Mut und Vertrauen finden, einatmen, leben

Mut und Vertrauen finden, einatmen, leben

Mut und Vertrauen finden, einatmen, leben

Angst und Anspannung machen krank. Was ich erst neulich wieder am eigenen Leib spüren durfte. Dabei hatte ich mir das ganz anders augemalt: Konfettiregen und Champagner waren angedacht, denn immerhin hatte ich den entscheidenden Schritt in die Selbstständigkeit begannen (Post hierzu folgt). Doch statt Jubelstürmen waren da plötzlich wieder alte Muster und Ängste, Anspannung und Verspannung. Nun sollte man meinen, als Yogalehrerin, Meditationsjunkie und Selbsthilfe /Blogger/ Tippgeber wüsste ich sofort gut, was nun zu tun wäre. Dachte ich auch. Echt. Ich dachte, ich hätte es im Griff. Selbstbewusst habe ich geatmet und geruht und … war trotzdem weit entfernt von Mut oder Vertrauen und dem so nötigen Gefühl von Entspannung und Gelassenheit.

Was wir alle tun, wenns mal eng wird

Nun, es ist wie es ist und ich bin auch nur ein Mensch. Denn jeder von uns tut in einem Moment der Anspannung mehr von dem, was vorher schon nicht geklappt hat. Aus dem grausamen Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit handeln wir, puschen wir, versuchen wir, bemühen uns – und setzen uns selbst dabei fürchterlich unter Druck. Immer mit dem Gefühl, die notwendige Erlösung könne doch höchstens ein bis zwei Handgriffe entfernt sein. Es ist ein inneres „Wenn ich erst…dann…“. Und ich war sowas von drin, ihr Lieben. Ich tat und machte und versuchte. Nachts dachte ich über Businesspläne nach, tagsüber wollte ich die perfekte Angestellte sein (die letzten Monate nochmal richtig was rocken), den Blog schick pflegen, eine tolle Mutter sein, einfühlsame Ehefrau sowieso –  und ich muss nicht sagen, dass ich außerdem dabei noch bezaubernd aussehen (ja, ja, die Eitelkeit) und überaus liebreizend-freundlich sein wollte. Kurz: Ich ackerte wie verrückt!

Einatmen – ausatmen

Doch all das Tun gibt uns niemals die Erlösung, die wir suchen. Ich verspannte mehr und mehr und schwups war der Ton auf einem Ohr einen entsetzlichen Moment lang verschwunden. Mit dem zurückkehren des Tons kam viel mehr Ton als gewollt und mein Tinnitus war laut wie nie. Der Ohrenarzt meiner Wahl verordnete Ruhe und ich ging in mich: All das wilde Ackern tat mir nicht gut. Meine Ängste hatten mich erneut ins Hamsterrad befördert und ich hatte es nicht mal bemerkt. Die Welt, soviel ist mir klar, besteht nicht nur aus Handeln, Wirken, Tun. Genauso brauchen wir den Mut anzunehmen, zu vertrauen, weich zu sein, freudvoll, genießend, glücklich. Ich hab also ein paar Tage lang nur geatmet (also fast) und neu gelernt die Ruhe, trotz der Sorgen in mir, auszuhalten. Mich auszuhalten.

Wo der Mut wohnt und das Vertrauen sitzt

Im Newsletter ging es heute um die Frage: Worauf vertraust du? Denn wir alle haben irgendwann gelernt, dass wir nicht gut genug, nicht klar genug, nichts schlau genug, nicht stark genug, nicht durchsetzungsfähig genug …(setz etwas ein, was bei dir passt) sind. Wir alle haben Angst zu versagen. Wir alle haben Grenzen gesetzt bekommen und glauben immer wieder an den Mangel in uns. Der Mut wohnt jedoch in der Liebe, im Vertrauen, in der Fülle.  Zwischendurch einatmen und sich selbst sagen, dass man es hinkriegen wird, kann man lernen. Egal, was in unserem Leben schon los war, wir sind hier hingekommen – an diesen Punkt. Glücklicherweise haben wir unsere Erfolge gefeiert und Misserfolge ausgehalten. Wir haben gelernt, erschaffen, zerstört und geliebt. Jeder von uns ist einzigartig. Der Mut sitzt hinter der Angst. In dem Moment, wo wir lernen uns selbst zu vertrauen, wachsen wir über sie heraus und gehen ein weiteres Stück (mutigen) Weg.

Vertrauen lernen

Wie die meisten wissen, liebe ich alle möglichen Übungen mit Listen. In diesem Fall gilt: Mach eine Liste mit (mindestens) 50 Dingen, die du gut gemacht hast / auf die du stolz bist/ die du gerockt hast. Schreib sie alle auf! Feier dich! Was macht dich aus? Was kannst du alles? Sei nicht bescheiden, sei haltlos in der Bereitschaft dich hochleben zu lassen! Dann fühl in dich hinein. In dem Moment, in dem wir unser eigenes Licht spüren können, befreien wir uns ein Stück aus den Grenzen, die unsere Komfortzone und Sorgen uns setzen. Wir selbst sind die Sicherheit, die wir suchen. Wir sind die, die kontrollieren können, was immer kontrollierbar ist: Nicht was passieren wird, sondern wie wir auf das Leben reagieren werden. Wir können einatmen, uns entspannen und unser Bestes geben. Wir können Vertrauen lernen und es ist unsere (verdammte) Aufgabe, das zu tun.

Mut kommt, wenn wir losgehen

Lass nicht zu, dass deine Ängste deine nächsten Schritte bestimmen. Atme durch, vertrau dir selbst und setz auf dich. Denk vorher gut nach, aber folge deinem Herzen. Schau welche Pläne du schmieden kannst, um deinen Ängsten Rechnung zu tragen. Sicher dich ab – aber geh los. Schau ebenso hin, für welche Bedürfnisse sie stehen. Und dann geh los. Mutig ist, wer auf sich vertraut. Wer seinem Herzen folgt und seinen Weg geht. Egal, was in dir schlummert: Stell dir vor, du würdest es nie wagen? Ich glaube daran: Immer dann, wenn wir unserer Liebe folgen, unseren Leidenschaften und unserer Freude – können wir nur gewinnen. Denk an die Erfolge in deinem Leben. Was war das Geheimnis? In dem Augenblick, in dem wir uns im Lot befinden mit dem, was wir wirklich wollen, können wir losgehen. Wir selbst sind unser bester Leuchtturm, unsere treuste Versicherung, unser großzügigster Sponsor.

Der Moment, der Entspannung

kam bei mir nach ein paar Tagen Nichtstun. Auch hier ohne Pauken oder Trompeten, eher milde lächelnd. Das Leben ist reich an allerlei schönen Dingen. Sie finden immer im Jetzt statt. Wohingegen unsere Angst uns in der Vergangenheit oder in der Zukunft gefangen nimmt. Hier im Jetzt ist es meist sehr ok. Also Atmen hat geholfen, eine Liste machen, wieder entdecken, was mich entspannt (Massagen, Bäder, Musik, Lesen) und wie reich beschenkt ich bin mit diesem Leben voller Kinder, Freunden, Familie und einem tollen Mann an meiner Seite. Lauter nette Nachrichten kamen herein geflogen, gute Ratschläge (und ein paar erhobene Zeigefinger). Gut getan hat das. Wir sind nie alleine.

Zeig doch mal her

ist daher meine Bitte. Schreib mir unten in den Kommentar, auf was du alles stolz bist. Liste auf, welche wunderbaren Dinge du getan hast, was du an dir schätzt, wofür du stehst. Sei nicht bescheiden! Dies ist ein Aufruf dir selbst zu vertrauen. Also freu dich über all deine Erfolge, deinen Stolz. Ich freu mich so darauf, euch noch besser kennen zu lernen – also, los gehts!

Alles Liebe,

Silja

PS: Solltest du, was deinen Weg, deine Vision, deine Bestimmung angeht, noch unsicher sein: Am 18.3. unterrichte ich in Mönchengladbach einen Workshop zum Thema Ziele, Visionen, Magie. Letzte Plätze sind noch frei und alle Infos findest du hier.

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

14 Kommentare

  1. Jasmin Pfeiffer 6 Jahren vor

    Liebe Silja, ein toller Beitrag,
    Worauf bin ich stolz?
    Auf jeden Fall auf meine Tochter.
    Ich bin stolz den Mut gehabt zu haben, letztes Jahr meinen Job zu kündigen.
    Ich bin stolz auf das was ich mache, ich bin stolz eine tolle Krankenschwester zu sein und einen tollen neuen Job für mich gefunden zu haben.
    Ich bin stolz auf mich, das ich es zur Zeit schaffe, mein Gewicht zu reduzieren.
    Ich bin stolz, das ich mich mehr bewege und mehr raus gehe.

    So das sind so die größten Punkte, die mich zur Zeit stolz auf mich machen.

    Danke für deinen Ansporn überhaupt darüber nachzudenken.
    Danke das du dir immer so viel Mühe machst und uns an deinem Leben teilhaben lässt.

    Dir noch einen schönen Tag und weiterhin gute Besserung.

    LIebe Grüße Jasmin

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Jasmin,
      danke dir für diese wunderbare Liste.
      Wie toll!

      Alles Liebe
      Silja

  2. Saskia 6 Jahren vor

    Ich bin stolz hier zu stehen, wo ich stehe, auch wenn noch lange nicht am Ziel.
    Mein Leben ging mit mir so viele Umwege, so viele Tiefen wurden durchwandert und somit bin ich so stolz darauf, mittlerweile ziemlich im Reinen und liebsam mit mir selbst zu sein, denn das ist bekanntlich gar nicht so leicht.
    Schöner Bericht von dir, ich folge dir gern 🙂

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Saskia,

      vielleicht sind wir alle nie am Ziel – was zählt ist unterwegs, oder? Wie toll mit dir im Reinen zu sein und so schön, dass du hier bist.
      Alles Liebe,
      Silja

  3. Astrid 6 Jahren vor

    Liebe Silja,
    Ich liebe deine so schön positiv geschriebenen Beiträge.

    Um Dir hier eine Antwort zu schreiben, wäre zuviel. KurzUm, bist Du nochmal in Köln und wir könnten uns dort mal bei einem Mittagessen austauschen😊
    Ich habe noch andere Dinge wo wir uns austauschen könnten und der Frühling ist doch schön zum quatschen.
    Lg Astrid

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Astrid,
      das ist ja ein liebes Angebot.
      Sollte ich mal in Köln sein und nicht verplant dann gerne — oft ist meine Zeit leider sehr knapp.

      Alles Liebe und danke dir für dein schönes Feedback,
      Silja

  4. Christina 6 Jahren vor

    Liebe Silja, danke für diese tollen Zeilen von Dir. Ich freue mich jedesmal darauf, denn sehr viele Dinge empfinde ich genauso wie Du. Die Angst zeigt uns, dass wir immer noch zu viel in der Zukunft oder der Vergangenheit verweilen und wir dürfen noch mehr in uns und das JETZT vertrauen. Ich nehme die Angst immer als Stopschild – hinzuspüren, achtsamer zu sein, die Liebe einzuladen und zu atmen. Auf was ich stolz und dankbar bin? Meine Kinder und mein Mann, mein Gespür für Menschen, dass ich auf meinem Weg bin, dass ich immer mehr in mich vertraue und Dinge nicht nur tue um be-/geliebt zu werden, dass ich mutiger werde, dass ich auch mal Fünfe gradesein lassen kann( als Perfektionistin und Jungfraugeborene mit Waage Aszendent gar nicht so einfach;)) dass ich mich immer mehr öffnen kann und spüren kann was mir gut tut, dass ich so viele Hürden uns Steine in meinem Leben bereits gemeistert habe und immer noch in das Gute, das Leben und die Liebe vertraue. Es gibt so viel, für was wir alle uns feiern können und sind es nur die Sonnenstrahlen, die uns nach einem Regebschauer im Gesicht kitzeln. Danke liebe Silja für Dein SEIN, deinen Mut, deine Leidenschaft und Liebe und dass Du soviel mit uns hier teilst.
    Namaste
    Christina

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Christina,

      vielen Dank für diese wunderbare Liste und deine schöne Worte. Ich freu mich sehr, dass du hier vorbei schaust und Glücksplanet bereicherst. freu mich immer von dir zu lesen.
      Alles Liebe,
      Silja

  5. Barbara 6 Jahren vor

    Ich bin eine tolle Mutter
    Eine schöne Frau
    Selbstbewusst
    Auf der Reise immer wieder zu mir selbst
    Stelle mich vielen meiner Ängste
    Gute Yogalehrerin
    Großes Herz
    Viel Liebe in mir
    Kann andere stärken
    Habe viel Kraft
    Liebe in Stille mit mir selbst zu sein
    Stelle mich dem Alltag
    Lerne für und mit dem Leben
    ……und noch viel mehr🎈

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Barbara –
      was für eine tolle Liste.
      Danke danke danke.

      Ich drück dich!
      Silja

  6. Anna 6 Jahren vor

    Liebe Silja,
    danke für diese liebe Aufforderung!

    Ich bin stolz eine schwere Krise trotz Angst und Verzweiflung so gut gemeistert zu haben.
    Ich bin genug!
    Ich bin Liebe!
    Ich bin Licht!
    Ich bin dankbar für alles was ich habe und bin!

    Und auf dem Weg zu mir selbst bist Du liebe Silja, eine ganz wichtige Begleiterin, wenn ich Dir auch nur still als Leserin und Zuschauerin folge, hast Du mir in meinem Leben sehr viel geholfen, Weg geebnet, Blick geweitet, Sichtweise verändert und einfach gut getan!!!!! Danke! <3

    Anna

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Anna,

      danke für deine lieben Worte – und ja. Was für tolle Worte.

      Liebe Grüße
      Silja

  7. Vera 6 Jahren vor

    Liebe Silja,
    ein wirklich so toller Beitrag. Es öffnet mein Herz und meinen Blick noch mal genauer zu schauen, was die Angst mit uns so macht.

    Ich bin stolz darauf eine so entspannte Tochter von 4 Monaten zu haben und daran stets zu wachsen.
    Ich bin stolz, dass ich meine Haare nicht mehr mit Shampoo wasche und es durchziehe kein herkömmliches Shampoo mehr zu benutzen.
    Und gerade jetzt in diesem Moment stolz das ich die Zeit für mich genommen habe, hier her zu kommen und zu lesen. Das tut einfach total gut.
    Danke für diese inspirienden Worte und Gedanken<3

    • Autor
      Silja 6 Jahren vor

      Liebe Vera,
      das freut mich sehr – ich dank dir für deine lieben Worte!
      Und wie wäscht du deine Haare? Ich hab das mal probiert aber es hat nicht so geklappt bei mir.
      Ich schick dir liebe Grüße und sage bis bald,

      Silja

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