Sich selbst fühlen- drei Tools, die mir immer helfen
Dies Leben ist mein Leben. An grauen Tagen, wenn Leute an mir zerren oder wenn ich mich krampfig meine verbiegen zu müssen (um jemanden zu gefallen) muss ich mir das Mantra-mäßig aufsagen: Dies Leben ist mein Leben. Ich muss mich damit wohlfühlen, auskommen, meinen Weg darin finden. Wir alle. Es bringt nichts, wenn wir uns verstellen oder zu sehr anpassen, wenn wir unsere Wahrheit leugnen oder sie gar nicht erst entdecken gehen. Echtes Glück liegt im Annehmen von dem, was wir sind. Liegt im Entdecken. Also gibt es heute meine drei Lieblingstools, um sich selbst fühlen zu können. Denn damit gehts los und ich sag dir auch warum.
Ich kann mich nicht richtig fühlen
„Ich weiß nicht, was ich will“ oder „Ich hab gar kein Gefühl für mich“ höre ich manchmal in Coachings genauso wie im Leben und denk: Jepp! Ist auch schwer! Wir brauchen einen ganzen Baukasten an Werkzeugen, um uns in dieser wilden Welt nicht selbst aus den Augen zu verlieren. Überall gibt es so viele Informationen, wie etwas zu sein hat/ wie etwas auszusehen hat/ wann etwas gut ist. So leicht und verführerisch, sich da schnell was abzuschauen und zu meinen, das sei das Glück.
Den Kontakt verlieren
passiert uns vielleicht allen mal. Wir rennen irgendetwas hinterher und spüren erst viel später, dass es nicht zu uns passt. „Das war ich nicht“ sagen wir dann und schütteln irritiert über unsere merkwürdigen Abwege den Kopf. Was aber können wir tun, um in Kontakt zu bleiben? Um uns nicht so schnell ablenken zu lassen und zu fühlen, was für uns gut ist und was uns gut tut?
Yoga, Meditation und Atmung
helfen hierbei ungemein! Sie sind die Werkzeuge, um ein gutes Gefühl für sich selbst zu bekommen und das geht ganz leicht. Alles, was du brauchst ist eine regelmäßige Praxis. Denn über das Wiederholen und Üben passiert die Veränderung. Mehr und mehr entwickelst du so ein Gefühl für dich selbst – und das tut (zumindest mir) richtig gut. Also los gehts mit meinen drei Liebingstipps aus genau dieser Ecke. Ich üb sie übrigens jeden Morgen (nur falls sich jemand fragen sollte):
Meditation für ein gutes Gefühl
Falls du noch nicht meditieren solltest, lies schnell diesen Post hier und leg los! Meditation ist magisch, sie ändert so viel und wird dich in Lichtgeschwindigkeit zu mehr Gefühl für dich selbst bringen. Wenn du diesen, sowieso schon normalen, Effekt der Meditation noch weiter stärken willst, dann addiere zwei kleine simple Schritte zu deiner Meditationspraxis:
- Leg dir deine Hände auf dein Herz (Mitte des Brustkorbs, neben dem organischen Herzen) und atme ein paar Mal kräftig hier rein. Diese Geste steht für das Selbstmitgefühl und bringt dich schnell in einen guten Kontakt mit dir.
- Dann frag dich: Was fühle ich heute? Was brauche ich heute? und bleib einen Moment in Stille sitzen. Geh mit dieser Klarheit über dein heutiges Befinden in die Meditation und genieß sie!
Atmung für den Kontakt zu dir
Ich bin kein großer Freund von fancy Pranayama-Techniken. Außer meine Lieblingsübung Kapalabhati mache ich nichts Wildes. Wobei mir eine Sache beim Atmen sehr hilft, wenn es um den Kontakt mit mir geht und das ist so simpel, wie offensichtlich hilfreich:
- Sitz aufrecht und wann immer du kannst, beobachte deinen Atem
- Beobachte die Ein- und Ausatmung und beurteile nicht. Fühl nur
- Schau dir auch die Impulse an, deinen Atem etikettieren zu wollen (“ heute atme ich schön gleichmäßig“ oder „wieso ist mein Atem heut so flach“) und lass diese ganzen Gedanken ziehen. Geh rein ins Fühlen. Spür die Einatmung dich ausdehnen, fühl die Ausatmung dich entspannen. Bleib bei den Gefühlen. Tauch ein.
Yoga mit Gefühl
Ich habe in diesem und diesem Post schon einiges von meiner Home-Yogapraxis geteilt. So viel Spaß macht es morgens auf der Matte zu sein! Wenn du dir auch schon regelmäßig in heimischen Gefilden ein paar Sonnengrüße gönnst, dann versuch nun mal noch stärker deine Atmung mit deiner Bewegung zu synchronisiseren. Atme ein und lass die Bewegung sich über die ganze Atmung ausdehnen. Atme aus und sink in das Asana, das du erreichst hast. Wenn du deine Stellungen einen Moment hältst, dann atme hier und fühl bei der Einatmung die Ausdehnung, bei der Ausatmung sink mehr in deinen Körper. Das Ganze ist natürlich eher ein inneres Spiel, als ein von Außen sichtbarer Tanz. Probier es aus. Atmung und Bewegung zu fühlen sind ein guter Schlüssel.
Was die Achtsamkeitspraxis uns lehrt
Letztlich ist all dies ein Versuch mehr zu fühlen und weniger zu denken. So spüren wir mehr und mehr, was in uns los ist und lösen uns ein wenig von all den Gedanken und Etiketten, die wir in uns aufgenommen haben. Der große Gewinn ist, dass wir anfangen uns selbst besser beobachten zu können. All die kleinen Spielchen, zu denen wir neigen. All die kleinen Ideen, die uns Tage versüßen oder versauern. Wer beginnen will, mehr das eigene Leben zu leben, kann mit Hilfe von Achtsamkeit anfangen sich von Mustern und Zwängen zu befreien. Außerdem spürt man noch viel mehr, was in uns los ist und beginnen auf diese intuitive Kraft mehr Rücksicht zu nehmen.
Das eigene Leben leben
Also, fang an dich zu fragen, wann du dich gut fühlst. Wann fühlt dein Körper sich frei und fließend, wann ist dein Geist unbeschwert und klar? Welche Menschen fördern das in dir? Welche eignen Gedanken lassen dich fliegen? Welche Umgebungen machen dich einfach immer glücklich? Schau dir an, was du wirklich magst und folg diesem Ruf. Dies ist dein Leben.
Viel Spaß dabei,
Silja
PS:
Foto vom Lieblingsfotografen Martin.
PPS:
Mein Lieblingsbuch zu diesem Thema ist und bleibt (das Buch 2017 für mich bisher):
2 Kommentare
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Sehr schöner Beitrag. Ohja, für mich ist auch klar, Achtsamkeit, Yoga und Meditation ist (in meinem Fall) auch der Schlüssel vieler Probleme. Ich bin von diesem Wege etwas weg gekommen und möchte wieder damit anfangen. Ich habe damals auch gespürt, wie gut es tut und wie erstaunlich schnell man schon Auswirkungen merkt.
Den Kontakt zu mir selbst habe ich auch etwas verloren und weiß oft nicht genau, was will ich wirklich?!
Schön zu lesen, dass es generell schwer ist. Ich dachte immer, mit mir stimmt was nicht 😀-
Autor
Liebe Jeanine,
ich glaube gerade in den momentanen Zeiten ist das eine Herausforderung. Aber der Weg tut so gut, oder? Also einfach dran bleiben. Es wird leichter und leichter.
Ich drück dich fest und schick dir liebe Grüße
Silja
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