Be happy now – wie du das Urteilen aufgeben kannst und warum das echt Sinn macht
Es gibt Angewohnheiten, die scheinen total normal, sind aber eigentlich Murks. Das Urteilen, Beurteilen, Verurteilen ist genau so eine Sache. Ständig tun wir es, es ist normal in unserer Gesellschaft. Leider macht es uns klein, lässt uns streng werden und all unsere wunderbaren, herzensguten Eigenschaften rücken für einen Moment in den Hintergrund. Das Urteilen aufgeben ist also eine gute Sache, um ein wenig glücklicher und innerlich freier durchs Leben zu gehen,
Die Preisrichter
in deinem Kopf beurteilen momentan, wenn du nicht schon irgendwelche ausgecheckten Dinge zum Abgewöhnen gemacht hast, eine irre Menge an Sachen, Menschen, Situationen und so weiter. Es geht ganz automatisch, wir bemerken es meist nicht mal. Unser Geist sieht etwas und …schwups haben wir eine Meinung. Ein rasanter Sortierprozess in unserem Gehirn sorgt dafür, dass wir gleich ein Etikett für das, was wir da wahrnehmen, finden. Ein innerer Gefällt -Mir/ Gefällt mir nicht -Button, der ständig aktiv ist.
Psychologische Hintergründe
Der Grund liegt zum Teil in unserem Gehirn. Wir brauchen all dieses Einsortieren, um überhaupt handeln zu können. Wir müssen einfach wissen, ob eine Situation gefährlich oder harmlos ist. Wir sollten auch wissen, ob uns jemand sympathisch ist oder Angst einflösst. All das macht eine angemessene Reaktion überhaupt erst möglich. Außerdem sind wir soziale Wesen. Uns interessiert unser Status in der Gruppe, darum sind wir ständig dabei nicht nur Etiketten und Bewertungen zu vergeben – nein, wir überlegen auch noch, ob z.B. jemand etwas besser/ schöner/ feiner macht als wir. So bestimmen wir, heimlich still und leise, unbewusst unseren Grad an Selbstbewusstsein oder Unsicherheit durch schnödes vergleichen.
Wieso Urteilen Murks ist
Allein, dass wir von irrationalen, pfeilschnellen Urteilen und Vergleichen unseren Selbstwert abhängig machen, ist schon merkwürdig, aber auch aus anderen Gründen ist das Urteilen eigentlich Murks: All die Bewertungen machen uns streng. Nicht nur den anderen gegenüber (denn wir neigen zu einem eher defizitären Blick), sondern auch uns selbst gegenüber. Wir schauen auf die Welt oft, wie wir auf uns selbst schauen. Achte mal darauf, wie häufig du dich selbst negativ bewertest. Au weia, oder? Und wieviele kleine, nicht so positive Gedanken du zu anderen hast? Oje! Diese Strenge tut uns nicht gut. Sie hindert uns daran, das Wunderbare im Anderen zu sehen und das Einzigartige an uns selbst. Außerdem hindert uns all das Beurteilen daran, eine echte Verbindung einzugehen. Im Urteilsmodus ist unser Herz nicht offen. Wir bewerten, statt einfach etwas zu akzeptieren. Wir fällen ein Urteil, statt Gründe zu klären, nachzufragen, etwas zu entdecken. Urteilen ist ganz schön oft eine defizitäre, ungerechte Sache. Besser, wir geben es schnell auf.
Wie du das Urteilen aufgeben kannst
Das Urteilen aufgeben geht am besten in fünf kleinen Schritten, die es in sich haben. Schau mal drüber und dann fang an! Ich finde, es ist Zeit, dass wir was verändern und freier, glücklicher und leichter werden. Was meinst du?
1.) Hör dir zu
Zu allererst solltest du anfangen all deine Bewertungen wahrzunehmen, denn oft finden sie unbewusst statt. Hör dir also zu. Hör deine innere Stimme und schau, wie sie dich kommentiert, wie sie Situationen kommentiert, wie sie über andere redet. Je mehr du es schaffst, das wahrzunehmen, umso leichter wird die Veränderung. Ich hab mich hierbei übrigens vor Jahren ganz schön erschreckt. Man merkt erstmal, wie gemein man sein kann. Wie streng und auch oberflächlich. Keine schöne Erkenntnis, aber hilfreich um das Thema so richtig anzugehen. Erst mit der Wahrnehmung kommt die Veränderung.
2.) Programmier dich um
Dann fang an die Stimme in deinem Kopf konsequent umzupolen. Dazu brauchst du einmal Klarheit darüber, welcher Mensch du sein willst und wie du auf andere schauen magst. Zu wissen, dass wir alle unser Bestes geben, ist zum Beispiel eine schöne Sache. Such dafür mal bewusst aktiv das, was du magst bei deinem Gegenüber. Statt den Kopf zu schütteln über etwas oder jemanden, sieh genau hin. Sieh das menschliche, sich das liebenswerte. Wenn deine Stimme über dich meckert, dann schau was sie auch an Positivem zu sagen haben kann und lass sie das sagen. Was du gerne hören würdest. Konsequentes Verändern im Kleinen ist der Schlüssel. In den vielen Situationen nicht ins alte Urteils-Muster fallen sondern ganz bewusst was anderes zu machen. Programmier dich also um! Das dauert etwas, aber es tut sehr gut.
3.) Sorg für eine kleine Erinnerung
Ich mag zum Beispiel ein Gummiband zu tragen. Immer dann, wenn ich mich bei einem vorschnellen Urteil, einer vielleicht unangemessenen Bewertung, einer Verurteilung ertappe, lasse ich mein Gummiband einmal schnipsen. Das tut nicht sehr weh, bringt mir aber viel mehr ins Bewusstsein, wenn ich wieder mal Murks gedacht habe. So erinnern wir uns und unseren Körper daran, was wir vorhaben. Gute Sache!
4.) Bete
Egal, ob du religiös bist oder nicht: Fang an, dafür zu beten, dass du dich selbst und die Welt anders sehen kannst. Du kannst an Gott, das Universum, Mutter Erde, deine innere Weisheit oder was auch immer beten. Adressiere mindestens einmal am Tag deinen Wunsch, weniger zu urteilen und mit offenem Herzen durchs Leben zu gehen. Bitte darum, dich von dem Bedürfnis des Urteilens zu befreien und sieh, was passiert.
5.) Erkenn deine Fortschritte an
Jede Veränderung lebt davon, dass man dran bleibt und kontinuierlich arbeitet. Ein automatischer Reflex wie das Urteilen, ist nicht so einfach zu verändern – aber es geht. Ich merke bei mir selbst, dass ich milder und milder werde und immer positiver auf andere schaue. Nicht ohne Urteil, aber auf dem Weg dahin. Diese Fortschritte anzuerkennen und sich Rückschritte großzügig zu verzeihen, ist fürs Durchhalten wichtig. Zähl also lieber, wie oft du es schaffst aktiv deine Gedanken umzulenken, statt dich zu ärgern, dass du doch mal wieder mitten im Kopfschütteln und inneren Augenbraun-hochziehen gelandet bist.
Was passiert, wenn wir das Urteilen aufgeben
Und daran arbeiten ist, dass wir beginnen viel leichter und freier durchs Leben zu gehen. Stell dir vor: Plötzlich musst du weder dich selbst noch andere ständig auf den Prüfstand stellen. Du kannst Situationen und Menschen einfach so nehmen, wie sie sind. Das macht alles sehr viel stressfreier und um einiges zufriedener und glücklicher. Man hat viel mehr Raum ganz im Moment zu sein. Wir können einfach genießen – einfach sein. Ich sag also: anpacken! Ich bin dabei, du auch?
Bis bald,
Silja
PS: Foto by Fotodesign Martin Giebel
9 Kommentare
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… ich bin auch dabei. Gedanken umprogrammieren finde ich IMMER spannend. Schönes WoE!
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Autor
Danke dir und ebenso ? Liebe Grüße
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Schönes Beispiel dafür, wie sich yogisches Denken leicht in den Alltag integrieren lässt. Yoga ist überall:-) Und fängt vor allem mit so kleinen Schritten an. Darum geht es auch in meinem neuesten Blogbeitrag auf http://www.lettherebeom.blogspot.de! Schaut doch mal vorbei. Ich freu mich auf euch!
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Autor
Oh schaue ich mir gerne an. Liebe Grüße
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Sehr gut …wenn Ihr tiefer in dieses Feld einsteigen wollt so lest das Buch „Ein Kurs in Wunder‘. Macht frei und glücklich
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Autor
Ja! Der Kurs ist toll! Mag ich auch sehr. Liebe Grüße
Silja
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Aber schützt mich das Bewerten nicht auch und gebe ich diesen Schutz dann nicht auf?
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Autor
Wovor sollte es schützen und was gibst du auf?
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Großartig! Danke für die Formulierung des Bewertens … hab ich grad gebraucht… vielleicht versteht mein Sohn Deine Worte …
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