir. Mit euch auch? So oder so, es wird Zeit zu überlegen, wie wir ein Mecker-Detox schaffen können. Einfach, weil es sich besser anfühlt. No jammern please- und zwar aus gutem Grund:
Dein Hirn verändert sich
Neuroplastizität ist die Bezeichnung für den ständigen Umbau in unserem wunderbaren Kopf. Nervenzellen sterben ab, neue wiederum entstehen, die synaptischen Verbindungen verändern sich ebenfalls. Nun haben Hirnscans vor einiger Zeit bewiesen, was wir alle irgendwie schon geahnt haben: Wer viel jammert, wird immer negativer. Das liegt daran, dass unser Gehirn nicht unterscheidet zwischen dem, was wir denken und dem, was wir gerade erleben. Wenn du dich ins Jammern eingroovst, dann bekommst du schlechte Gefühle. Und das ist nicht ohne, denn die synaptischen Verbindungen in deinem Gehirn sind wie Wege zwischen den einzelnen Nervenzellen. Je mehr sie aktiviert werden, umso besser zugänglich werden die Nervenzellen. Gut, denn so werden wir Fachleute in manchen Gebieten und darum bringt uns kontinuierliches Üben tatsächlich oft ans Ziel. Wenn du allerdings das jammern und meckern übst, wirst du Fachmann in schlechten Gefühlen, und diese werden immer schneller zugänglich. Oje.
Hormoncocktails
Die Gefühle wiederum sorgen für Körperreaktionen. Merkt man ja ganz gut: Wenn man sich ärgert, bekommt man einen roten Kopf oder wenn wir Angst haben, spannen wir alle Muskeln an. Die Hormone, die einen Teil dieser Reaktionen steuern, sind entweder Wohlfühl-Hormone, die dich glücklich werden lassen oder Angst- und Stresshormone, wie das bekannte Cortisol, die für eine erhöhte Spannung im Körper sorgen. Wenn du jetzt permanent immer wieder in schlechte Gefühle kommst, werden die unschönen Hormone mehr und mehr ausgeschüttet. Das wiederum macht dich weniger widerstandsfähig für die nächste Stressattacke und so befindest du dich ruck zuck in einer Spirale nach unten. Es ist also die Frage, welchen Hormoncocktail du dir täglich geben willst.
Glücklich sein ist eine Entscheidung
und daher liegt am Anfang des „nicht-jammerns“ in einer Entscheidung: Will ich ein positiver Mensch sein? Die Dinge optimistisch sehen? Einen Standpunkt von Zuversicht und Lösungsorientierung haben? Oder will ich mich als eher negativer Mensch durchs Leben schlagen? Kritisch auf alles schauen, Fehler finden und mich dem unwegsamen harten Alltag ergeben? Und nein, die Entscheidung ist nicht so leicht wie sie scheint. Natürlich wollen wir alle fröhlich durchs Leben gehen, aber der jammer-Status hat ganz schön viele Vorteile und die müssen klar sein, damit man weiß, worauf man sich einlässt.
Wieso jammern manchmal gut tut
Einmal sind wir Herdentiere. Ja, hört sich nicht charmant an, ist aber so. Wir haben ein ausgeprägtes Bindungsmotiv und jammern verbindet. Man muss nur mal den Gesprächen in den Kneipen und Pausenräumen zuhören. Da wird sich gegenseitig bemitleidet und gemeinsam verbündet. Außerdem ist das jammern toll, um sich nicht schlecht zu fühlen. Wenn etwas nicht gelingt, sind einfach die anderen (blöde Kollegen/ Chef/ Familie/ Kindheit/ (setz was ein, was bei dir passt) schuld. Die Ehrlichkeit, die es braucht, um den eigenen Anteil erkennen zu können, tut manchmal ganz schön weh. Zu guter Letzt ist das jammern auch hervorragend dazu geeignet, Aufmerksamkeit und Mitgefühl zu bekommen. In einer Welt, in der jeder für sich alleine zu kämpfen scheint, tut das so gut. Man wird in den Arm genommen, der Rücken gestreichelt, liebe Worte fallen – wer hat da nicht Lust mal ab uns zu so richtig schön… ihr wisst schon.
Top 5 gegen Jammeritis
Nun, mir fällt die Challenge auch ganz schön schwer, denn irgendwie ertappe ich mich zwischendrin auch immer wieder beim ziellosen meckern und mich selbst bemitleiden kann ich mich auch ganz gut. Allerdings hab ich ein wenig recherchiert und ein paar Sachen ausprobiert und siehe da – es wird besser! Darum gibt es jetzt meine Top 5 gegen das Jammern und sie sind echt effektiv, also freu dich auf positive Zeiten!
1. Wahrnehmen – erkennen – anders sehen
Der erste Tipp liegt im erkennen, dass du jammerst. Ich hab mich ein paar Mal regelrecht ertappt (das ist das toll an dieser Challenge! ) und mir ist erstmal bewusst geworden, was ich da gerade tue. Nach der Entscheidung also, ist die Wahrnehmung des jammerns der erste Schritt, um diesem ungünstigen Ritual ein Ende zu bereiten! Nun gilt allerdings: Mach dich nicht fertig! Ärgere dich nicht! Dies soll kein Stress sein, sondern dich positiver stimmen. Daher erkennen und dann überleg dir: Wie kann ich das anders sehen? Wie kann ich mehr Liebe / Akzeptanz oder Lösungsorientierung in diesen Moment einladen? Und atme tief durch. Das hilft ja echt immer!
2. Lösungsorientierung statt Opferhaltung
Nun schnell weiter in der Lösungsorientierung. Raus aus dem passiven und rein ins aktive positiv sehen. Mal angenommen, du hast wirklich etwas Kritisches bemerkt. (Wir wollen ja weiter die Welt verbessern und dafür ist bestimmt gut, wenn wir Missstände auch sehen können). Nun atme durch und überleg dir: Was kann ich tun? Was, außer lamentieren und andere runterziehen, kann ich jetzt machen? Kann ich jetzt planen? Kann ich jetzt sagen? Und wenn dir nichts einfällt, dann frag dein Gegenüber: „Was können wir tun, damit es uns besser geht?“ Und lass die „Hat ja alles keinen Sinn“ – Antworten nicht gelten. Überlegt, was ihr tun könnt. Ihr. Du. Ich sag nur: love it- change it -leave it.
3. Positive Blickwinkel aktiv suchen
Eine negative Situation lösungsorientiert zu betrachten ist gar nicht so einfach, leichter ist es, positive Blickwinkel aktiv zu suchen. Wir neigen zu einem defizitären, negativeren Blick. Der positive, dankbare Blick muss erst trainiert werden. Also: Frag dich morgens: „Worauf freue ich mich heute?“ und frag dich abends: „Wofür bin ich heute dankbar?“. Auch ein „Wie zeigt das Universum mir heute, dass es mich liebt?“ oder ein „Wie sorge ich heute dafür, dass es ein toller Tag wird?“ und „Wie kann ich die Welt heute ein bisschen besser machen?“ wirken Wunder. Atme die guten Momente ein. Die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht, das Strecken in der Kaffeepause, das schöne Buch auf dem Nachttisch. Es gibt so vieles, wofür wir dankbar sein können. Sieh das jetzt. Üb das. Es wird dich widerstandsfähiger und glücklicher machen.
4. Das große Ganze sehen
Kennst du diese Momente, wo etwas ganz besonders Schönes (z.B. die Geburt eines Kindes) oder etwas ganz besonders Trauriges (jemand wird schwer krank oder verstirbt) passiert? Meist bleibt die Welt einen Moment stehen. Es geht nicht mehr nur um uns. Wir erkennen den ganzen Kreislauf des Lebens, die Höhen und Tiefen und den täglichen unwichtigen Irrsinn, der uns meistens beschäftigt. Diese Demut ist wunderbar, um das eigene Leben bewusst zu leben und damit auch positiver zu werden. Trainier dich also darauf, den großen Zusammenhang zu sehen. Mir gelingt das am besten im Gebet und in der Meditation. Dieses (etwas ältere) Video von mir erklärt ganz gut, was ich meine:
https://www.youtube.com/watch?v=2rSksRXt1PY&t=1121s
5. Jetzt
ich liebe das Buch mit dem gleichnamigen Titel und alle Bücher, die mit Achtsamkeit zu tun haben sowieso. Jetzt ist die Zeit. Dieser Moment zählt. Setz den Fokus also darauf, was jetzt gerade ist und schau es dir genau an. Riech, schmeck, fühl, hör und seh was da los ist. Nimm wahr, wie dein Körper und Geist darauf reagiert. Bewerte nicht, sondern bemerke nur. Atme tief. Im Moment liegt immer Frieden. Die meisten unserer Ängste und Sorgen liegen in der Zukunft oder Vergangenheit. Und auch bei akuten Beschwerden, Schmerzen oder ähnlichem ist bewiesen, dass ein tiefer Atem und das aufgeben des Widerstands, eine Linderung geben. Also atme, nimm es an. Und dann erst frag dich, was du tun kannst, um etwas zum Positiven zu verändern.
Eine positive Welt
entsteht nur, wenn wir alle anfangen positiver zu werden. Lass dich nicht irritieren, wenn andere irriitert sind von deiner guten Laune und Freude an den kleinen Dingen. Steck sie an. Versuch sie nicht zu verändern, aber lass dich auch nicht reinziehen. Atme durch, nimm die Hektik und die Anstrengung ein wenig raus. Hör auf zu kämpfen. Wenn das nur schwer geht und der Stress dich jagt, dann geh dem auf die Spur. Zum Beispiel Ende April, wenn mein Anti-Hamsterrad- Training startet. Egal, was du machst, nimm es in die Hand. Lasst uns diese Challenge durchziehen oder mach sie für dich alleine. 21 Tage nicht jammern. Ich finds toll. In Amerika übrigens gibt es eine ganze Bewegung dazu. Wer will kann sich hier ein Armband bestellen und es dann immer wechseln, wenn das alte Muster gerufen hat. Ziel ist es 21 Tage durchzuhalten und zwar ohne, dass das Armband die Seite wechselt. Auch eine gute Idee oder?
Ich versuche es allerdings erstmal ohne Band und schick euch liebe Grüße. Es ist so toll, dass ihr hier vorbeischaut und lest. Freu ich mich jedes Mal drüber. Danke
Silja
PS: Wie immer gilt: Beim Lieblingsbauchladen kaufen oder über den Link bestellen, dann profitiere ich ein wenig. Lieben Dank!
4 Kommentare
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Liebe Silja,
ich verfolge nun schon eine ganze Weile deinen Blog und deine Instagram-Seite. Ich finde dich einfach klasse und so sympathisch. Deine Posts und Videos sind absolut bereichernd 🙂 Ich bin arbeite gerade an der Liebe zu mir Selbst und dabei sind deine Posts einfach wunderbar!
DANKE 🙂 Gut, dass du damals auf die Zeichen geachtet hast und den Blog weitergeführt hast.
Liebe Grüße,
Valentina
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Autor
Hallo du Liebe,
danke dir für das schöne Feedback! So toll, dass es dir auch gut tut. Mir tut das schreiben gut :-).
Hab einen schönen Sonntag Abend und alles Liebe,
Silja
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Hallo liebe Silia,
Du hast heute meinen Tag gerettet! Danke!
Der Artikel hat meine ganze schlecht Laune, die ich den Tag über mit mir rumgeschleppt habe verscheucht und in potivie Engergie umgesetzt!
Hier werde ich jetzt öfter mal vorbei schauen. Einen schönen Abend dir!
Liebe Grüße Paula-
Autor
Liebe Paula,
wie schön! Freu mich auf deinen nächsten Besuch und sage bis bald,
Silja
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