Lehren lernen – was jeder, der Wissen vermittelt, wissen sollte

Lehren lernen – was jeder, der Wissen vermittelt, wissen sollte

Lehren lernen – was jeder, der Wissen vermittelt, wissen sollte

Ok, diese Überschrift schreit förmlich nach Reibung, daher will ich sie ein wenig einbetten, um nicht missverstanden zu werden: Dies ist ein Post für jeden, der Lust hat Wissen zu vermitteln. Er enthält, stark komprimiert, meine Lieblingstipps und Erfahrungen aus 15 mehr oder weniger entzückenden Jahren der haupt – und nebenberuflichen Trainertätigkeit. Wissen vermitteln ist mein Job. Es ging mit Bankwissen los und konzentriert sich mittlerweile auf Kommunikation, Führungs- Know How und Persönlichkeitsentwicklung. Warum ich jedoch denke, dass Didaktik wichtig ist? Weil ich selbst immer noch Schülerin bin. Ist noch jemand da draußen, der noch Schüler ist? Ok, dann wisst ihr, was ich meine. Also, liebe Uniprofessoren, Yogalehrer mit den schicken Teacher Trainings, Trainerkollegen, Psycho- ,Magie- , Esoterik-Fortbilder, liebe Ayurvedalehrer und Kräuterkundler – ich liebe euer Wissen! Ich will es aufsaugen, verinnerlichen, leben – aber dafür, ihr Lieben, wäre es einfach riesig, wenn ihr ein paar Dinge beachten könntet. Man kann es meist nicht einfach so. Lehren lernen, das ist eine Kunst – selbst für Fortgeschritten, Weise, Erleuchtete.

Warum das Lehren eine Kunst ist

Wer nach meinem Einstieg milde den Kopf schüttelt und sich in Sicherheit wähnt, da am Anfang der selbst durchgeführten Ausbildung eine fünfminütige Erwartungsabfrage steht, dem sei gesagt: Nein, das reicht leider nicht. Ich bleibe dabei: Wissen zu vermitteln ist eine Kunst. Es ist ein subtiler Tanz zwischen Inhalt, Teilnehmern und sich selbst. Und es ist ein Tanz, der sich lohnt und der nach stetiger Perfektionierung ruft. Wobei er soviel Gutes bringt! Wer es schafft, Teilnehmer für ein Thema nicht nur zu begeistern (das sind sie ja meist schon, sonst hätten sie sich nicht angemeldet), sondern es ihnen wirklich nahe zu bringen (so dass sie es nicht nur hören, sondern in ihrer Welt verstehen), der entzündet Funken,  ach was sag ich: Feuerwerke! Der inspiriert manchmal sogar für ein ganzes Leben! Daher fragt euch immer wieder: Was wollt ihr erreichen? Nur den Tag rumbringen und das Wissen ein wenig weitergeben oder Funken entzünden? Eben!

Wie gut bist du, wenn du lehrst?

Du bist unsicher, wie es um deine didaktischen Fähigkeiten steht? Irgendwie hast du ein gutes Gefühl, aber so ganz genau weißt du es nicht? Dann denk mal an deine letzten Fortbildungen / Vorträge /…  und frag dich:

  • War ich klar und sicher in meinem Thema?
  • Wusste ich, was die Teilnehmer brauchen und welche Fortschritte sie während der gemeinsamen Zeit machen?
  • Hatte ich ein Gefühl für den Spannungsbogen?
  • Wusste ich, was ich erreichen will und habe ich eine Ahnung, wie sehr ich das geschafft habe?
  • Habe ich mich vor, während und nach der Wissensvermittlung wohl gefühlt?
  • Sahen die Teilnehmer interessiert und glücklich aus?
  • Wurde gelacht?
  • Waren wir auf Augenhöhe?

Lehren lernen – 10 Dinge, die jeder gute Trainer / Lehrer / Teacher Training Leiter wissen sollte

1.) Klarheit – glasklare Thesen oder mittleres Chaos?

Wer mit einem wilden, groben Konzept startet und furios glaubt dies „entwickle sich schon“ ist entweder ein begegnadeter Lehrer, der auf bewunderswerte Weise intuitiv arbeiten kann (dann hast du alle obigen Fragen positiv beantwortet) oder schlicht schlecht vorbereitet, konfus und unklar. Trotz der Erfahrung passiert mir das immer mal wieder: ich bin ein wenig unklar und schwammig im Thema – und schwupp ist der Inhalt nicht sauber zentriert und verwirrt die Teilnehmer.  Schlecht vorbereitet zu sein ist außerdem unhöflich. Wer lehrt, hat seinen Stoff vernünftig zu organisieren. Schluss. Aus. Muss ich auch immer wieder lernen. Also: Bevor du vor eine Gruppe trittst, hab deine Kernthesen klar. Überleg dir die konkreten Beispiele dazu. Überleg dir auch die Randthemen. Ein Mindmap empfiehlt sich oder ein Referentenleitfaden. (Wenn du wissen willst, wie sowas aussieht -schreib mich an, ich erklärs dir.)

2.) Ziele und noch mehr Ziele

Was willst du mit deiner Einheit/ deinem Wochenende / deiner Jahres-Ausbildung erreichen? Wo willst du Menschen Wissen beibringen? Wo sollen sie verstehen? Wo eigene Kontroversen entdecken und wo eine ganz eigene Version entstehen lassen? Lehren heißt nicht nur Wissen weiter geben. Du kannst dafür sorgen, dass deine Schüler/ Zuhörer etwas kennen lernen. Du kannst für Verstehen sorgen oder sogar für Durchdringung. Du kannst Können vermitteln, statt  nur Kennen (das bedeutet, dass ihr praktisch üben wollt).  Du kannst vorher festlegen, wo du Auseinandersetzung magst und wo eigene Ideen geboren werden dürfen. Dogma oder nicht? All das liegt in deinen Zielen ganz zu Beginn. Also: Thema kennen, Kernthesen klarkriegen und die Beispiele und dann frag dich: Was will ich erreichen? Im Kennen? Im Können? Im Verstehen? In der Auseinandersetzung? In der Kreativität?

3.) Didaktik rules – einen guten Spannungsbogen bauen

Ok – und wo wir schon bei dem Thema und den Zielen sind – da gibt es ja auch noch den Spannungsbogen. Wie ein guter Film, so hat jedes Thema seine eigene Dynamik. Lehren lernen heißt auch, den Spannungsbogen zu entwerfen. Also: Was ist bei deinem Thema der Höhepunkt? Wo willst du Erkenntnis tiefen? Wo willst du eigene Bilder einweben lassen? Je nach dem, wie wichtig ein bestimmter Teil ist, kannst du mehr oder weniger einbinden (mehr Einbinden =größere Wahrscheinlichkeit, dass etwas behalten wird). Du kannst mit Beispielen Emotionen wecken oder durch Wortwahl wach machen. Es gibt unzählige Möglichkeiten! Also, bevor du den Salat anrichtest, überleg dir, was ist die Beilage und was der Hauptteil? Wo soll Entzücken entstehen – und dann serviere erst.

4.) Die Kunst, die Teilnehmer zu verstehen

Nur, wer sein Thema beherrscht, hat Raum um die Aufmerksamkeit dem zweiten wichtigen Fokus zuzuwenden: Den Teilnehmern. Da sitzen sie, investieren ihre kostbare Lebenszeit und wahrscheinlich auch ihr Geld und starren dich an. Ein guter Lehrender weiß, dass eine saubere Einbindung die halbe Miete ist. Was wollen die Teilnehmer wissen/ lernen / auffrischen? Wo sind Schwerpunkte? Sorgen? Nöte? Was war der Grund für dieses wunderbare Invest, was euch zusammen gebracht hat? Frag nach, Lehrer, sei neugierig und hör zu! Hier kommen die, denen du etwas beibringen willst. Je mehr du gleich am Anfang aus ihrer Welt erfährst, umso sauberer kannst du dein Wissen mit ihren Ideen verknüpfen. Du kannst Beispiele aus ihren Welten nehmen, statt deine eigenen abzunudeln – und wirst belohnt mit 1 A Transfergrinsern, die dir entgegen strahlen. Außerdem vermeidest du langweilige Wiederholungen oder zuviel Routine. Nachfragen lohnt sich!

5.) Neugierig bleiben

Bleiben wir bei diesem Thema. Ich habe schon so wunderbar weise Lehrer(innen) getroffen, die leider kein (absolut gar kein) Interesse an ihren Schülern hatten. Schade, denn dahin ist die Magie! Wer nicht neugierig darauf ist, wen er da vor sich sitzen hat, wer die Welt aus den Augen der Lernenden nicht mehr sehen mag – der wirkt im besten Fall exzentrisch, im schlimmsten Fall selbstverliebt. Und ja, ich meine das ganz ernst. Falls dir das manchmal so geht, frag dich: Wann hast du aufgehört neugierig zu sein? Bei der 100. Schulungsgruppe? Wo ist der Fehler? Was hat sich verändert? Immerhin sitzen da Menschen zusammen, begeistert vom gleichen Thema – und es findet kein Austausch statt? Du könntest inspirieren, persönlich werden, Thema und individuelle Themen verweben – so schade, wenn das nicht passiert. Was also hält dich ab? Bist du gelangweilt? Hast du Angst? Was es auch ist, komm drüber weg. Lern wieder zu staunen über all die verschieden Menschen, die da zu dir kommen.

6.) Die Kunst von Einbindung und Austausch

Wobei wir beim Austausch und Einbindung wären. Bitte, liebe Lehrenden, bitte bindet eure Schüler ein. Es ist so simpel. Alles, was ihr braucht ist ein wenig Neugier und natürlich Zeit (die ihr künftig spart, weil ihr euer Thema so glasklar vorbereitet habt und nicht mehr rumschwafeln müsst). Hier ein paar simple Techniken zur Einbindung:

  • Beschaff dir einen Flipchart und führe ein Brainstorming durch. Hierbei gibst du das Thema / die Frage vor und lässt die Teilnehmer ihre Ideen nach vorne rufen. Du schreibst nur auf, fragst interessiert (Neugier!) nach und wertest (!) nicht. Auch die anderen sollen bei dieser Technik nicht werten. Es geht um die Sammlung, die Vielfalt. Spannend ist das.
  • Bitte jeden Teilnehmer in Einzelarbeit seine Gedanken zum Thema aufzuschreiben. Dann lass dir ein paar Gedanken vorlesen und diskutiert darüber. So bekommst du sehr persönliche Gedanken und lernst alle gut kennen.
  • Mach Gruppenarbeiten. Hierzu einfach die Gruppe in handliche Größen aufteilen, Aufgaben verteilen und ein wenig Bearbeitungsweit lassen. Achtung: Vortragszeit und Feedbackzeit nicht zu knapp kalkulieren. Du kannst allen Gruppen die gleiche Aufgabe geben oder verschiedene. Bei letzterer Variante gibt es weniger Wiederholungen für alle. Die Gruppe lernt sich gut kennen und du hast weniger Arbeit mit all den Inhalten und steuerst nur noch nach. Macht die meisten Gruppen quirlig, macht wach und sorgt für gute Gruppenpower

7.) Den eigenen Zustand gemanagt kriegen

Damit all das klappen kann (insbesonders die Interaktion mit ganzen Gruppen) brauchst du einen astreinen eigenen inneren Zustand. Hieran haperts nur allzu oft.  Die wenigsten von uns stehen ständig vor größeren Gruppen, Nervosität ist also normal. Solltest du aber irgendetwas kompensieren müssen, wie zum Beispiel eigene Glaubenssätze à la „ich bin nicht gut genug“ oder „das kann ich nicht“ wird es schwierig. Meist neigen wir bei Unsicherheiten dazu, unsere vermeintlichen Schwachstellen kaschieren zu wollen…und das endet nicht selten in den verrücktesten Übersprungshandlungen wie Dauerquasseln, Nicht-zuhören-können, Attitüden entwickeln, Arroganz. Nichts davon wollen wir – es passiert aber trotzdem. Wer also lehren will, darf an sich arbeiten. Eigentlich ist das schön. Stell dich deinen Ängsten und beginn sie zu bearbeiten. Nach und nach wird es besser, versprochen. Entwickle außerdem ein Wohlfühlprogramm. Vielleicht hast du eine Lieblingsmusik, die du vorher hören kannst oder eine Erinnerung, die dich stärkt? Fein, nutz das. Ein guter Zustand ist die Grundlage, die du brauchst.

8.) Arbeiten mit Gruppen: Die Störung geht vor!

Nun sei noch ein kleiner Schwenker zur Arbeit mit Gruppen erlaubt. Gruppen sind mehr als ein Mensch. Meist unterrichten die meisten mehr als einen Menschen, was untereinander Wechselwirkung entwickeln kann. Die Menschen können miteinander einig sein oder streiten, sich in einen „letzte-Bank-mir-doch-egal“-Modus grooven oder Streber werden. Gruppen können sich aufschwingen oder runterziehen. Gut ist, wenn du das weißt. Noch besser ist, wenn du reagierst, wenn etwas nicht stimmt. Es wird ständig gequasselt oder gar diskutiert? Die Gruppe wirkt komisch miteinander oder gar mit dir? Dann sprich es an! Ich weiß, das kostet Mut, aber die Störung, so wurde es mir mal eingebläut: DIE STÖRUNG GEHT VOR! Überwinde daher deine Angst, verbalisiere, was du wahrnimmst (und nur das) und warte ab, wie die Gruppe reagiert. Du bist nachher schlauer und du kannst reagieren. Wenn dir nichts einfällt, mach eine Pause. Überleg in Ruhe. Wenn dir dann immer noch nichts einfällt, frag die Gruppe was sie brauchen kann. Hilft immer.

9.) Dienstleister sein.

Ich weiß, früher wurden Lehrer bewundert und bestimmt gibts das noch irgendwo. In der heutigen Zeit jedoch werden Lehrer bezahlt. Meist gar nicht so knapp. Daher, sei ein Dienstleister und tu was für dein Geld. Ja, du bist es wert, du weißt viel und du bist bestimmt super – aber sei trotzdem offen für Fragen, Anregungen, Wünsche. Mach es deinen Schülern einfach, den Stoff zu verstehen. Freu dich sogar über ihre Wünsche und Erwartungen. Sie machen es dir leicht, auf sie einzugehen!

10.) Inspiration sein

Wer all das schafft: Authentisch sein, ganz ohne Fassade, zu seinen Fehlern stehen, einbinden, neugierig bleiben, gute Techniken in der Tasche haben und einen glasklaren thematischen Fokus -der kann anfangen zu spielen. Inspiration entsteht, wenn Menschen merken, dass etwas echt ist – und wenn sie den Raum bekommen für eigene Gedanken. Also, lass Pausen, lass Kreativität zu. Atme durch und gönn deinen Schülern das Durchatmen. Fühl, wie ihnen Flügel wachsen und seh staunend zu, wozu sie fähig sind. Eine Inspiration sein heißt, die eigene Interpretation des Themas zu zeigen, die eigene Geschichte, das was man selbst damit verbindet -und gleichzeitig zu wissen, dass es 100 andere Varianten geben kann. Demut macht einen guten Lehrer auch aus. Sich nicht zu wichtig nehmen. Über sich lachen können. Weiter lernen wollen. Besser werden wollen.

Lehren lernen

Also, liebe Lehrer, Professoren, Trainer, Yogalehrer, Teacher Training-Ausrichter, Yogaconference – Superstars, Heilpraktiker und und und: Ich liebe, was ihr tut. Versteht diesen Post also nicht falsch. Ich glaube lediglich, dass es gut tut moderne Lehrmethoden zu nutzen. Die moderne Hirnforschung zeigt, dass Menschen dann am besten und leichtesten lernen, wenn sie sich wohlfühlen und eingebunden werden. Außerdem haben wir alle, egal ob Lehrer oder Schüler, das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Zugehörigkeit. Nutzt das. Die meisten machen das schon spielerisch. Bleibt aber kritisch mit eurer Kunst.

Gut können heißt nicht gut lehren

Nur, weil wir etwas wissen, heißt es nicht, dass wir es gut vermitteln können. Und nur, weil früher in irgendwelchen indischen Ashrams die Schüler an den Lippen der Lehrer hingen, heißt es nicht, dass das in unserer Welt die richtige Haltung ist. Über das Schüler bleiben wird zum Beispiel im Yoga viel geschrieben -aber das Lehrer sein? Ist das nicht das Gleiche? Neugierig bleiben auf die Schüler? Unvorbelastet und voller Tatendrang? Mit der Lust, es gut machen zu wollen? Diese Zeit gut zu nutzen? Würde ich nicht immer wieder von anderen Trainern beobachtet, würde ich nicht Feedback bekommen und Fortbildungen -ich weiß nicht, wie es um mich stehen würde und ich bin weit von Perfektion entfernt. Das ist auch nicht schlimm. Wir alle sind auf unserem Weg. Was zählt ist, dass wir Lust haben ihn zu gehen.

Fazit

Nehmt euch also die Zeit, ihr Lieben. Schätzt die Aufmerksamkeit der Menschen, die euch Zeit und Geld geben, um von euch zu lernen. Bleibt auf Augenhöhe – wir sind alle gleich. Und habt Lust das Lehren zu lernen. Bleibt dran, werdet besser. Wem es ernst ist, mit der Vermittlung des eigenen Wissens, der hat eigentlich keine andere Chance, oder?

Ich wünsch uns jedenfalls allen viel Spaß und Erfolg und bin neugierig: Wer hier lehrt eigentlich? Wer macht sich Gedanken darüber, wie das Wissen vermittelt wird? Oder welche Erfahrungen habt ihr als Schüler gemacht? Gibts andere Meinungen? Schreibt mir! Lasst Kommentare da! Ich freu mich auf den Austausch und

schick euch liebe Grüße,

Silja

PS: Wer lehrt und sich angesprochen fühlt: Zieh dir nur die Schuhe an , die dir passen. Und dieser Post bedeutet nicht, dass ich all dies beherrsche. Er zeigt lediglich, welche Kriterien ich bei mir und anderen ansetze.

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

6 Kommentare

  1. Nina 7 Jahren vor

    Liebe Silja, vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich bin nebenberuflich Yogalehrerin und mir geht es immer wieder mal so, dass ich mich noch durch Blicke etc. verunsichern lasse und dann „nervös“ werde und so ggf. den Faden von dem was ich übermitteln möchte verliere bzw. denke es nicht intensiv vermitteln zu können. Hast du einen Tipp / Idee für mich z.B. zur Gestaltung einer Mind-Map für den Unterricht bzw. Erfahrung damit ob sich das gut für den Yogaunterricht umsetzen lässt? Ich habe bisher nicht damit gearbeitet, nur mit einem kleinen Stundenkonzept in Form von Zeichnungen. Ganz liebe Grüße, Nina

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      Liebe Nina,
      ja das ist nicht so leicht und ganz normale Yogastunden mache ich auch meist mit den kleinen gemalten Figuren in den Asanas, um den Flow auf einen Blick sehen zu können. Wenn du allerdings jemand bist, der Affirmationen einbauen möchte, Gedanken und Philosophie verknüpfen will, kann ein Mindmap eine gute Hilfe sein. Also einfach das Thema der stunde (z.B. Herz öffnen) in die Mitte schreiben, dann ist ein Ast der körperliche Aspekt: Peak-Asana, welche führen hin, was sind die begleitenden Asanas und die für eine ausgeglichene Stunde? Der nächste Ast sind dann ggfs. philosophische Aspekte, Texte die du lesen willst o.ä.,ein Ast kann die Energie im Körper sein und wie du sie begleiten willst, Musikideen ein weiterer Ast usw. Du siehst wohin das führen kann? Ein Mindmap ist eine tolle Sammelmöglichkeit und zeigt dir auf einen Blick, was alles am Thema hängt.
      Nun zur zweiten Frage: Beobachte beim nächsten Mal welcher Gedanke zu dem Gefühl des „verunsichert werden“ gehört. Du siehst all die Menschen , das ist erstmal eine Wahrnehmung und dann baut dein Kopf automatisch eine Interpretation und damit Bewertung dieser Wahrnehmung. Er greift dabei auf Vergangenes (z.B. schräge Situationen in der Schule vor der Klasse) etc.zu. Meist mit einem Gedanken, der dazu passt und letztlich das ungute Gefühl macht. Also hör mal hin, was der Gedanke ist, der das Gefühl auslöst. Wenn du ihn gefunden hast, kannst du dich fragen, ob du das weiter so behalten willst. Also z.B. „Immer wenn mich viele Menschen anschauen, denke ich, ich bin doch gar nicht schlau“. Du kannst auch anfangen bewusst zu denken „immer, wenn mich viele Menschen beim Yoga anschauen ,wollen sie mit mir zusammen üben. Sie haben das frei entschieden“ o.ä. Neue Gedanken geben dir neue Zuversicht und nach und nach verschwindet das Gefühl. Oder du lässt es coachen, dann musst du nicht selber suchen.
      Auf jedenFall wünsche ich dir weiter ganz viel Spaß beim Unterrichten und sage bis bald,
      Silja

      • Nina 7 Jahren vor

        Liebe Silja,
        ganz herzlichen Dank für deine Antwort !
        Ich versuche in jede meiner Stunden die Yogaphilosophie und Affirmationen mit einzubauen, das macht den Unterricht für mich erst komplett. Daher ist die Mindmap ein total tolles Tool was ich sofort ausprobieren werde. Danke für deine ausführliche Beschreibung. Total schön finde ich deinen Ansatz die Sichtweise auf meinen Glaubenssatz zu ändern in „wollen sie zusammen mit mir üben, sie haben das frei entschieden“ total schön, dass so zu sehen uns zu spüren. Danke dir hierfür! Ich wünsche dir alles Liebe und bis bald.
        Nina

        • Autor
          Silja 7 Jahren vor

          Du Liebe!
          Das freut mich sehr! Ich schick dir liebe Grüße und viel Spaß mit Mindmaps und deinen süßen Schülern!
          Bis bald und alles Gute,
          Silja

  2. Claudi 7 Jahren vor

    Liebe Silja,

    ich mag jeden Blogeintrag von dir. Aber dieser ist mal wieder besonders gelungen <3

    Dankeschön fürs Teilen und Sonnengrüße von <3 en,
    Claudi

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      Liebe Claudi,
      vielen lieben Dank! Ich freu mich über dein süßes Feedback!
      Bis bald,
      Silja

Eine Antwort hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner