So klappt das mit der Freiheit im Job

So klappt das mit der Freiheit im Job

Freiheit im Job oder: Komme täglich zur Arbeit mit der Bereitschaft dich feuern zu lassen!

In den letzten Jahren habe ich immer wieder über Freiheit nachgedacht. Wann fühle ich mich wirklich frei? Geht das überhaupt in unserer Gesellschaft? Manchmal, besonders als ich noch einiges jünger war, fühlte ich mich regelrecht eingezwängt zwischen all den „müsstest“ und „solltest“ in meinem Leben und hatte doch nicht den Mut auszubrechen. Mit den Jahren hat sich das verändert und immer mehr ist ein Gefühl von Freiheit in mein Leben eingezogen. Besonders im Job war das eine echte Herausforderung, aber ich kann sie nur empfehlen! Einfach weil es wichtig ist gut für sich zu sorgen. Gerade momentan erlebe ich so viele Menschen, die sich eingezwängt fühlen und darüber krank, ganz unglücklich oder beides werden.  Viele mögen besonders ihren Job nicht mehr so sehr und hauchen mir ein „aber irgendwoher muss ja das Geld kommen“ entgegen. Und, ja, stimmt! Das Geld muss irgendwoher kommen. Allerdings brauchen wir alle, du, ich, ein Gefühl von innerer Freiheit, um unsere Motivation zu spüren und um ein Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung zu erhalten und zwar egal wo wir gerade sind. Die Freiheit im Job ist ganz schön wichtig für unser Glück, auch wenn sie eine Königsdisziplin ist.

Motivation und Zwang

Wir sind da motiviert, wo wir einen Sinn sehen und das Gefühl haben in Einklang mit unseren Werten zu handeln. Mittlerweile kenne ich die Hauptmotive meiner Handlungen. Ich hab (endlich) verstanden, warum ich manche Sachen gerne mache und andere mir widerstreben. Ich kenne meine Werte und weiß, was ich langfristig erreichen will. Das ist das allererste: Du musst wissen, was dir wichtig ist und warum du Dinge tust. Wenn ich Menschen in ihrem Joballtag coache, dann geht es ihnen nie nur darum Geld zu verdienen. Sie alle wollen einen Beitrag leisten, wollen etwas Gutes tun. Was wir darunter verstehen ist natürlich individuell verschieden, aber wir alle haben einen Motor, eine innere Motivation. Wenn die gar nicht mehr da ist, dann gilt es entweder sie neu zu entdecken und sich zu fragen: Was kann ich hier tun, was mir Sinn gibt? Was sich lohnt? Und, wenn es keine Antwort gibt, dann ist es Zeit für eine Veränderung. Aber bleiben wir bei der Motivation, wenn sie denn gefunden wurde: Leider geht selbige sofort den Bach runter, wenn Zwang ins Spiel kommt. Sobald wir uns eingeengt, gemaßregelt oder verdonnert fühlen, keimt ein Gefühl von Unwillen in uns auf. Bewusst und auch unbewusst wehren wir uns gegen diese Art von Bevormundung und die Motivation….verdunstet wie Wasser in der Wüste.

Tun müssen oder tun können

Wo kommt der Zwang her? Nun die Crux ist, dass wir alle unser Geld verdienen wollen. Also die meisten die ich kenne jedenfalls. Wir haben Wohnungen, die Miete kosten und Kinder, die neue Turnschuhe und ein Pausenbrot brauchen. Wir haben Autos und Fahrräder und und und – und all das will bezahlt werden. Also arbeiten wir auch, um unser Leben bezahlen zu können. „Uns was leisten“ sagen wir und geben das Geld wieder aus. Eine nicht unerhebliche Zahl von Studien belegt allerdings, dass Kinder, denen Geld für Noten gegeben wurde, ihre Eigenmotivation zum Lernen an sich zumindest teilweise verloren hatten. Sie lernten nicht mehr, um etwas zu entdecken, um Zusammenhänge zu verstehen, um Neugierde zu stillen – sie lernten, um die 5 € zu bekommen. Hm. Wenn das nun bei den 5 € für die Eins in Mathe schon so ist, wie mag das erst sein, wenn man xxxx € für das Erscheinen im Arbeitsalltag bekommt? In manchen Unternehmen gibt es gar noch mal 5 € oben drauf für gute Leistungen. Gar nicht immer so gut, denn unser Gehirn beginnt eine neue Gleichung aufzustellen: Vom „Job, bei dem ich etwas Gutes tun/ schaffen/ erreichen kann“  kommen wir auf  „Job, den ich mache, damit ich mir etwas leisten kann.“ Das macht echt was mit unserer Motivation, denn es kommt Zwang ins Spiel. Plötzlich muss man arbeiten.

Mach dich mal frei

Wenn du also weiter motiviert Dinge tun willst, wenn du noch daran glaubst, etwas bewirken zu können, wenn du gestalten und verändern willst, wenn du Lust hast, wieder motivierter zu sein –  dann wird es Zeit dich innerlich zu befreien. Natürlich ist der Zwang mit dem Geld wahrscheinlich nie ganz weg, aber das Korsett, was wir uns machen ist in den meisten Fällen viel (viel, viel, viel) zu eng. Es wird Zeit die Gitterstäbe nach außen zu biegen und mehr Raum zu schaffen. Raum für Motivation, Begeisterung, Gestaltung und Spaß. Also, auf geht es:

Komme täglich zur Arbeit mit der Bereitschaft dich feuern zu lassen.

Dieser Satz liegt seit nun schon 10 Jahren auf meinem Schreibtisch. Ursprünglich mal verteilt von einem ehemaligen Arbeitgeber, sollte der Spruch dazu dienen, dass Teile der Belegschaft anfangen freier zu denken und das Unternehmen so durch Innovationen nach vorne zu bringen. Der Spruch soll dazu dienen zum Querdenken und zum Widerspruch zu motivieren und zwar immer dann, wenn es für das große Ganze gut ist. Ich finde diesen Spruch fabelhaft, denn er hebelt das „Ich muss“ aus.  Er sorgt dafür, dass ein Stück von dem Konformitätszwang, unter den wir uns setzen lassen, weicht und wir wir selber bleiben können. Was wäre, wenn du keine Angst hättest gefeuert zu werden? Welche anderen Ideen würdest du einbringen? Was wäre dir wirklich wichtig in deinem Job? Wo würdest du widersprechen? Wofür würdest du einstehen? Welches ehrliche Feedback würdest du deinem Chef oder der Geschäftsführung geben? Was würdest du gestalten/ verändern/ anpacken, wenn du keine Angst hättest?

Freiheit beginnt innen

und hat eine immense Wirkung nach außen. Ich meine nicht, dass wir nun alle losgehen sollen, Chefs beleidigen und die Füße auf den Tisch legen. Ich meine, es ist Zeit zurück zu finden zu dem Stadium der Motivation. Welchen Sinn hat deine Arbeit? Wann bist du zufrieden, wenn du nach Hause kommst? Das ist der Schlüssel deiner Motivation. Alles, was dich daran hindert, diese Aufgaben auszuüben und mit vollem Herzen dabei zu sein, solltest du anfangen zu verändern. Deine Freiheit beginnt innen. Natürlich hänge auch ich an meinem Job, an meiner Aufgabe, den Kollegen und der Bezahlung auch – eine Kündigung wäre nicht das, was ich will. Aber in dem Moment, wo die Angst vor hierarchischem Abstieg, vor Kritik und in letzter Instanz vor einer Kündigung der Motor dafür wird uns zu verleugnen, ab dem Moment wird es giftig. Und ab dem Moment leisten wir nicht mehr das, was wir leisten könnten.

Integer sein, authentisch, klar

Wer klar hat wofür er steht, der tritt anders auf. Irgendwie selbstbewusster und mit einer Mission und genau das brauchen manche Unternehmen heute so dringend. Wir sind viel zu oft und viel zu lange Konsumenten gewesen und haben geklagt und gejammert. Zeit, dass wir aufstehen und unsere Meinung sagen, anfangen im Kleinen Dinge zu verändern, den Status Quo in Frage zu stellen. So entstehen Innovationen und so wächst Motivation. Manchmal schüttel ich den Kopf über Entscheidungen, die gefällt worden sind. Die Motivation geht aber bei mir erst richtig unter, wenn ich das Gefühl habe, ich kann nicht mal nachfragen oder meine Meinung äußern. Meist überlege ich, was ich in meinem Aufgabengebiet tun kann, um einen Gegenpol zu setzen. Aber darum geht es nächste Woche, denn Veränderungen mit zu gestalten geht gut, wenn man ein paar Dinge beachtet. Aber dazu später mehr.

Alles Liebe,

Silja

 

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

2 Kommentare

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  1. […] Haben oder Sein Frage wären. Wir alle suchen einen Sinn in unserer täglichen Arbeit, habe ich hier auch schon mal kurz erwähnt. Wir wollen etwas tun, was auch noch wirklich zu etwas führt – […]

  2. […] Was kommen denn da für Leute? Wie sind die drauf? Im Job bin ich normalerweise ganz schön angstfrei, aber bei soviel Neuem hat sich meine innere Grenze ordentlich bemerkbar gemacht. Außerdem hat […]

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