Connect yourself – für eine intensivere Yogapraxis
Die meisten, die ich kenne und die viel und gerne Yoga üben, wollen nicht nur ihren Körper stärken und geschmeidiger machen. Sie suchen einen inneren Zustand, eine wohltuende Qualität wie Ruhe im Kopf, Freiraum im Inneren, ein offenes Herz. So ist es zumindest bei mir. Wenn ich Yoga übe, dann ist das einer der Momente des Tages, an denen ich zu mir selbst zurückkehren kann. Alles, was es dazu braucht ist eine intensivere Yogapraxis, die genau das unterstützt. Ich konzentriere mich nur auf mich, meinen Atem und schaue mir innerlich an, was gerade so alles los und da ist. Nicht immer einfach, diese innere Verbindung und Ruhe zu finden, aber immer schön, heilsam und energiespendend.
Intensives Yoga
Was bedeutet, dass ich mit intensiverem Yoga nicht unbedingt eine Praxis die schweißtreibender oder herausfordernder ist meine. Das wären ja rein physische Aspekte. Mir geht es um diesen Fokus nach Innen, der uns hilft zu erkennen und hinzuhören. Mit dessen Hilfe wir feststellen können, wer wir gerade sind, wie es uns geht, was uns bewegt. Und mit dem wir für einen Augenblick erkennen können, dass wir nicht nur unsere Gedanken, Gefühle und Zustände sind. Ein Fokus der uns wissen lässt, dass hinter all dem eine innere Präsenz steht, ruhig und kraftvoll, immer da. Ok, macht das noch Sinn? Ich hoffe sehr.
In Verbindung kommen
Um mit uns so ruhig und intensiv in Verbindung zu kommen brauchen wir Ruhe und alles, was diese Ruhe fördert. Erst wenn die Gedanken und wilden Ideen einen Moment lang leise sein können, kommen wir zum Hinhören und Hinfühlen. Wird Zeit, dass ich konkreter werde, oder?
Hier meine drei Tipps für eine intensivere Yogapraxis
Äußere Einflüsse draußen lassen
Ich empfehle hier schon mal eine tägliche, meinetwegen kleine, Praxis Zuhause. Das gewohnte Umfeld und die Regelmäßigkeit helfen, zu sich selbst zu finden. Ich übe Yoga immer am gleichen Ort (Wohnzimmer) und auch zur gleichen Zeit (6 Uhr morgens). Dieser Rhythmus tut gut und hat sich auf meinen Körper übertragen. Er weiß, was jetzt kommt und die Ruhe kommt fast von selbst. Wenn du das noch nicht machst, dann empfehle ich dir einen Ort zu suchen, an dem du ungestört üben kannst und der dir das Umfeld gibt, was du brauchst. Für mich bedeutet das: Ein kleiner Altar auf der Fensterbank, ein paar wunderbare Kerzen, mein Lieblings-Räucherstäbchen. Im Yogastudio versuche ich konzentriert auf meine Matte zu schauen, so gut es geht. Und ich suche mir einen Punkt im Raum, den ich anschauen mag (und der in Blickrichtung ist), so kann ich mich einfacher auf mich und mein Innen konzentrieren. Aber wie gesagt: Zuhause fällt es mir leichter.
Nimm dir Zeit und halte
Egal ob du Zuhause übst oder im Yogastudio auf der Matte stehst, der Hauptschlüssel für mich ist, dass man das jeweilige Asana tatsächlich fühlen kann. Oder simpler gesagt: Halte deine Asanas mal länger. Nicht immer einfach, denn ich zum Beispiel praktiziere viel Vinyasa Yoga, wo man ja bekanntlich durch die wunderbar dynamischen Flows herrlich ins Schwitzen kommen. Als Kontrast zur schönen Dynamik achte ich darauf den einzelnen Haltungen in meiner Praxis mehr Zeit zu geben. 10 Atemzüge sind eine gute Dauer. Probiere das mal aus, solltest du zur Zeit noch schneller unterwegs sein. Mit 10 Atemzügen im Asana kannst du nämlich ankommen, korrigieren was sich noch nicht gut anfühlt und dann fühlen wie diese Position heute wirkt. Mal abgesehen von den Folgen für den Körper, dem das längere Halten von Asanas gut tut und die Stellung erst wirklich wirken lässt, sorgt die Pause im Kopf für einen Moment der Ausdehnung und Ruhe.
Innehalten und hinhören
Beginne und beende deine Praxis mit einer Meditation. Keine Angst, du musst nicht lange sitzen. Ist ja manchmal schwierig, wenn die Zeit morgens so knapp ist. Frag dich nach deinem Befinden, frag deinen Körper, was er heute braucht und dann sei ruhig und höre hin. Auch zwischen den einzelnen Flows versuche ich zu hören, was mein Körper will. Die Stimmung ist außerdem ein guter Indikator. Wenn ich kränklich bin, geschafft oder ein wenig selbstmitleidig (ja, soll es geben), dann brauche ich Vorbeugen, Hüftöffner und eine wunderbar entspannte Praxis. Viele bekannte Asanas und Routinen tun mir dann gut. Ich konzentriere mich an solchen Tagen nur auf das, was ich ausnahmslos gerne mache und gut kann. Ich freue mich über meine weiten Arme im Krieger und über die Leichtigkeit meiner Füße im Kopfstand. An anderen Tagen, wenn ich frisch und energiegeladen, selbstbewusst und fröhlich bin, dann probiere ich mehr aus, denke mir lustige Flows aus und experimentiere herum. Jede Herzöffnung verstärkt mein Gefühl von Leichtigkeit, jede Rückbeuge führt zu noch mehr Energie in mir. Beides geht nur, weil ich gelernt habe hinzuhören. Was bedeutet: Keine festen Pläne, keine To Do-Zettel beim Yoga. Herausforderungen sind gut aber wie viel schöner und reicher wird unsere Praxis, wenn wir sie nur das sein lassen, was sie sein will: Ein Weg zu uns.
So, ihr Lieben, was vertieft eure Yogapraxis? Neben diesen Tipps habe ich vor einiger Zeit im schönen Happy Mind Magazine über Dankbarkeit, Fokus und Absicht schreiben dürfen, was ebenfalls Teil meiner Praxis ist und mir hilft sie zu intensivieren. Du findest den Artikel hier. Die schöne Karte vom Foto gehört übrigens zu den wirklich tollen Karten von Kris Carr, allerdings sind sie auf Englisch. Ich ziehe morgens immer zwei:
Bis bald und liebe Grüße