Innen Stille finden

Innen Stille finden

Innen Stille finden

Ich weiß echt nicht, was ich früher gemacht habe. Also bevor Meditation und Atem, bevor in mich reinhorchen und danach handeln und all das normal wurde. Wie bei den meisten von uns, ist auch in mir ein nicht enden wollender Strom an Gedanken. Eine Stimme, die kommentiert und meckert und erzählt und erklärt. Sie vergleicht, bewertet, wird ungeduldig oder ist gestresst. Die Stimme in meinem Kopf ist ganz schön laut, manchmal. Innen Stille finden war lange fern, bis- ja bis all das meditieren und reinhorchen in mein Leben kam.

Wenn du die Stimme im Kopf plötzlich hörst

Ich glaube, es begann damit, dass mir in einem Seminar erklärt wurde, dass mein Kopf alles kommentiert und bewertet und diese Bewertung meine Gefühle bestimmt. Wut, Trauer, Enttäuschung, Ohnmacht – alles ist das Ergebnis einer logischen Kette, die aus all meinen unbewussten Konditionierungen besteht. Bei uns allen ist das so und meist passiert es unbewusst. Nun, wenn man was weiß, wird es bewusst. Ich begann also zu beobachten: Was sagt mein Kopf wann? Wie reagiert er? Je mehr ich meine Aufmerksamkeit auf diese plappernde Stimme richtete, umso mehr schien sie zu reden- und die meiste Zeit, das muss leider auch gesagt werden, ausgemachten Blödsinn.

Es gibt eine andere Stimme?

Irgendwann, als Yoga mehr und mehr in mein Leben kam, las ich erst von Meditation, von der plappernden Stimme im Kopf und vom wahren Selbst. Lauter Berichte, dass es da mehr gab, wie eine Art tiefe Weisheit in uns selbst, wenn wir nur das andere abstellen lernen würden – quasi die echte innere Stimme. Ich begann also zu meditieren, was mir anfangs unfassbar schwer erschien. Wie soll man bitte nichts denken? Dieses Plappern abstellen? Ich saß und atmete  – und dachte über jede Menge To Do Listen, Ereignisse, Pläne und Sorgen nach. Dieser Ort der Weisheit schien unendlich weit weg. Ich begann zu zweifeln, dass es ihn gibt.

Alles kommt, wenn du bereit bist

Kennt das noch jemand: Je mehr man etwas will, umso weniger klappt es? Irgendwann nervte mich meine eigene Verspanntet und mein Ehrgeiz selber so ab, dass ich begann ohne Ziel zu meditieren. Die Resignation führte letztlich zur Ruhe. Stille begann sich in mir auszubreiten und es gab Momente (!) ohne Gedanken. Wer das mal erlebt hat weiß, wie wunderbar wohltuend das ist. Es ist eine Pause, wie ein Bad, wie ein Atemzug im tiefen Wald- erholsam, entspannend, einfach schön.

Die eigene Stimme hören und abstellen lernen

Mit dem Üben und dem sitzen und der Ruhe kam plötzlich, immer mal wieder, ein anderes, schärferes Bewusstsein über diese plappernde, kommentierende, kritische Stimme im Kopf. Immer klarer wurde: Ich bin das nicht. Ok, natürlich vergesse ich das bis heute immer wieder und identifiziere mich mit allerhand Gedanken und Urteilen, aber immer wieder ist da diese Pause und das Beobachten von all den Gedanken. Oh ich kann nicht sagen wie super sich das anfühlt! So, so schön und klar bin ich in diesen Momenten, egal wie selten sie sind.

Wie du Stille findest

Daher also heute, passend zur Radikal glücklich Folge #60, die jetzt am Freitag kommt, ein paar Tipps zum Stille finden.  Ich will dich anstecken! Mach mit! Übe:

Meditation

Setz dich hin und zähle deinen Atem. Denke beim einatmen „ein“, beim ausatmen „aus“. Mach das morgens, mittags, abends, immer wieder über den Tag. Einfach sitzen, den Atem zählen. Je öfter du es übst, umso mehr wird es eine der liebsten Routinen. Üb, üb, üb!

Ohne Ziel aber mit Absicht

Nimm jedes Ziel raus, erwarte nichts. Setz dich hin mit der Absicht deinen Atem zu beobachten und deinen Geist zu beruhigen –  und mach nur das. Beobachte die Lust deines Egos, ein Ziel zu fokussieren und dein Tun zu bewerten. „Heute war die Meditation gut“ und „heute war es schlecht“ – beobachte all das Palaver einfach. Bekomme Distanz zu diesen urteilenden Gedanken. Das bist nicht du.

Raus

Wann immer du kurz Zeit hast, gönn dir Natur. Geh alleine raus und folge der Stille, die die Natur in unserer Mitte entstehen lässt. Beobachte deinen Geist wieder dabei alles bewerten zu wollen und lass los von all dem gut/ schlecht/ richtig / falsch. Beobachte es aus der Distanz. Das bist nicht du.

Beweg dich

Wenn das Karussell in deinem Kopf verrückt spielt: Beweg dich. Schüttel, tanz, spring, lauf! Bewegung schafft einen neuen Impuls in uns. Es ist wie eine Unterbrechung, die dich wieder zurück in das Hier und Jetzt holt.

Lerne Gedanken ziehen zu lassen

Ok, das ist die Königsdisziplin. Lern Gedanken ziehen zu lassen. Es ist nicht kompliziert, es bedeutet einfach nur: Beobachte deinen Gedanken, wie einen bunten Luftballon am Himmel. Schau ihn an, wie einen Fremdkörper. Atme tief und stell dir vor, er fliegt von dir weg. Kappt nicht immer, aber wenn ist es mega!

Üben

Ich bin gespannt, was dir vielleicht jetzt schon hilft innen Stille zu finden? Hast du Tipps, die du teilen magst? Dann lass einen Kommentar hier. Freu dich außerdem auf Freitag, denn in Folge 60 von radikal glücklich gehts darum, dass alles innen ist und wie wir die Schätze in uns bergen. Samt kleiner Meditation am Ende. Überhaupt freu ich mich, denn schon bald gibts eine Möglichkeit mit mir zu üben. Noch nicht ganz fertig  – aber bald, bald! Hab eine feine Zeit, viel Spaß beim Üben und bis Freitag!

Alles Liebe,

Silja

PS: Das Foto hat Miriam gemacht.

 

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

2 Kommentare

  1. Sabine Katzer 4 Jahren vor

    Mit hilft es, mit meiner Mala ein Mantra zu rezitieren. Etwas schon einfaches, so dass der Geist sich nicht anstrengen muss – aber sich eben DOCH darauf konzentrieren. (… und so nicht noch plappern kann!)
    zB. “ So ham“ – das ist nicht zu schwer, die Bedeutung passt bei mir sehr ( Ich bin so wie ich bin, ungefähr) und nicht zu lang.
    Wenn der Geist sehr unruhig ist, klappt das super! Ansonsten auch gerne mal eine geführte Meditation oder ( danach noch) wirklich einfach mal in Stille Sitzen und atmen!

    • Autor
      Silja 4 Jahren vor

      Liebe Sabine,
      mag ich auch so sehr! Mantren singen mag ich auch noch zusätzlich und atmen und danach ist der Geist auch ruhiger.
      So viele schöne Möglichkeiten,
      danke dir fürs Teilen!
      Silja

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