Wieso Achtsamkeit und Erfolg immer zusammen gehören.

Wieso Achtsamkeit und Erfolg immer zusammen gehören.

Wieso Achtsamkeit und Erfolg immer zusammen gehören

Lass uns heute mal, für einen kleinen Ausflug quasi, auf Erfolg im Business schauen. Was macht gute Unternehmensleitungen, Vorstände, Führungskräfte aller Ebenen, Karrierelustige, Selbstständige eigentlich erfolgreich? Ich meine, mal abseits der üblichen (und natürlich auch bedeutsamen) Kriterien und Ansprüchen, die an Charakter, Wertorientierung und Intelligenz gestellt werden? Was macht den Unterschied mal abgesehen von der individuellen Unterschiedlichkeit?

Was wir für Erfolg tun müssen

Bevor wir jedoch dahin kommen, schauen wir mal einen Moment lang auf Erfolg selbst. Es beginnt ja schon mit der Definition. Während für die eine der Erfolg das schnurstrackse erklimmen der Karrierestufen ist, mag es für den anderen der Einfluss für das Gute sein und für wieder eine dritte das prall gefüllte Bankkonto. Vielleicht magst du kurz mit mir innehalten und dich fragen: Was ist für mich Erfolg? Wann bin ich da? Woran werde ich das merken? Es tut gut darüber nachzudenken, weil ansonsten die Falle des immer-weiter-rennens lauert. Was logisch ist: Wer nicht weiß, wann er angekommen ist, sucht und sucht und sucht.

Erfolg im größeren Sinne

Aber mal abgesehen von unserer eigenen, beschränkten Sicht auf Erfolg, gibt es einen größeren Rahmen. Unsere eigenen Erfolgskriterien spiegeln nicht zu häufig die Kompensation oder Beseitigung gefühlter Mängel unserer eigenen Geschichte. Es sucht meist der nach Anerkennung, der sich mal zuwenig gesehen gefühlt hat oder immer noch mit dem eigenen Selbstwert zu kämpfen hat. Wer große finanzielle Sicherheit braucht, hat nicht selten Zeiten des Mangels erlebt – bei sich oder im nahen Umfeld. Unser Grund zu rennen, ist nicht immer nur ein Grund der Freude oder Begeisterung für ein Thema oder die gerade beschriebene Kompensation. Manchmal rennen wir auch, um etwas zu vermeiden, die Wiederholung eines alten Traumas beispielsweise.

Der Sinn des Tuns

Nehmen wir den Erfolg kurz weg von unserer persönlichen Geschichte, müssten wir alle das gleiche wollen: einen gesunden Planeten, gesunde Mitmenschen, ein friedliches und gutes Miteinander, Wertschöpfung und Kreativität, Freude und Sinn. Das, was wir tun, zahlt im besten Falle ordentlich auf irgendeine Art auf eines dieser Dinge ein- manchmal direkt, manchmal eher indirekt. Eine weitere feine Frage ist daher, was uns Sinn gibt. Frag dich: Welchem Warum diene ich? Welche Fußstapfen hinterlasse ich? Sobald die Sinnfrage kommt, können wir nicht mehr ganz gut nur auf den persönlichen Erfolg schauen, das würde nicht passen. Sinn und eigene, eher egozentrierte Erfolgskriterien stehen sich nicht selten gegenseitig im Weg. Was wiederum Unzufriedenheit und Schuldgefühle in uns wachsen lassen kann. Unser Tun, das tägliche Werk sozusagen, bedarf daher einer erhöhten Aufmerksamkeit.

Wo das Tun entsteht

Die Frage für uns alle ist, egal wo und wann: Handeln wir aus dem Automatismus heraus, den Erziehung, alte Muster und das ein oder andere Traumata in uns haben entstehen lassen? Falls ja, haben wir ein Problem. Unser Handeln wird dann bestimmt von all dem, was uns in Unruhe versetzt. Die durch Unruhe ausgelösten Handlungsautomatismen (ich nenne sie gerne Waschprogramme) übernehmen dann unser Leben und Handeln. Das gute Warum ist meist erstmal abgeschrieben. Ein Beispiel: Sieht eine Chefin eine Mitarbeiterin und fühlt sich durch ihr Verhalten z.B. nicht ernst genommen, mag dies eine alte Wunde triggern. Ein alter Knopf wird gedrückt. Dieser Prozess ist unbewusst. Ein Gefühl von nicht-ernst-genommen werden mag so aufkommen und ein Abwehrprogramm starten – ganz automatisch. Emotion und Programm haben jedoch meist die Reife des Alters, indem beides entstand. Was die Erklärung ist, warum sich manche Erwachsene des öfteren wie trollhafte Vierjährige im Trotzanfall benehmen. Zudem ist das Gefühl viel stärker, als es eigentlich passend wäre. Das liegt daran, dass die alte Wunde quasi unbewusst mitaktiviert wird. Wir benehmen uns dann emotional und unangemessen und schämen uns meist hinterher (falls wir uns hinterfragen und nicht direkt zum nächsten To Do rennen).

Der Weg zum Erfolg

Unsere alten Programme führen in den seltensten Fällen zu weisen Entscheidungen, einem gutem Miteinander auf Augenhöhe oder an einer wunderbaren Vision ausgerichteten Handlungen. Daher brauchen wir zwei Gedanken, um immer wieder aus dem Kreislauf aussteigen zu können:

  1. Die Erkenntnis, das nichts im Außen wirklich diese innere Aufruhr verursacht hat, sondern nur ein Trigger ist, der auf etwas Altes hinweist.
  2. Die Lust, anders zu handeln und alle dafür notwendigen Schritte einzuleiten. Die Lust, nicht so zu sein, wie wir mal waren, sondern uns liebevoll zu einem freieren Ich zu erziehen.

Sobald wir erkennen, dass wir unbewusste Schalter haben, können wir beginnen diese zu verändern. Der erste Schritt ist das Erkennen. Ist Muster und Trigger erkannt, können wir für einen Raum der Akzeptanz in uns sorgen. Es ist ok alle möglichen alten Gefühle zu fühlen. Nicht ok ist lediglich, nach ihnen zu handeln. Also fühlen und atmen und spüren, wie die Emotionswelle abebbt.

Der Raum zwischen Reiz und Reaktion

Um es mit Victor Frankl zu sagen: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ Achtsamkeit führt zu diesem Raum. Sie ist der Schlüssel. Das nicht bewertende wahrnehmen von dem was ist, führt uns automatisch zur Wahlfreiheit. Was nicht einfach sein mag, aber so wirkungsvoll. Also Atmen und beobachten, falls du auf der Suche nach Erfolg bist. Beginn dich zu hinterfragen, nicht kritisch sondern neugierig. Es geht nicht um Optimierung, sondern um Verlangsamung. Um den Ausstieg aus deinen Automatismen – oder besser: Um den Ausstieg aus den Automatismen, die dir deinen Erfolg heute noch klauen oder erschweren.

Woran du merkst, dass du im Automaten bist

Um es etwas konkreter zu machen: Beobachte dich in deinem Alltag und schau, wann du aus Emotionen, aus Anspannung oder Angst heraus handelst. In welchen Situationen tust du mehr, versucht etwas „schnell in den Griff“ zu kriegen? Wann denkst du, der andere will dir was und fühlst dich im Kampf? Wo vermeidest du etwas und bist voller Angst? Wann willst du dich in eine andere Aufgabe fliehen? Kampf, Flucht, Starre sind unsere instinkthaften Abwehrprogramme. Wann immer sie aktiv sind, bist du im Automatismus. Feier, wann immer du es bemerkst und atme tiefer. Versuch deinen Hnadlungsimpuls einen Moment herauszuzögern. Hab Mitgefühl mit dir und deinen Gefühlen und versuche sie nicht schnell weghaben zu wollen. All das ist essentiell für deine bewusste Wahl.

Erfolg wählen

Sobald mehr Raum für Wahl entsteht, kannst du beginnen klare Merkmale für gute Entscheidungen und gutes Miteinander auf der Basis deiner Werte und Visionen aufzubauen. Frag dich bei jeder kleinen Handlung: Wem oder was dient das? Und miste alles aus, was nicht deinem Ziel, dem guten Miteinander, dem Mitgefühl etc. dient. Was der nächste wichtige Schritt ist, denn die meisten (egal ob Unternehmen oder Einzelpersonen) tun Zuviel, dafür aber mit allen alten Mustern. Also atmen, sich ausrichten, weniger tun. Ach ja, das Ganze ist eine lebenslange Aufgabe. Falls jemand Angst hat, zu schnell fertig zu werden ;-). Gespannt auf deine Gedanken und

Viel Freude,

Silja

PS: Über Frauen und Erfolg habe ich hier schonmal geschrieben und dies hier ist meine Anleitung für Erfolg.

PPS: Mehr erkläre ich in meinem neuen Buch, aaaah. Du kannst es überall im Buchhandel vorbestellen:

Wie immer gilt: Kauf es im Lieblingsladen, dann bleibt er erhalten. Wer über den Link bestellt muss wissen, dass ich hier ein wenig profitiere.

PPPS: Das Bild hat die tolle Miriam gemacht.

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

4 Kommentare

  1. Elke Brandt 3 Jahren vor

    Vielen Dank für die guten Worte. Achtsamkeit war immer eine Schwäche von mir, ich arbeite seit ein paar Jahren sie zu steigern, aber es ist eine lebenslange Aufgabe.

    • Autor
      Silja 3 Jahren vor

      Oh ja – das empfinde ich auch so. Liebe Grüße

  2. Simon 3 Jahren vor

    Hallo Silja. Ich bedanke mich hiermit für diesen wichtigen Artikel. Achtsamkeit ist wirklich eines der wichtigsten Emotionen im Leben. Es gibt leider zu wenig Leute, die so schön wie du darüber schreiben.

    • Autor
      Silja 3 Jahren vor

      Lieber Simon,
      danke dir für deine lieben Worte. Das freut mich.
      Viele Grüße,
      Silja

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