Wann wir bereit für eine Veränderung sind: Fass dir an die eigene Nase!
Woran merkt man, dass man bereit für eine Veränderung ist? Ich habe hierzu wieder etwas gelernt: Daran, dass man sich an die eigene Nase fassen kann und zwar kräftig! Aber das geht jetzt etwas schnell, ich hole lieber aus:
Egal ob im Beruf oder im Privaten, es scheint immer und überall Dinge zu geben, die dringend optimiert werden müssen. Es gibt Menschen, die unglücklich sind mit Teilen oder ganzen Kontinenten in ihrem Leben. Es gibt Unternehmen, die kränkeln und dringend Lösungen suchen oder solche, die eine Innovation versuchen und dann an ihre Grenzen stoßen. Es gibt mich. Ich versuche glücklich zu sein. Und zwar (man beachte schließlich allein schon mal den Aufwand diesen Blog zu schreiben!) ernsthaft. Das klappt meistens sehr gut, allerdings komme ich natürlich auch an Grenzen. Im Job, im Privaten, bei mir selbst. Und immer wenn wir Grenzen gezeigt bekommen oder spüren, dann jammern wir. Beschweren uns. Lamentieren.
Diagnose: Akutes Meckern über ….
Ich persönlich fange gerne an zu meckern, zu klagen. Die Lösungen liegen für mich scheinbar logisch auf der Hand. Sie beginnen so: „XY müsste endlich …“ oder „Wenn YZ nun einsieht, dass…. (meine Meinung hier einfügen) dann …. (hier so etwas einfügen wie: Wird alles gut / haben wir den Weltfrieden usw.)“. Kurz gesagt: Ich weiß einfach wie es geht! Und wenn es ganz wild wird, dann überkommt mich mitten in der Bekümmerung darüber, dass der Rest meines Umfeldes einfach die Wahrheit noch nicht sehen kann, auch noch Stolz darüber, dass ich so krass den Durchblick habe. Schön verrückt ist das. Und ich glaube: Wir sind alle so. Na ja, jedenfalls viele.
Die Anderen sollten mal, äh, Moment…
Heute habe ich übrigens eine neue Stufe der oben beschriebenen Egozentrik erklommen: Ich habe angemerkt, dass die anderen endlich anfangen müssen vor der eigenen Tür zu fegen. Sich an die eigene Nase fassen sozusagen. Haha! Und ernsthaft berichtet, dass alle immer erstmal auf die anderen schauen und … na klar: Dabei genau das Gleiche gemacht. Als mir das aufgegangen ist (vor ungefähr 10 Minuten) war ich erstmal platt – und komme, neben der erneut ernüchternden Entdeckung der eigenen Fehlbarkeit,
zu folgenden Schlüssen:
Wir bemerken, dass wir bereit sind zu ernsthaften Veränderungen daran, dass wir bei uns anfangen zu schauen was wir tun können. Jeder, der sich an die eigene Nase fassen kann ist dabei! Wichtig: das, was wir entdecken auch konsequent umsetzen (Achtung! Großer Unterschied zu der „Ich müsste mal… „-Fraktion!). Wir verändern nur, in dem wir selbstkritisch unseren Anteil an dem wahrgenommenen Schlamassel bemerken und hier die Hebel finden. Im Kontrast zum Beklagen der Fehler anderer.
Das ist ganz schön schwer und meist die Talsohle, denn vorher tut unser Ego einiges dafür, dass soviel Selbstkritik besser nicht aufkommt. Wir müssen also achtsam sein und unsere Egozentrik im Auge behalten.
Mit der Erkenntnis kommt sofortiger Seelenfrieden. Denn endlich wird die Sache greifbar, wird der eigene Hebel klar. Wir müssen niemanden überzeugen sich anders zu verhalten. Wir müssen anders sein. Und dann dem Strom vertrauen.
Das braucht Optimismus, guten Willen und den Glauben, dass alle ihr Bestes geben werden sowie die Zuversicht, dass alles für etwas gut ist. Auch wenn wir das noch nicht sehen können.
1 Kommentar
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Sehr geil und so wahr! 🙂