Leidenschaftlich leben?
Wer macht das? So richtig aus vollem Herzen? Den eigenen Ideen folgend, glücklich und frei?
Ich weiß es nicht. Ich sehe uns alle rumlaufen, den täglichen Pflichten und Routinen nachgehen. Manchmal hetzen wir furchtbar. Einen anderen Moment sind wir gar nicht bei der Sache, schon mit dem nächsten Programmpunkt auf unserer langen Liste beschäftigt. Oder wir lassen Zeit verstreichen, rasend schnell, mit Computerspielen, Handy-Apps, Fernsehshows. Wir laufen aneinander vorbei, meistens ohne uns anzusehen. Wir haben Jobs, manche finden wir „ok“, andere sogar „ganz gut“ und oft träumen wir doch von anderen Dingen.
Komisch oder? Dabei haben wir alle eventuell nur dieses eine Leben. „Das ist kein Probelauf“ sagt eine kluge Freundin von mir manchmal.
Ja, das ist kein Probelauf. Also, worauf warten wir? Vielleicht ist es gar nicht so einfach das leidenschaftliche Leben? Vielleicht liegt es daran, dass es eine ganze Menge braucht, um so richtig leidenschaftlich zu leben. Jeden Tag. Zum Beispiel
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Selbsterkenntnis.
Wer kennt seine große Leidenschaft? Die Zutaten für das ganz eigene leidenschaftliche Leben? Und wenn nicht: Woran erkennt man überhaupt eine Leidenschaft? Leidenschaften ziehen uns an. Magisch. Überall. In der Buchhandlung müssen wir sofort in die Ecke unseres Lieblingsthemas gehen. Im Gespräch sind wir hellwach, wenn die Sprache darauf kommt. Wir schauen die Videos zum Thema und verlinken uns mit Gleichgesinnten. Wir können gar nicht genug lesen und wissen und ausprobieren. Wir wollen lernen. Wir träumen. Leidenschaft ist eine große Liebe und fühlt sich auch so an. Wer sie gefunden hat, ist glücklich.
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Selbstliebe.
Wenn wir spüren wofür unser Herz schneller schlägt, dann ist das wundervoll. Wenn wir uns dann noch so sehr lieben, dass wir uns erlauben dieser Leidenschaft zu folgen, dann ist das großes Kino. Selbstliebe ist so leicht gesagt. Heißt auch: Aufhören mit sich selber zu schimpfen, sich zu vergleichen. Heißt jeden Zentimeter des eigenen Körpers (auch die welligen Stellen, ja) zu preisen. Heißt die Verletzungen und schrägen Momente zu umarmen, die Kindheit und Geschichte. Heißt, alle Fehler zu verzeihen. Sich so zu behandeln, als wäre man sein bester Freund, seine große Liebe. Selbstliebe heißt aufhören sich klein zu machen, heißt zu strahlen. „Mit sich im Reinen sein“ sagen manche dann. Ja. auch.
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Mut.
Wir sind keine Insel. Wir haben eine Geschichte, Erfahrungen, Verletzungen. Ein Umfeld, was uns kennt und mag, wenn wir bleiben wie wir sind. Leidenschaftlich leben braucht eine gute Portion Mut. Mut, die eigenen Merkwürdigkeiten zuzulassen und Verrücktes auszuprobieren, gegen den Strom zu schwimmen. Mut, der eigenen Geschichte zu trotzen, alte Glaubensmuster zu verlassen. Mut, der andere mitreißen kann, der uns selber aus dem Trott reißt. Mut unser sicheres und angepasstes Nest zu verlassen für etwas Größeres. Wenn Leidenschaft eine Liebe ist, dann darf sie nicht verleugnet werden für etwas vermeintlich „Vernünftiges“.
4 Kommentare
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Das spricht mir soooo aus dem Herzen!
Lieben Grüß
Amelie -
Danke. Danke. Danke für die Erinnerung!
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Danke dir <3
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<3