Glücklich zu zweit? Was du für das Glück zu zweit wissen solltest

Glücklich zu zweit? Was du für das Glück zu zweit wissen solltest

Glücklich zu zweit? Was du wissen solltest fürs entspannte Glück zu zweit

Ich habe echt überlegt, ob ich diesen Post überhaupt schreiben darf. Eine Zensurstimme meldete sich in mir und beanstandete, dass ich immerhin schon zum zweiten Mal verheiratet sei und überhaupt langjährige Ehen noch lange keinen Paarexperten aus einem machen. Was stimmt, recht hat die Stimme. Allerdings hab ich mich ja dann offensichtlich doch für den Post entschieden. Ich bin zu der Meinung gekommen, dass ich in den Jahren meiner ernsthaften Beziehungen ein paar Dinge gelernt habe, die mir heute helfen. Die mir helfen eine glückliche Ehe zu führen und dem Wahnsinn des Alltags gemeinsam entgegen zu blicken. Was nicht selbstverständlich ist, finde ich. Es ist nämlich gar nicht so einfach richtig glücklich zu zweit zu sein, oder?

Das Unglück zu zweit

gibt es im Vergleich zum Glück auch manchmal zu sehen. Es gibt Paare, die streiten und welche, die sich trennen. Es gibt verzehrende Sehnsucht nach jemandem, der einen nicht (mehr) will oder das schlechte Gewissen beim Abservieren. Ganze Batterien an Romantikfilmen und Dramen beschäftigen sich mit dem Thema. Es wird geschmachtet und gekichert, gekutscht und geweint. Und dann gibt es da diese Lichtblicke im echten Leben, die vom echten Glück zeugen. Zum Beispiel neulich, da sah ich ein wirklich altes Pärchen, bestimmt Mitte 80, was händchenhaltend die Straße entlang schlurfte. Entzückend ist das und ich finde immer wieder hoffnungsspendend. Ich will das nämlich auch machen, alt und grau, mich auf die Hand meines Mannes stützend. Die Vorstellung ist beruhigend und hat eine ganz eigene Romantik.

Das Glück finden

Womit wir bei dem Punkt des Posts werden: Wie klappt das denn nun mit dem Glück zu zweit? Es beginnt ja mit dem Finden, womit sich schon der ein oder andere schwer tut. Allerdings braucht es für das Finden genau auch das, was es auch für das Glück nach dem Finden braucht. Denn die innere Haltung, die hilft, ist die Gleiche. Ich lege am Besten mal los, mit den Dingen, die ich gelernt habe und die mir ganz persönlich helfen glücklich zu zweit zu sein:

Den Kontext des Mangels aufgeben

Es wird Zeit auf Wiedersehen zu sagen! Und zwar zu  der Vorstellung, dass es nicht reicht und vor allem, dass dafür jemand anders verantwortlich ist. Egal, ob wir einen Partner an unserer Seite herbei wünschen oder schon jemanden haben der mit uns durchs Leben hüpft: Wer daran glaubt, dass er nicht genug bekommt / zu kurz kommen könnte / aufpassen muss, bei dem wird es schwierig. Denn, das was wir glauben, machen wir wahr. Selbsterfüllende Prophezeiung heißt das Phänomen. Was daran liegt, dass durch unseren Glauben unsere Wahrnehmung gelenkt wird. Wir suchen und finden den Mangel. Wir sehen plötzlich lauter Beweise für das Nicht-Genug-Bekommen. Was, na klar, in Beziehungen zu merkwürdigem Verhalten führt und bei der Partnersuche immens stören kann.

Mangel führt zur Bilanzierung

Bilanzen sind bei Banken und Aktiengesellschaften normal, haben aber im zwischenmenschlichen Bereich nichts zu suchen. Wenn wir allerdings glauben, ständig zu kurz zu kommen, dann passen wir auf und erstellen eine Bilanz. Wir rechnen auf, schätzen ab, kalkulieren. Und zwar das, was auch immer in unserem Interesse ist. Materiellere Menschen überschlagen vielleicht im Kopf immer wieder all die Geschenke und Restaurantrechnungen, während andere die Aufmerksamkeit oder Liebesbekundungen vergleichen. Bilanzen machen ziemlich wachsam und lenken den Fokus nach außen. Sie nähren die falsche Annahme, für unser Glück sei jemand anders verantwortlich und wir müssten aufpassen, ob das auch richtig gemacht wird.

Des eigenen Glückes Schmied sein

heißt ein tolles Sprichwort. Übrigens mal eins, was ich mag. Wenn wir die Gefühle von Einsamkeit und Trauer so interpretieren, dass wir meinen mangelnde Aufmerksamkeit sei schuld und wir würden zu kurz kommen oder zu wenig geliebt werden, dann suchen wir weiter uns Glück bei anderen statt in uns selbst. Wenn wir allerdings wachsam sind und uns beobachten merken wir, dass wir die Liebesbekundungen nur brauchen, wenn wir unsicher sind und die Aufmerksamkeit vielleicht nur, wenn wir das Gefühl in uns haben für keinen wichtig zu sein. Solche Gefühle sind normal, denn wir alle haben Erfahrungen gemacht und machen sie noch, die uns traurig machen können. Sich auf sich selbst zu konzentrieren und das eigene Glück in die Hand zu nehmen ist der einzige Schlüssel, um den Kreislauf zu unterbrechen.

Die eigenen Bedürfnisse respektieren

Ich habe gelernt, dass meine Bedürfnisse und Sehnsüchte meist weniger über die Güte meiner Beziehung aussagen, sondern eher etwas über meinen eigenen Zustand. Für all die Beziehungen in meinem Leben war es ein immenser Schritt, meine Bedürfnisse zu respektieren und gleichzeitig zu versuchen, sie mir selbst zu erfüllen oder sie in Wünsche umzuwandeln. Dazu aber gleich mehr. Sich selber Gutes tun, die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen und sie erfüllen hilft uns den Mangelkontext zu verlassen.

Bedingungen aushandeln

Unsere Bedürfnisse sind ein Teil unserer Welt ebenso wie Werte, nach denen wir leben. Aus beiden resultieren Bedingungen und auch Wünsche, die wir an eine Freundschaft oder Partnerschaft haben. Am besten wir handeln dieses aus wie Erwachsene, auf Augenhöhe. Von den einfachen Dingen, wie dem idealen Wochenendfrühstück, bis zum schwerwiegenden Entscheidungen, wie der Kinderfrage, gilt es miteinander zu sprechen und vor allem zuzuhören. Was sagt der andere? Was ist ihm wichtig? Und was ist mir wichtig? Gibt es gemeinsame Nenner? Wie gehen wir mit Differenzen um? Was bleibt, nach solchen Gesprächen, ist eine wohltuende Klarheit. Wir verstehen, dass der andere Gründe hat, Ängste, Sehnsüchte, die ihn sich etwas wünschen lassen. Vor diesem Hintergrund können wir unsere eigenen Ängste und Sehnsüchte betrachten und dann gemeinsam Lösungen finden. Die Bedingungen einer Beziehung können immer wieder verhandelt werden, aber sie sind bindend.

Das Licht im anderen sehen

Ohne Mangelkontext und mit einem klaren gemeinsamen Verständnis davon, was die Eckpfeiler der Gemeinschaft sind, ist nur noch der Blick wichtig, den wir auf den anderen und uns selbst haben. Für das Glück zu zweit brauchen wir auch hier den Mangel nicht mehr. Also weg mit dem Blick auf die eigenen Schwächen und die des anderen. Wir müssen auf die Suche gehen nach dem Licht im anderen und in uns selbst. Alles, was wir sehen reflektiert auch uns. Alle vermeintlichen Schwächen sind ein Teil unserer Persönlichkeit, sie machen uns aus. Wir wollen meist so geliebt werden wie wir sind, Zeit das auch dem anderen zuzugestehen. „Das Beste aus jemandem rausliefen“ habe ich mal gehört. Und das ist so treffend. Wer weiß, wie wunderbar der Partner ist, wer nicht die Fehler sucht sondern die Wunder, der hilft dem anderen seine besten Seiten zu zeigen. Keine Angriffe mehr sondern Akzeptanz und Respekt.

Das Tun was gut tut

Als letzte kleine Sache, die ich gelernt habe ist, dass das Tun all das widerspiegeln kann. Das Glück kommt also auch mit dem Tun. Ich bin dann am glücklichsten wenn ich tägliche Nähe erlebe, wenn man sich in die Augen schaut und der Alltag für ein paar Sekunden zur Seite rutscht. Kleine Inseln zu zweit sind immer möglich. Ganz kurz oder länger – und lassen uns das erleben, was wir im Inneren wissen. Sie geben Sicherheit und machen glücklich. Für jedes Paar sind solche Momenten anders, jeder hat eigene Rituale und die gehören zelebriert – zum Beispiel jetzt am Wochenende, oder?

Soviel zum Glück zu zweit von mir. Was sagt ihr? Ich bin gespannt.

Liebste Grüße

Silja

PS: Ein wunderbares Buch um mal anders über die eigene Beziehung nachzudenken ist dieses hier:

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

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  1. […] glauben dies oder jenes und stehen uns damit manchmal ganz schön im Weg (mehr dazu hier und  hier). Wie wäre es aber, wenn wir nochmal anders verstehen könnten, was wir selbst und der liebe Mensch […]

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