Fühl dich frei –
hat neulich jemand zu mir gesagt. Was eine Einladung ist, oder? Eine Einladung frei zu sein, zu tun was wir wollen. Wozu wir allerdings zwei Dinge brauchen: Ein Gefühl dafür, was wir brauchen und ein Gefühl dafür, was wir wollen. Ich hab mir die Frage gestellt: Wie frei bin ich eigentlich? Ich meine, der Alltag ist ja schon viel freier. Es gibt zwar feste Termine, aber keine festen Arbeitszeiten mehr. Auch die Kleidung am Schreibtisch kann ich meist frei wählen. Fühl ich mich also freier?
Wie frei man ist
Beim Sinnieren über die Frage: „Was würde ich tun, wenn ich ganz frei wäre?“, fielen mir ein paar spannende Dinge ein. So ohne jede Begrenzung – was wären Unterschiede zu heute? Ohne Pflichten oder Kompromisse? Was würde ich unbedingt tun wollen? Meine Liste ist merkwürdig unspektakulär. Ganz frei von allem würde ich… etwas länger schlafen, töpfern mit einer Scheibe, mehr in der Sauna sein, Massagen bekommen, ein paar wunderschöne Reisen machen, Rezepte ausprobieren, einen Garten pflegen, morgens Brei kochen, mehr Raum für Yoga haben, jeden Tag einen Spaziergang im Grünen machen.
Wie frei wir uns sein lassen
Verrückt ist: Vieles davon könnte ich jetzt schon. Nehme ich mir sogar immer wieder mal vor. Anderes müsste geplant werden, wie die Sauna-Sache zum Beispiel. Brei ist schon ewig auf der Liste, aber manche Gewohnheiten so bequem. Ich könnte im Garten von Omi arbeiten, oder wenigstens auf meiner Baumscheibe. Ich könnte mehr Rezepte probieren und auch im Grünen sein – wenn ich mich lassen würde. Also öfter. Mehr. Mach ich aber nicht. Ich mache Termine und ich verschiebe und ich funktioniere, dabei weiß ich genau: All das würde ganz schön gut tun.
Was wir tun und was nicht
Womit wir bei der Frage wären: Wenn wir wissen, was wir brauchen könnten – warum tun wir es nicht? Ich glaube, weil viele von uns immer noch (oder immer wieder?) versuchen etwas zu beweisen, Kontrolle zu behalten, Ergebnisse zu erarbeiten. Das Leben fließt und wenn wir es zulassen würden, würde es für uns fließen. Einfach so. Wir könnten aus purer Freude Dinge tun und uns darum kümmern, dass es uns gut geht. Alle unsere Aktionen wären dann nicht von einem Mangel geprägt und auch nicht von einem will-ich oder einem muss-ich, sondern kämen aus der puren Lust am Tun, am Gestalten, am Lernen, am Wachsen. Aber der Hauch von Unsicherheit, Kontrollverlust, die alten Konditionierungen und bequemen Gewohnheiten halten uns meist da, wo wir sind.
Der schöne Käfig unseres Lebens
Wir alle haben, mehr oder weniger, einen kleinen Käfig um uns. Unsichtbar ist er, geformt aus lauter Regeln und aus lauter Annahmen, aus unserer Komfortzone, unseren Ängsten, Träumen, Sehnsüchten. All die „wenn-dann“ oder die „Man muss, um..“ und all die „Ich kann nicht“ und „Ich sollte“ – lassen das pure Gefühl, die Inspiration, die Intuition in uns verkümmern- wenn wir nicht aufpassen. Manchmal, wenn wir was tun, was so richtig toll ist und mit unserem Herzen verbunden , dann fühlen wir das. „Wie schön“ denken wir oder „wie besonders“ und fragen uns, warum das Leben nicht immer so ist. Wie wäre es daher, wenn wir mal überlegen was eigentlich unser Wunsch ist. Was würden wir tun, wenn wir könnten wie wir wollten? Wenn wir diesen Moment nicht opfern müssten, für irgendein wenn-dann oder eine Regel in unserem Kopf?
Inspiriert sein
Wann entsteht Aktion aus unserem Herzen? Wann Begeisterung, Enthusiasmus und tiefe Freude? Wenn alles gut läuft, handeln wir aus dieser Kraft heraus. Vielleicht manchmal auch mit Überwindung unserer Bequemlichkeit – die ist aber nur da, solange wir den Wunsch nach Ruhe oder Stille oder Pause unterdrücken. Das Spiel zwischen Überanspruchung und in uns Zusammenfallen, lustlos sein und aufgeputscht, funktioniert nur, solange wir in unserer alten Logik bleiben und gegen den Strom schwimmen, um etwas zu erzwingen / beweisen/ anzukurbeln. Nichts gegen Motivation. Ich find sie super. Aber frag dich mal: Was würdest du JETZT machen, wenn du ALLES tun könntest? Wie sähe dein Leben aus? Und hör dir zu.
What to do – frei im Oktober
Den Oktober also fließen lassen? Ich bin bereit für neue Rezepte, das Schlafprojekt weiterführen, diese Sauna-Sache möglich machen, eine Massage buchen. Ich bin bereit fürs Wohlfühlen in meinem Leben. Wir sind am besten, wenn es uns gut geht, wenn wir es locker nehmen und uns selbst nicht zu ernst. Also wieder draußen rumrennen, auch wenns nieselt. Der Oktober wird toll. Wir bauen weiter an der Veröffentlichung vom Inner Peace Training, worauf ich mich so freue und was ich verschenken werde (Infos folgen!). Außerdem noch auf Herbstferien, Buchmesse und dann noch aufs Lassen. Vielleicht gehts darum im Leben? Die kleinen und großen Dinge zulassen, laufen lassen, mit dem Strom schwimmen? Was bedeutet: Weniger planen, herbeisehnen, weniger tun sowieso? Vielleicht darf das Leben auf uns zurollen und wir überlegen einfach, wie wir mit gutem Gefühl durch das gehen, was ist?
Ich freu mich auf eure Gedanken, liebste Grüße
Silja
PS: Das Buch ist mein Lieblingsbuch rund ums Lassen – es ist so wunderschön wahr und toll:
Wie immer: Im Lieblingsladen kaufen, damit der erhalten bleibt. Wer über den Link bestellt muss wissen, dass ich hier ein wenig profitiere.
PPS: Das Foto ist von der bezaubernden Miriam gemacht worden.
2 Kommentare
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Liebe Silja, wenn ich so über frei sein nachdenke, dann kommen mir vor allem zwei Dinge in den Sinn: Dinge die ich gerne machen würde, sie aber in der Gesellschaft nicht als gut oder conform angesehen werden oder Sachen, bei denen ich mir selbst Steine in den Weg lege. Beide Hürden wären schön zu überwinden. Erste braucht Mut, Selbstvertrauen und auf sich hören und die Umgebung nicht so wichtig nehmen und die zweite, seine Fesseln zu lösen und frei auf das Ziel zu schreiten. Wir sind alle dabei und arbeiten dran! ☺️
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Autor
Liebe Ursula,
wie schön zu hören. Ja – wir arbeiten alle dran!
Alles Liebe,
Silja
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