Yogasutra 1 x 1 – die Niyamas

Yogasutra 1 x 1 – die Niyamas

Die Niyamas – oder warum Selbstfürsorge eine gute Sache ist

Warum beschäftigt sich Patanjali eigentlich erst mit den Yamas, also den Ideen im Umgang mit anderen, als mit den Niyamas, bei denen es um uns selbst geht? Diese Frage hat mich echt ein wenig beschäftigt, bis ich mal aufs Ziel geschaut habe. Wir üben Yoga für diese wunderbare Einheit. Der Atem, die Asanapraxis, die Philosphie und Mantren, die Meditation – all das hilft uns den Lärm von Ego und Gedanken abzuschalten. Es hilft uns nach innen zu schauen, unser wahres Selbst zu entdecken und damit, so zumindest die Yogaphilophie, diesen malerischen Ort innerer Glückseligkeit zu finden. Da, wo keine Sorgen sind, keine Ängste, keine Hektik und keine Erwartungen, kein Stress und keine Traurigkeit. Wo wir einfach sein dürfen. Die Sutren beginnen mit den Yamas, dem Blick auf die Welt um uns, weil das für unsere Praxis so entscheidend ist. In Konflikten und Bewertungen, in der Gier oder der Missgunst entsteht das Drama, das uns meilenweit wegführt vom inneren Frieden. Wenn unser Blick nach Außen jedoch achtsamer wird, dann entsteht der Boden für unsere Praxis – und die beginnt mit uns selbst:

Niyamas – eine Anleitung zur Selbstfürsorge

Und auch die Niyamas befassen sich mit der Befreiung vom Ego, allerdings durch Dinge wie tägliche Reinigung (Saucha) oder tägliches Üben (Tapas). Sie beschreiben die yogische Selbstfürsorge sozusagen, denn: Wie wir mit uns umgehen, so gehen wir auch mit der Welt um. Wenn wir es schaffen, uns gut um uns zu kümmern, haben wir so vieles nicht mehr nötig. Wir können Muster erkennen, bevor sie greifen. Wir kennen unseren Frieden und wissen, was wir tun müssen, um ihn zu bewahren.

Alles beginnt bei uns selbst

„Sei du selbst die Veränderung ,die du dir wünschst für diese Welt“ hat Mahatma Gandhi einmal gesagt. Was so wahr ist. Wie oft meinen wir, andere müssten sich verändern, damit wir endlich zufrieden oder glücklich sein können? Wie oft beschuldigen wir unser Umfeld und haben so eine gute Entschuldigung für das verfehlen der eigenen Erwartungen? Ich kenn unzählige Beispiele von mir selbst zu diesem Thema. Bis man sich irgendwann an die eigene Nase packt und erkennt, dass alles da draußen eine Projektion des eigenen Themas ist. Wir sehen, was wir glauben. Es bleibt so simpel.

Selbstwert und Selbstschutz

Eines unserer Grundbedürfnisse ist der Schutz, oder noch besser die Erhöhung, unseres Selbstwertes. In Momenten, in denen wir uns nicht gut und wunderbar fühlen, ist es daher nur normal, dass wir die Schuld suchen wollen. Wobei unser Ego es viel (viel viel viel) lieber mag, wenn die Schuld außen liegt. Externale Attribution nennt die Sozialpsychologie dieses Phänomen. Wir schieben die Schuld nach Außen. Dann ist plötzlich die Familie schuld, dass wir keine Zeit für die Yogapraxis haben. Oder die Kollegen, dass wir gestresst von der Arbeit kommen. Spannend, oder?

Den Unterschied kennen

Dabei wissen wir selbst, dass dann, wenn wir entspannt bleiben und in uns ruhen, vieles anders laufen würde. Wir kennen, wenn wir genau hinschauen, den Unterschied von dem gestressten, in die Ecke gedrängten Ich, was die Leute anpflaumt und mürrisch ist und dem entspannten, fröhlichen Ich, was auch eine kritische Situation gelassen regeln kann. Alles beginnt bei uns. Patanjali wusste das längst und ich freu mich mit euch und in den nächsten Wochen hier genauer hinzuschauen.

Alles Liebe und einen wunderbaren Restsonntag,

Silja

PS: Fotos made by Miriam Dierks (Werbung, unbezahlt).

PPS: Wieder verlinkt: Das Lieblingsbuch zu den Sutren:

Wie immer gilt: Gerne im Lieblingsladen bestellen, damit er bleiben kann! Über den Link bestellt profitiere ich ein wenig.

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

2 Kommentare

  1. Jessica 6 Jahren vor

    Liebe Silja,

    das will und muss ich mir auch immer vor Augen führen.

    Beispiel:
    Kinder streiten sich, ich bekomme schlechte Laune ÜBER STUNDEN = Kinder sind daran Schuld.
    Aber, wenn ich ehrlich bin, bin ich schlecht gelaunt aufgestanden und sende das meiner ganzen Familie aus. Spannend …

    Ich drücke Dich, Jessi

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Jessi,

      verrückt oder? Geht mir genauso und so gut, wenn wir mehr und mehr davon erkennen!

      Ganz liebe Grüße
      Silja

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