Die Chakra-Serie: Das Stirnchakra – Selbsterkenntnis, Lebensfragen und ungetrübtes Wissen
Nun sind in unserer Chakra-Serie noch zwei wunderbare Chakras übrig, die eine besondere Verbindung zur eher geistigen Welt und zum Verständnis des großen Zusammenhangs darstellen. Das Stirnchakra, um das es heute geht, regelt einiges im Umgang mit uns selbst und all den Gedanken in unserem Kopf. Wie sehr wir zur Ruhe kommen können, wie ausgeglichen wir sind und wie intuitiv – all das kann durch unser Stirnchakra beeinflusst werden. Es wird halt nicht umsonst auch das Dritte Auge genannt.
Ajna Chakra – das Stirnchakra
Der Ort des Stirnchakras liegt zwischen den Augenbraun, oberhalb der Nasenwurzel, wo der ein oder die andere schonmal einen kleinen Punkt aufgemalt oder aufgeklebt hat. Dieses sogenannte Tilaka, oder in der weiblichen Form Bindi, ist eigentlich ein Glaubensbekenntnis der Hindus, mit dem sie ihr Drittes Auge vor unerwünschten Einflüssen äußerer, fremder Energien schützen und so ihr Stirnchakra kräftigen. Auf Sanskrit bedeutet Ajna übrigens sowas wie ungetrübtes Wissen und steht damit für tiefe Erkenntnis und vollständiges Verstehen. Die Stirn, als Ort indem die beiden großen Energieleitbahnen (Nadis) Ida und Pingala sich wieder treffen und in die Nadi Sushuma eintreten, gilt als Ort der Überwindung des Dualismus, ein notwendiger Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung. Plötzlich verstehen wir die Fragen der Welt und erkennen die Wahrheit in allem was ist und damit auch in uns. Auch körperlich ist dieses Chakra spannend, denn es liegt direkt an der Zirbeldrüse, in der unser Schlaf- und Regenerationshormon Melantonin produziert wird.
Die Besonderheiten des Stirnchakras
Wie immer gibt es ein paar klare Zuordnungen. Zum Stirnchakra gehören:
- der sogenannte 7. Sinn – unsere Intuition
- die Keimsilbe KSHAM oder OM
- hier ist erstmalig kein spezielles Element zugeordnet, das Chakra gehört zum Geist, der alle Elemente durchdringt
- die Farbe Blau, ein dunkles Indigoblau, manchmal auch ein helleres Blau
- die Kräuter Zitronengras, Veilchen und Augentrost
Die Bedeutung des Stirnchakras
Die Augen als Spiegel unserer Seele und unsere Nase gehören zum Stirnchakra. Allerdings nicht als Wahrnehmungsorgane sondern als Mittel um mehr zu sehen und die Wahrheit hinter der reinen Wahrnehmung zu erkennen. Die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen sozusagen. Die Nase gilt als Quelle der wertvollen Lebensenergie, die über den Atem in uns strömt. Wenn wir den großen Zusammenhang verstehen, verstehen wir auch endlich unsere Rolle in der Welt und unsere Lebensthemen und Fragen. Das Stinrchakra markiert den Punkt, an dem wir erkennen, was uns wirklich ausmacht. Der Punkt, an dem wir wissen, dass da mehr ist. Nun gelten Intuition und Glaube statt reiner Logik und führen uns in eine vielschichtigere und doch einfachere Welt.
Was ein ausbalanciertes Stirnchakra kann
Ein ausbalanciertes Ajna Chakra lässt uns unsere Intuition klar fühlen und ihr vertrauen. Wir handeln ohne unser inneres Wissen infrage zu stellen, klar und ohne zu zögern. Es ist nun soviel mehr Sinn da. Wir sehen die Verbindung vom Göttlichen und der Allseele in allem und erkennen so das Gute und Göttliche überall dort, wo wir sind. Ohne die für uns gewohnte Dualität wird uns die Schönheit des Lebens bewusster und wir schöpfen Kraft. Dieses tiefe Wissen lässt uns den Alltag besser meistern, denn nun ist eine Gewissheit da, die uns leitet. Zwanghafte und starre Denkmuster fallen von uns ab und wir werden flexibler. Die Reinheit, Leichtigkeit und Unendlichkeit des Lebens macht uns frei unser eigenes Leben mutig zu kreieren, denn es geht nicht mehr nur um uns. Phantasievoll sehen wir, was wir alles tun können und machen uns auf den Weg.
Psychologische Themen des Stirnchakras
In einer Welt, in der Logik und Fakten zählen, ist es nicht immer leicht auf die innere Stimme und Intuition zu hören. So bleibt eine wirkungsvolle Kraft in uns ungehört und kann uns doch auf einer unbewussten Ebene verwirren. Es ist, als würden wir mit einer beschlagenen Brille durch unser Leben gehen. Auch die Verbindung zu uns, unseren Visionen, den Bildern in uns, kann so getrübt werden. Da eine Art übergeordnete Weisheit, ein tieferes Wissen fehlt, neigen wir oft zu Extremen, fühlen uns unsortiert und durcheinander. Es gibt also einiges, was los sein kann, wenn im Stirnchakra Unordnung herrscht. Schau mal, ob ein paar der nächsten Fragen bei dir klingeln:
- Findest du nur schwer Kontakt zu deinem inneren Strahlen?
- Hast du Probleme deiner Phantasie freien Lauf zu lassen und innere Bilder entstehen zu lassen?
- Hörst du deine innere Stimme nicht (mehr)?
- Fällt es dir schwer zu erkennen, was für dich wesentlich ist?
- Fehlt dir eine übergeordnete Orientierung in deinem Leben?
- Hast du Konzentrationsprobleme? Bist vergesslich?
- Kannst du die Mehrdeutigkeit der Welt um dich nur schwer aushalten?
- Unterdrückst du deine innere Stimme und bemühst dich ganz logisch vorzugehen?
- Durchdenkst du alles lange und kannst nur schwer schnell entscheiden?
- Neigst du zu Zwängen oder zum Grübeln?
- Bist du unausgeglichen?
- Wünschst du dir endlich zu verstehen?
Und? Ist was los im Stirnchakra-Bereich? Falls ja, keine Panik, gleich unten drunter gibt es wieder ein paar schöne Lieblingsübungen, mit denen du für Harmonie sorgen kannst und die dir gut tun werden.
Körperliche Themen des Stirnchakras
Wie alle Chakras hat auch dieses Chakra eine klare Zuordnung zu körperlichen Beschwerden. Im Stirnchakra geht es insbesondere um unsere Augen, Nase und unseren Kopf. Auch das Nervensystem kann zugeordnet werden. Denk aber bitte daran: Diese Liste oder Übungen ersetzen keinen Arzt- oder Heilpraktikerbesuch.
Zum Ajna Chakra gehören:
- Kopfschmerzen
- Nasenprobleme, Schnupfen und Nebenhöhlenbeschwerden
- Augenprobleme oder Sehstörungen
- Ohrenschmerzen, Taubheit
- auch schwerwiegende Erkrankungen wie Hirntumore oder Hirnblutungen werden mit dem Chakra in Verbindung gebracht
- neurologische Störungen
- Schizophrenie
Was diesem Chakra gut tut
Unser Stirnchakra öffnet uns für übergeordnete Weisheit, für Klarheit und unsere innere Stimme. Das Gefühl von „Alles ist eins“ entsteht und wir verlieren die Angst vor dem Moment, wenn wir dieses Leben verlassen müssen. Wir erkennen, dass wir nicht unsere Rollen und unsere äußere Form sind, sondern viel mehr. Diese Erkenntnis trägt uns. Um dein Stirnchakra zu stärken, hilft es also alles, was dich näher an diese Erkenntnis bringt. Insbesondere hilft es, wenn du
- unter dem klaren Sternenhimmel liegst oder sitzt und die Unendlichkeit spürst
- Meditationen mit dem Mantra OM oder KSHAM durchführst, die Mantren singst
- bewusst versuchst deine Intuition wahrzunehmen
- dich mit der Farbe Blau umgibst, sie fokussierst
- Heilige Schriften und spirituelle Bücher liest
- dich mit den Gedanken weiser Menschen beschäftigst
- ein Traumtagebuch führst
- versuchst deine Phantasie zu beflügeln, indem du malst, Geschichten liest und vieles mehr
- Visualisierungsübungen zu deiner Zukunft machst, Videoanleitung gibt es hier
Hilfreiche Affirmationen für das Stirnchakra
Wenn du gut mit Sprache und Affirmationen arbeiten kannst, dann ist das ein toller Weg! Nimm dir einfach die passenden Sätze heraus oder formulier deine eigenen Affirmationen und sag sie dir jeden Tag mehrmals – am besten vorm Spiegel. Für das Stirnchakra mag ich:
- Ich fühle mein inneres Licht.
- Meine Phantasie fließt.
- Ich höre meine innere Stimme laut und klar.
- Jeden Tag verstehe ich mehr und mehr.
- Ich spüre die Unendlichkeit.
- Ich vereine die Pole und finde meine Mitte.
- Ich spüre was wesentlich ist.
Asanas für das Stirnchakra
Momentan kombiniere ich ja am liebsten eine meiner Lieblingsaffirmationen mit meinem Lieblingsasana. Für das Stirnchakra gibt es ein paar tolle Asanas, wobei mich diese hier besonders ansprechen:
- Der Kopfstand und als Vorstufe der Delphin
- Die tiefe Hocke (Malasana)
- Die Schildkröte
- und besonders – mein Favorit hier -die Stellung des Kindes (Balasana), das mich gleichzeitig erdet.
Da gerade die Stellung des Kindes eine sehr regenerative Stellung ist, kannst du sie auch am Abend vor dem Schlafengehen durchführen. Stell dir dabei vor, wie du die Verbindung zwischen der pulsierenden Erde unter dir und dem unendlichen Sternenhimmel über dir bist.
Meditation für dein Stirnchakra
Oh, die Meditation für das Stirnchakra liebe ich sehr, denn sie verbindet Farbe und Meditation und ich starte gern mit einer Kundalini-Handhaltung. Für das Stirnchakra probiere mal diese Meditation:
Setz dich aufrecht hin, atme tief ein und aus.
Leg dir dann die Daumen auf den Raum zwischen deinen Augenbrauen, da wo die Nase gerade in die Stirn übergeht (aber so, dass du noch so leicht an die Seite fassen kannst).
Leg die Handflächen aneinander und drück deine Daumen fest gegen deine Stirn.
Roll innnerlich die Augen zu diesem Druckpunkt und atme weiter tief. Wenn du magst, sag dir innerlich beim Einatmen „Sat“ und beim Ausatmen „Nam“
Halte diese Stellung zwischen einer und drei Minuten, dann leg deine Hände in den Schoß, halte die Augen so auf die Mitte deiner Stirn fixiert und atme weiter tief.
Visualisier jetzt ein blaues Licht in der Mitte deiner Stirn und lass dieses Licht mit jedem Atemzug klarer und strahlender werden.
Wenn du magst, sag dir innerlich: Ich bin alles.
Fühl, wie durch das blaue Licht Erkenntnis und tiefes Wissen in dich strömt.
Wenn du das Gefühl hast, dass es nun Zeit ist aufzuhören, atme tief durch, streck dich und öffne die Augen.
Vom Sein zur Erkenntnis
Wirklich zu verstehen und zu wissen ist eine Lebensaufgabe. Jeder von uns kann jedoch jeden Tag seine innere Weisheit mit kleinen Schritten ausbauen: Indem wir auf unseren Bauch hören, statt nur mit der Logik an die Themen unseres Lebens heranzutreten. Indem wir uns den großen Fragen unseres Lebens stellen und den Zusammenhang in unserem Leben, den roten Faden, bereit sind zu erkennen. All das hilft sehr und wird dann möglich, wenn wir uns in einen größeren Kontext begeben. Wenn wir nicht mehr alles sind, was zählt, sondern Teil eines größeren Plans. Erst, wenn wir bereit sind das Göttliche in uns zu spüren, kehrt die Ruhe ein, die wir brauchen. Dann können wir, über den Dingen stehend, wirklich anschauen, was bei uns los ist. Wir sind dann nicht mehr unsere Geschichte oder unsere Ideen, wir sind mehr und damit frei. Es wird Platz für den wesentlichen Zusammenhang und das gibt wohltuende Klarheit.
Der Frieden, der so entstehen kann, muss wunderbar sein. Ich krieg immer nur ab und an einen kleine Idee von dem, was möglich sein könnte. Ab und an, da glimmt sowas wie Erkenntnis auf und ich verstehe, dass ich Liebe bin statt Angst, dass es nicht um mich geht, sondern um mehr. Diese Momente, mitten im Alltag, die sind heilig. Für die lohnt sich jedes Asana und jede Meditation. Ich wünsch uns also allen viel Spaß auf dem spannenden Weg.
Alles Liebe, Sat Nam
Silja
9 Kommentare
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Liebe Silja, ich l i e b e deine Chakra-Serie und freue mich immer, wenn es dazu einen neuen Post gibt! All deine Ausführungen machen mir Lust, tiefer in die Welt und das Wissen um die Chakren einzutauchen 🙂
Danke, dass Du uns teilhaben lässt!
Viel Liebe & Wachstum für Dich und uns alle…
LG, Carola-
Autor
Liebe Carola,
danke danke danke .Da ist toll zu hören! Und ja! Tiefer eintauchen! Ich find das Thema auch mega.
Ich drück dich und sage bis bald,
Silja
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„Ich fühle mein inneres Licht.“ – Was für eine wunderschöne Affirmation 🙂
Hast Du feste Affirmationen, oder wechselst Du nach Themen?
Liebe Grüße, Jessica-
Autor
Hallo du Liebe,
ja das ist ganz toll, kannst du auch alleine nutzen als Meditatinsmantra. Hatte ich eine Zeit und genauso hatte ich lange „Ich bin Liebe“ – was auch toll war /ist. Ich wechsle immer mal wieder und hab so 3-5 Sätze, die ganz oft (fast täglich) dran sind. Also nach Gefühl und was das Herz sagt ist mein Weg.
Liebe Grüße und bis bald,
Silja
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Toll! Ich bin ja oft so eine festgefahren Tante 😉 habe auch 3 Affirmationen die ich täglich mehrfach benutze, damit sie sich festsetzen, aber es spricht ja wirklich nichts gegen Ergänzungen. 🙂 Liebe Grüße!
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Autor
Festgefahrene Tante ja? Du bist lustig. Ja probier mal aus und ich bin gespannt. Bis bald und ganz liebe Grüße
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Hi,
Ich finde deine Seite sehr toll und hilfreich.
Ist es sinnvoll sich von jedem chakra 1-2 Affirmationen auszusuchen die man dann hintereinander über den Tag immer wieder wiederholt. Aussprechen und im Kopf wiederholen ? Ich habe meinen größten Schwachpunkt beim 5 und 6 chakra aber auch die anderen sind nicht sooo in Takt.was würdest du mir raten, in welcher reihenfole zu arbeiten?
Liebste Grüße
Sandrina
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Autor
Hallo Sandrina,
fang da an , wo du gerade am meisten merkst, dass du etwas brauchst. Du kannst die Affirmationen auf jeden Fall mischen! Nimm genau die, die du brauchst. Am besten spürt man das, wenn du dich selbst im Spiegel anschaust (relativ nah) und sie laut aufsagst. Du merkst die Resonanz dann sofort. Nimm die mit der höchsten Resonanz. Und dann gilt: so oft du dran denkst, aber auf jeden Fall morgens laut vorm Spiegel. Meld dich, wenn du noch Fragen hast oder was brauchst!
Bis bald und liebe Grüße
Silja
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Dankeschön ich werd es so ausprobieren 🙂
Liebe Grüße