Gegenwind – über Kritik, eigenen Weg und die Kunst positiv zu bleiben

Gegenwind – über Kritik, eigenen Weg und die Kunst positiv zu bleiben

Gegenwind – über Kritik, den eigenen Weg und die Kunst positiv zu bleiben

Eventuell hast du auch schon mal eine Entscheidung getroffen und dich darüber gefreut, dass nun Klarheit herrscht. Du bist mutig die ersten Schritte Richtung Veränderung gegangen und hast dich über dein Tun gefreut. Alles fühlte sich wundervoll an, richtig, leichtfüßig – bis da jemand kam und etwas dazu sagte? Vielleicht einer deiner Lieben? Vielleicht auch jemand von weiter weg? Plötzlich gab es Einwände, Kritik und dein Gedankenkarussell sprang wieder an? Zweifel kamen ans Tageslicht und plötzlich war alles gar nicht mehr so relaxt und richtig? Falls es dir manchmal auch so geht, dann atme durch. Zweifel mögen normal sein und du kannst sie in positive Energie umwandeln, statt dich zu grämen, ob nun alles passt oder nicht. Wird Zeit, oder?

Entscheidungen treffen

Meine letzte Entscheidung war die, meinen heißgeliebten (und einzigen) Yogakurs am Dienstag Abend nach fast drei Jahren aufzugeben. Wie viele Entscheidungen, gärte diese lange in mir. (Und das wider besseren Wissens, denn Studien belegen, dass es für uns oft besser ist, direkt unserem Herzen zu folgen. Jedoch trauen wir uns meist nicht. Aber das ist ein ganz anderer Post). Jedenfalls hatte ich länger überlegt. In mir wuchs der Wunsch nach etwas eigenem. Ich leite, aus diversen Gründen, nur einen Kurs pro Woche – und ich fühlte, dass dieser eine noch mehr meins werden sollte. Der Ort, die Länge und und und. Also begann ich über Yoga und mich nachzudenken und bekam (wie das so ist, wenn etwas in einem gärt) ungefähr 200 Hinweise vom Universum (ja, ich glaube daran, mehr dazu hier). Nach dem 201. Hinweis traf ich dann endlich die Entscheidung, mietete den Raum und sagte meinem bisherigen Studio Bescheid.

Wenn eine Entscheidung aus positiver Energie getroffen wird

Im Newsletter habe ich heute schon über den Unterschied von der „Hin-zu“ und der „Von-weg“ Motivation geschrieben. Ich wollte erst gar nicht weg. Ich mag meinen bisherigen Yogakurs, aber er hat halt ein paar kleine Details, die ich mir noch toller vorstellen konnte. Ich träumte also und so wuchs die Idee von dem, was ich nun vorhabe. Wenn man eine Vision im Kopf hat, dann entwickelt sich ein irrer Tatendrang. Kennt das noch jemand? Zack- war der Text für die Flyer fertig, die Internetseite stand und ich war bereit zu unterrichten. Der zweite Blick in den neuen Raum fühlte sich noch fabelhafter an und ich sah mich mit all den lieben Leuten gemeinsam Yoga üben. Das ist irgendwie immer so: Wenn die Energie so richtig positiv ist, wenn wir etwas wollen und uns auf jeden Schritt dorthin freuen – dann schaffen wir etwas. Das war mit diesem Blog so (und ist es noch), bei meinem Studium und vielem mehr. Die Vision verleiht uns Flügel und das ist weit besser, als nur von irgendwo weg zu wollen.

Was Kritik dir sagt

Bis dann irgendwann die ersten Kritiker auftauchen. Gibts ja (fast) immer irgendwo. Wir können es, egal wie sehr wir uns bemühen, nicht jedem Recht machen. Wollen wir meist auch nicht, aber ein Teil von uns – tief in unserer Mitte – will gemocht werden, sucht Anerkennung und sogar den Beifall. Was normal ist, denn wir sind ein bisschen wie Herdentiere – eines unserer Hauptmotive ist das der Bindung. Wenn dann Kritik an einer noch frischen, neuen Sache in unserem Leben kommt – dann trifft uns das manchmal hart. Muss aber nicht, denn eigentlich passieren ein paar Sachen, die wir in positive Vibes umwandeln können:

Deine innere Stimme

Kritik triftt mich dann hart, wenn es einen Teil von mir gibt, der noch unsicher ist. Bis wir eine Entscheidung treffen, diskutieren wir ja quasi innerlich. Ich wusste eigentlich schon seit letztem November, dass die Zeit den Kurs aufzugeben und etwas Neues zu starten, längst gekommen war. Keine Aussicht auf 90Minuten Yogaeinheiten und das, wo ich doch Meditationen und Pranayama so liebe. Ich verstand die Gründe der anderen Seite und diskutierte seitdem fröhlich mit mir selbst. Es gab so viel, was -rein vernunftsmäßig – dagegen sprach etwas eigenes zu machen. Als dann die Entscheidung längst in trockenen Tüchern war und die Kritik mich traf- wurden diese alten Stimmen wieder wach. All das in mir, was ihnen (noch) glaubte, wurde unsicherer und lauter.

Sich der Stimme stellen

Bis ich mich in Ruhe hingesetzt habe. Ich habe geatmet, in Stille gesessen und der Stimme Raum gegeben. All diesen Zweifeln in mir! All diesen Miesepetern! Bis sie ruhig waren. Es dauert, aber sie einfach „weghaben“ zu wollen, das klappt halt nicht. Ich musste hinhören und die Kritik sehen und mich bewusst erinnern, warum ich was tun wollte. Die Vision ist das, was die Stimmen wieder zur Ruhe bringt. Ihr zu vertrauen lernen das, was uns Kritik lehren kann. Also sitzen, hören was los ist und Raum geben. Es bringt unsere Entscheidungen auf ein viel sicheres Fundament. Wer das Meditieren noch nicht für sich entdeckt hat, der schaut mal in diesen Post zur Angst – die Übung hilft auch toll, wenn die Zweifel überhand nehmen (oder eine Entscheidung einfach nicht gefällt werden will).

Jeder sagt was über sich

Außerdem half mir das Wissen, dass jeder aus seiner eigenen Brille und Welt agiert. Wer mich da kritisierte, hatte einen guten Grund. Es waren Yogis, die traurig waren, dass ich sie nun nicht mehr regelmäßig begleiten würde. Familienmitglieder, die Angst hatten, ich könnte mich verzetteln. Menschen, die den Aufwand selbst scheuen würden. Jeder schaut aus seiner Brille, mit seinen eigenen Glaubenssätzen und Werten. Daher ist eine Meinung von Außen oft ein spannender neuer Aspekt, ob wir jedoch etwas tun wollen und sollten oder können, das können nur wir sagen. Wir kennen uns schlicht am Besten.

Die Lust auf Beifall

Zu guter Letzt half mir noch etwas, an dem ich nun schon Jahre (!!) arbeite: Meine Lust auf Beifall im Zaum zu halten. Unser Ego ist groß, meins auch. Ich wünschte, es wäre anders und ich würde mich nicht drum scheren. Aber nein, ich liebe es schönes Feedback zu bekommen – ich will halt auch gemocht werden. Den Mechanismus zu erkennen und die Fesseln zu sehen, die wir uns mit ihm selbst anlegen – das hat bei mir ganz schön gedauert. Seitdem versuche ich mich zu befreien und das geht ehrlich gesagt mal besser und mal schlechter. Zwei Gedanken helfen mir hier:

Die eigenen Kriterien finden

Wer Außen Bestätigung sucht, wird ganz schön rastlos. Jedes Feedback wird gesucht, jeder Like gezählt -und Aufhören ist nicht so leicht, wie man denkt. Mir hat geholfen zu überlegen, wann ich mit meiner Arbeit zufrieden bin. Wie muss ein Post sein, damit er für mich gut ist? Wie muss eine Yogastunde sein, sich anfühlen, laufen – damit ich zufrieden mit ihr bin? Wie ein Training? Ein Coaching? Nach und nach hab ich ein gutes Gefühl für mich und meine Leistung bekommen – und ich bin freier geworden. Man traut sich mehr, wenn man die eigenen Erfolgskriterien im Blick hat, statt die Reaktion des Gegenübers. Das gilt auch für Entscheidungen: Wer die Kriterien seiner Entscheidung klar hat, kann bei Kritik lockerer reagieren. Ja, es gibt meist auch Nachteile von Entscheidungen, aber die Gründe es doch zu tun, die überwiegen halt.

Dem Herzen folgen

Wir sind hier aus einem Grund. Jeder von uns hat im Herzen eine tiefe Sehnsucht nach etwas. Wer sich traut ihr zu folgen, begibt sich auf eine irre Reise – zu sich und zu einer Vision vom Leben. Was wollen wir hier erreichen? Was wollen wir zurück lassen? Welche Dinge müssen wir erleben, teilen, finden? Da, wo unser Herz hüpft und wir Freude empfinden, da müssen wir hin. Wer seinem Herz folgt, der kann meist auch mit Kritik gut umgehen, denn er fühlt einfach in jeder Pore, dass es richtig ist. Durchatmen also, an die Vision denken, das Herz fühlen. Eigentlich kann es so einfach sein.

Und ihr Lieben, ich bin neugierig: Wie geht ihr mit Kritik um? Haut sie euch um oder könnt ihr entspannt bleiben? Denkt ihr über die Aspekte nach?  Ich freu mich auf euren Input und wünsch euch ein tolles Restwochenende –

Alles Liebe,

Silja

PS: 

Wenn du verunsichert bist, dann probier diese kleine Meditation:

PPS: Und wer ein schönes Buch für 2018 sucht, der schaut sich mal diesen Kalender von der wunderbaren Danielle Laporte an, der dich mehr mit deinen Sehnsüchten und dem Weg zu ihrer Erfüllung führen kann:

Wie immer gilt: Beim Lieblingsladen kaufen oder über den Link bestellen (dann profitiere ich ein wenig).

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

10 Kommentare

  1. Sophia 7 Jahren vor

    Eigentlich wollte ich mich da einfach zu dir setzen, dir zuhören und gar nichts sagen. Ist halt bisschen doof bei einem Posting, nicht wahr? Merkst ja nichts davon, also so rein virtuell 😊.
    Deshalb nun doch ein paar Worte von mir.
    Das was du hier und in vielen anderen Posting schreibst birgt unglaublich viel Wahrheit, Weisheit, Erfahrung. Vieles von dem kennen wir zwar, denken aber vermutlich im Trubel des eigenen Lebens, also ich halt, nicht so klar und bewusst dran und genau deshalb tut es soooo sehr gut, dich zu lesen und deine Instas zu sehen, ach, ich mag das so sehr.
    Jetzt weiß ich gar nicht was ich sagen wollt, tat sich so spontan ein zustimmendes Nicken und großes DANKE 💏 👌🌷bei mir auf. Für dich und zu dir.
    Mehr war’s nicht.
    Toll wie du tust! Irgendwie schön „dabei“ zu sein.
    Ganz besonders lieben Gruß zu dir
    Sophia

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      Liebe Sophia,

      da komm ich von der Arbeit und seh deinen tollen Kommentar. Ganz lieben Dank für die schönen Worte, für dein liebes Feedback und dafür, dass du die Zeit mit mir verbringst 🙂 Ich freu mich so sehr und schweb jetzt weiter in den Montag –
      Danke und liebe Grüße
      Silja

  2. Theresa 7 Jahren vor

    Liebe Silja,
    vielen lieben Dank für diesen Post. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich habe meinen Job gekündigt und bin so mega happy! Ich kann es kaum erwarten loszulegen!! 🙂 Da habe ich einfach gemerkt, dass es das wichtigste ist, dem Herzen zu folgen! Es weiß eigentlich so genau was du willst! Es ist alles schon in dir! Das war so schön zu spüren. (war allerdings schon ne lange Reise bis hier hin :))
    Erstmal den Ängsten zuhören und vielleicht schauen wo sie herkommen, um sie liebevoll anzunehmen. Und dann dem Herzen folgen. Dann kann uns eigentlich nichts passieren.. Was ist schon die schlimmste Konsequenz? Die kriegen wir doch im Zweifel auch gewuppt (dazu hat der andere Post auch super geholfen).
    Danke auch für den Hinweis, dass jeder mit seiner Kritik auch etwas über sich (und seine Angst) sagt. Das hilft so sehr auch Verständnis für den Kritiker zu haben und nicht gleich loszuwirbeln..
    Ich wünsche dir ganz viel Freude mit deinem Yogakurs!! Danke für deine Worte und die liebevolle Unterstützung! Das hilft.. 🙂
    Ich drück dich, alles Liebe
    Theresa

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      Liebe Theresa,
      ich freu mich so für dich, dass du den Schritt gegangen bist. Spannend und ich freu mich auf deinen Bericht, wie es weitergeht. Ich drück dir auf jeden Fall alle Daumen und genau das, was du geschrieben hast, stimmt so sehr. Und des ist ein Weg für uns das zu erkennen – immer und immer wieder. Ich schick dir ganz liebe Grüße und schön, dass ich ein wenig dabei sein durfte!
      Silja

  3. Jessica 7 Jahren vor

    Liebe Silja, ich habe nach 5 Jahren meinen Yoga Kurs beendet. Trotz, der super Korrektur-Leistung in den Asanas meiner Lehrerin. Trotz, dem riesen Bedarf bei ihr Yoga machen zu können und damit immer vollen Kursen (Warteliste) und trotz, dem Mehrwert es mit der besten Freundin gemeinsam zu machen.

    Ich wollte „mehr“ etwas anderes: Tiefe, Sanskrit Namen der Asanas (ich keine keine Bezeichnung), Pranayama, mehr „fühlen“ als nur „Sportprogramm“. Nach 5 Jahren keimte in mir die Nachricht auf „das ist nicht mehr Yoga für mich“ da ich auf der Matte zu Hause ganz anders übe.

    Es tut gut 🙂 ich hatte schon eine Schupper-Stunde bei einer anderen Lehrerin und es hat mir gut gefallen. Ich muss mich daran gewöhnen das sie mit übt und nicht im Raum unterwegs ist und korrigiert, aber alles andere passte gut für mich. Ich hoffe nun, das bald ein Platz frei wird.

    Liebe Grüße, Jessica

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      Und du hast einen Platz bekommen! Ich freu mich so für dich! Das wird sicher toll. Ganz viel Spaß und liebe Grüße,
      Silja

  4. Karen 7 Jahren vor

    Schöner Post! Danke dafür!
    Herzliche Grüße
    Karen aka Yogilation 🙂

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      sehr gerne! Danke dir fürs vorbei schauen 🙂

  5. Nadja 7 Jahren vor

    Liebe Silja,
    über diesen Beitrag bin ich gerade zur rechten Zeit gestolpert (wie das immer so ist mit den Zeichen vom Universum ^^). Wenn ich selbst noch ein klein bisschen zweifle oder unsicher bin, trifft mich Kritik sehr hart und ich missverstehe Sätze und Anmerkungen extrem schnell. Es ist schwer sich aus diesem Muster zu lösen, besonders wenn man sein ganzes bisheriges Leben versucht hat „gut genug zu sein“ und andere nicht zu enttäuschen. Dann fühlt sich Kritik oft wie ein Knock-out an. Sehr schwierig. Aber ich schaffe es immer besser, mich von diesen alten Mustern zu lösen.
    Vielen Dank für deinen Beitrag, der mich nochmal daran erinnert hat, dass ich auch anders mit Kritik umgehen kann. Besonders der Aspekt „Jeder sagt etwas über sich“ hat mir nochmal vor Augen geführt, dass die Kritik häufig keine Kritik an meiner Person ist, sondern nur die Ängste und die Weltanschauung des „Kritikers“ widerspiegelt. Das hilft mir sehr.

    Ich wünsche dir einen wundervollen Start in die neue Woche, liebe Grüße,

    Nadja

    • Autor
      Silja 7 Jahren vor

      Liebe Nadja,

      ich glaube wir alle kennen diese Momente! So schön, dass dir der Post ein wenig weiter helfen konnte. Ich wünsch dir viel Mut, Erfolg und Spaß auf deinem Weg!
      Bis bald und liebe Grüße
      Silja

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