Es gibt Studien, die sind einfach fabelhaft. So wie Selgiman´s Dankesbrief-Studie
Die Studie ist vom Supermann der Positiven Psychologie selber, von Martin Seligman. Er und seine Kollegen T.A. Stehe, N.Park und C. Peterson führten 2005 eine Studie** über das Internet durch, die sogar den üblichen wissenschaftlichen Kriterien entsprach. Die Studie teilte die Teilnehmer zufällig in zwei Gruppen. Die eine Gruppe bekam Aufträge und die andere hatte lediglich eine Placebo- Funktion. Gemessen wurde, wie glücklich die Teilnehmer waren und wie stark sie ein Gefühl des deprimiert-seins hatten.
Interessant ist, dass eine der „Aufgaben“ zu sehr guten Ergebnissen führte – was die Steigerung von Glück anging: Der sogenannte Dankesbrief. Teilnehmer, die diese Aufgabe bewältigten fühlten sich ca. einen Monat lang glücklicher und weniger deprimiert. Wenn das kein Grund ist, oder?
Hier also die Anleitung für den Dankesbrief, die so ähnlich auch im Buch* steht:
Entspann dich und schließe die Augen. Atme tief und denk an eine Person, die vor einiger Zeit (es kann Jahre her sein) etwas gesagt oder getan hat, was dafür gesorgt hat (wie auch immer) dass dein Leben besser wurde. Und vielleicht hast du dieser Person nie so richtig gedankt. Jedenfalls vielleicht nicht so, dass es dem positiven Einfluss der Person auf dein Leben gerecht geworden wäre. Nun kannst du aber etwas tun – und – wirst auch noch selber glücklicher dabei.
Schreibe dieser Person einen Brief, in dem du gut erklärst was damals passiert ist und warum und wodurch die Person so einen guten Einfluss auf dich und dein Leben hatte. Der Brief sollte ungefähr eine Seite lang sein und vielleicht auch enthalten wie deine Situation jetzt ist und wie oft du noch an diesen Moment denkst. Also so ein richtiger toller Brief mit einem großen Dankeschön! Ganz spezifisch sollte er sein, so dass die Person gut nachvollziehen kann, was du denkst.
Wenn der Brief fertig ist, dann ruf die Person an und besuche sie. Wichtig: Nicht vorher schon sagen, was du tun willst. Wenn du da bist, dann nimm dir Zeit und lies der Person deinen Brief laut vor. Achte mal darauf, wie du selber reagierst und wie die Person reagiert. Wirst du unterbrochen, dann bitte darum ausreden zu dürfen. Danach könnt ihr dann über Brief, Inhalt und was euch sonst noch bewegt sprechen.
Laut Seilgmans Studie wirkst diese Prozedur hervorragend. Sie steigert quasi sofort das Wohlbefinden. Einmal, weil wir die Beziehung zu der anderen Person deutlich verbessern und zum anderen weil Gefühle der Dankbarkeit sowieso immer glücklich machen. (Das haben mittlerweile unzählige Studien bewiesen.) Also, nachdenken und schreiben, besuchen und anderen gute Gefühle machen – ich finde es hört sich hervorragend an! Viel Spaß!
**M.E.Seligman et al, „Positive Psychological Progress: Empirical Validiation of Interventions“, American Psychologist 60 (2005): 410-21
20 Kommentare
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Das ist wirklich eine tolle Idee. Dankbarkeitsbriefe habe ich schon öfter geschrieben, aber in Kombi mit Besuch und Vorlesen? Einfach wunderschön! 🙂 Danke fürs Teilen!
Lieben Gruß,
Frau Momo -
Danke! Ich fand es auch gleich toll als ich das gelesen habe! Das musste einfach in den Blog 🙂
Liebe Grüße zurück
Silja
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Hihi,
ich werd´s bei mir auch einbinden in den morgigen Post! 🙂
LG, Frau Momo -
Da schau ich rein 🙂
Liebe Grüße zurück
Silja
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Ist nur eine Empfehlung als sogenanntes "Schmankerl der Woche" : http://einfachveganleben.blogspot.de/2013/04/auswertung-was-lest-ihr-gerne-bei.html
LG, Frau Momo
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Ich find es toll. Danke! Hab noch nicht so viele Leser – das ist super und schön geschrieben ist der Eintrag noch dazu. Made my day 🙂
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Lieb von dir! <3 Das Wichtigste ist doch eigentlich, dass es dir Spaß macht. Das wirkt eh ansteckend! 😉
Liebste Grüße,
Frau Momo -
Hast recht! Wieso man überhaupt abhängig ist vom Feedback von außen…hm, wäre was zum drüber schreiben 😉
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Du, von der "Abhängigkeit" Feedback kann ich mich nicht frei sprechen. Es inspiriert und motiviert mich. Aber ich liebe das Schreiben ganz unabhängig davon und habe einfach einen Heidenspaß dran, kreativ zu sein.
Schade finde ich, wenn ich den Eindruck habe, es geht nur um die Gererierung von neuen Followerd. Ich meine, ich kann den Mensch, das kleine Kind dahinter sehen, dem es nach Anerkennung dürstet, aber ich finde es dennoch schade, weil die eigentliche Motivation, der Spaß, dabei auf der Strecke bleibt!LG, Frau Momo
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?
Hast du diesen Eindruck hier? Das überrascht mich. Oder wann hast du den Eindruck? Kannst du das überhaupt sicher wissen bei anderen? Ich denke Leser können eine Bestätigung sein und zeigen, dass das was man schreibt nicht ins Nichts läuft. Neben dem wertvollen Feedback. Schließlich schreiben wir beide das nicht in unser Tagebuch Zuhause, das zeigt ja, dass wir die Öffentlichkeit bewusst suchen.Bei mir ist es so, dass ich die Themen liebe. Sie begleiten mich in meinem Beruf oder in meinem Alltag. Im Job, wenn ich mit Menschen arbeite dann ist es einfach toll zu sehen, was wirkt und was manchmal auch nicht. Im Alltag begleiten sie mich auf meinem eigenen Weg. Also hab ich hier beides: Ich schreib irgendwie für andere und für mich.
Das Motiv nach Anerkennung haben wir glaube ich alle. Genauso wie das nach Zugehörigkeit zu irgendwelchen Gruppen/ Familien/ Menschen, das nach Verwirklichung…ach ja, es gibt so viele Motive. Und mir wäre neu, dass wir rauswachsen. Was wir auf unserem Weg vielleicht erreichen ist ein besseres Verständnis davon, wer wir sind. So dass es nicht mehr so stark bedient werden muss, das Motiv. Sicher gibt es auch spirituelle Wege, Erkenntnisse die uns hiervon emanzipieren. Ein Stück weit. Aber werden wir davon ganz frei? ich glaub, das ist ein langer Weg.
Hier scheint die Sonne! Ich wünsche dir einen schönen Feiertag! Viel Spaß beim wandern – perfektes Wetter 🙂
Liebe Grüße
Silja
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Oh, da hast du mich jetzt falsch verstanden. Den Eindruck habe ich hier nicht. Absolut nicht. Ich finde es toll, dass du so ne Fruede dran hast, für dich und Andere zu schreiben.
Sicher wissen bei Anderen? Nur? Nein. Mein Gefühl mag mich trügen oder nicht, und sicher ist es zum Teil auch Spiegel. Ich habe mein Leben lang sehr viel nach Anerkennung gehungert. Heute versuche ich sie mehr und mehr aus mir selbst heraus zu beziehen. Aber klar tut ein Feedback gut, und wie du schon sagst, es ist ein Weg und immer wieder ein Prozess, der neue Schichten aufdeckt.
Was ich meinte waren Geschichten wie diese: "Du kannst dir Lose bei Gewinnspiel xy verdienen, indem du mir "folgst"!" u.ä. Das finde ich halt einfach schade. Und wahrscheinlich geht´s mich einfach nichts an. Aber das sind dann meine menschelnden Gefühle, die da anklopfen!^^
Alles klar? 🙂LG, Frau Momo
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Ich hab mir nur Sorgen gemacht, was wahrscheinlich bedeutet, dass ich mich tatsächlich über neue Leser immer sehr freue. Ach ja, ich weiß aber was du meinst. Das mag ich auch nicht gerne. Ich verstehe es auch gar nicht.
Ich finde toll, wie ehrlich du mit dir selbst bist. Ich erwische mich selber immer wieder dabei, wie unfrei ich in manchen Situationen bin – im Bezug auf Anerkennung und so weiter. In einem Training habe ich mal den Tip bekommen etwas wirklich Verrücktes zu machen, zum Beispiel mit dem Bus fahren und laut die nächsten Haltestellen anzusagen. Oder im Pyjama einkaufen zu gehen. Ganz selbstbewusst. So als wäre es normal. Um zu spüren wie gut es tut wenn man sich frei macht. Ha. Das ist gar nicht immer so einfach.
Bei mir ist alles klar. Schön, von dir zu hören. Hab einen schönen Tag 🙂
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Hallo Silja,
Du schreibst im Moment so viel und so gut und ich komme nicht zum kommentieren. Aber ich lese und denke darüber nach. 🙂
Und das Foto dieses Beitrages ist immer noch am schönsten. Ich weiß, ich mecker mal wieder… Aber das Foto ist so positiv und so toll. Finde ich zumindest. :-)))
Dir einen schönen Abend und liebe Grüße
Andrea -
Hallo Andrea,
ich freu mich über dein Lob! Danke schön! Und das ideale Foto wird noch gesucht..ich arbeite daran. Hab auch einen schönen Abend! Ich ziehe mich gleich mit Buch zurück..hier läuft Fußball *iiiih*
Liebe Grüße und bis morgen!
Silja
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Klar freust du dich über neue Leser. Ich mich auch – über jeden einzelnen!^^
Ehrlich bist du selbst doch auch! :)Mal sind wir das Kind, dann wieder erwachsen. 😉 Solang wir´s von Zeit zu Zeit mitbekommen, ist doch alles ok!^^ Und wenn ich jetzt so locker-flockig drüber schreibe: In der jeweiligen Situation, wo mich einer bei meinen "Punkten" erwischt, ist es schon wieder nicht so flockig!^^
Haha, und hast du mal so was total Verrücktes gemacht? Vielleicht nimmst du dir ne Freundin mit für den Anfang? ICh habe mal mit mit einem Mädel Bananen Gassi geführt! 😀 Zum Schreien…LG und dir einen zauberhaften Tag,
Frau Momo -
Das ist ja auch mal eine lustige Idee. Sehr cool! Und ich glaube, das ist sehr normal an dem Moment wo was "angetitscht" wird unflockig zu sein. Das geht mir auch so. Aber je mehr man sich kennt umso besser wird es meine ich.
Liebe Grüße!
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Das stimmt! 🙂
Liebe Grüße,
Frau Momo
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[…] freuen. Klar – normale Erziehung würde ich meinen. Noch viel mehr jedoch versuche ich auf Dankbarkeit bei mir selber zu achten. Vom Dankbarkeitsgebet über kurzes Innehalten zwischendurch – […]
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[…] ist wichtig für das Glücksempfinden. Studien zeigen, dass dankbare Menschen glücklicher und zufrieden mit ihrem Leben sind; sie fühlen sich […]
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[…] glaube fest an die Forschung des wunderbaren Psychologen Seligman, der die positiven Effekte einer regelmäßigen Dankbarkeitspraxis auf Wohlbefinden und […]