Yoga im Alltag – wie Yoga in deinem Alltag Platz finden kann

Yoga im Alltag – wie Yoga in deinem Alltag Platz finden kann

Yoga in den Alltag einbauen ist fabelhaft und tut so gut

Ich bin neulich von einer Schülerin gefragt worden: „Reicht ein Kurs in der Woche?“ und habe zurück gefragt: „Wofür?“. Davon hängt aus meiner Sicht ab, wie viel Yoga wir in unser Leben lassen wollen. Wie viel wollen wir für unseren Körper und Geist tun? Was ist unser Ziel? „Mehr als einen Kurs schaffe ich nicht.“ höre ich auch manchmal und meist schwingt in dem Satz unüberhörbar die Sehnsucht nach mehr Zeit mit. Zeit ist ja eine Sache, die sich alle wünschen und die ein knappes Gut ist. Womit wir bei dem Grund wären, der dafür spricht Yoga in den Alltag zu integrieren.

Mehr Yoga kommt fast automatisch

Die Lust auf Yoga nimmt sowieso bei den meisten mit fortschreitender Praxis immer weiter zu. Ich habe Anfangs nicht mal einen Kurs in der Woche geschafft. Mein Start fand Zuhause statt, mit Yogabeilagen aus den einschlägigen Fitnesszeitschriften oder DVDs. Erst später bin ich dann erfreut bei Kursen und Workshops gelandet. Ab da jedoch ging es mir wie den meisten Yogis: Die Wirkung war phänomenal und ich wollte mehr. Rückenschmerzen verschwanden ganz und mein Fitnesslevel wurde besser und besser, mein Kopf ruhiger und ich konzentrierter. Von daher glaube ich: Fast jeder wird irgendwann so infiziert sein, dass er mehr Yoga will. Ich finde ein weiterer Grund Yoga in den Alltag zu integrieren, oder?

Warum Yoga im Alltag eine glücklichmachende und gesunde Idee ist

Die Vorteile einer regelmäßigen Praxis sind immens, denn wir verbessern Körperwahrnehmung und innere Aufmerksamkeit, bekommen eine bessere Haltung und ein stärkeres Muskelkorsett. Unser Geist lernt zu entspannen und uns Inseln der Ruhe zu bescheren. Und doch scheint es für die meisten von uns im Alltag schwer, die notwendige Zeit auf unsere Matte zu kommen. Obwohl wir wissen, wie gut es tut. Zeit, das zu ändern, oder? Zeit, jeden Tag bewusst Inseln für sich selbst zu schaffen, um inne zu halten und Kraft zu tanken. Zeit, dass wir uns Zeit geben.

Wie du Yoga in deinen Alltag integrieren kannst

Es gibt viele Möglichkeiten ein wenig mehr Yoga in dein Leben einzuladen. Ich stell dir ein paar vor und du wirst selber spüren, welche dir am meisten liegen. Fang mit der Umsetzung bei genau diesen Vorschlägen an und dann …so nach und nach….probier auch mal die anderen aus. Für dich. Deine Zeit.

15 Minuten am Morgen

Die Zeit am Morgen ist heilig, ich weiß. Aber weißt du, wie wunderbar dein Tag beginnt, wenn du es schaffst mindestens 15 Minuten eher aufzustehen anstatt nochmal auf den Wecker zu drücken? Unserem Körper beim Aufwachen zu helfen ist für unser Lymphsystem ganz fabelhaft und kurbelt unseren Energiehaushalt an. Nach einem Moment Yoga am Morgen wirst du dich den ganzen Vormittag lang erfrischter und entspannter fühlen, ganz sicher.

Also? Auf die Matte, fertig, los! Atme durch und schließe die Augen, fühl in dich hinein und frag dich: Auf was freue ich mich heute? Dann streck deinen Rücken, dehn dich ein wenig und starte den Tag mit ein paar ganz einfachen Sonnengrüßen. Du kannst sie variieren mit Übungen, die du aus den Stunden im Studio kennst. Wenn du magst, reichere deine Sonnengrüße um einfache Twists, eine längere Vorbeuge und ein paar kleine Rückbeugen an. Wer geübt ist: Ein Kopfstand oder Handstand macht schneller wach als jeder doppelte Espresso!

Yoga am Vor- und Nachmittag

Du bist im Büro und berufstätig? Oder Zuhause mit der Familie? Ganz egal, wo du bist, nimm dir vor kleine Yogaübungen immer mal wieder einzuschieben. Ich habe eine Zeitlang versucht jede Stunde eine Übung zu machen. Sie gehen ja schnell und tun gut. Ob du den Baum beim Zähneputzen machst oder bewusst einen Weg lang gehst, alles ist möglich. Sei kreativ! Ich stell dir mal meine Lieblinge vor:

  • Eine Minute meditieren: Schließ hierzu die Augen oder fixiere etwas Schönes, wie eine Blume oder den Baum vor dem Fenster und achte auf die Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen. Da, wo dein Körper die Richtung wechselt. Das ist gar nicht so einfach und bringt das Gedankenkarussell sofort zum stoppen.
  • Strecken und Recken: Reck deinen Rücken gerade und nimm die Arme über den Kopf. Umfass dann mit einer Hand das andere Handgelenk und zieh deinen Bauchnabel ganz sanft zur Wirbelsäule. Nun lehn dich sanft zur Seite der Hand, die das Handgelenk hält und dehne deine Seite. Schick deinen Atem in die Seite deiner Rippen und genieße. Wechsel die Seiten.
  • Stuhlheber: Nicht ganz einfach aber ein schöner Weckruf! Die Hände neben deinen Po auf die Sitzfläche legen und feste mit den Händen in den Sitz drücken. Gleichzeitig deinen Nabel sanft zur Wirbelsäule ziehen und den Beckenboden aktivieren. Atme entspannt weiter und schau, ob sich dein Po vom Sitz löst.
  • Vorwärtsbeuge: Mein persönlicher Favorit bei Anspannung oder Nackenschmerzen. Hierzu entweder im Sitzen oder im Stehen erstmal den Nabel wieder sanft zur Wirbelsäule ziehen, um den unteren Rücken zu schützen und dann nach vorne beugen. Im Sitzen mögen es viele gerne, wenn die Beine etwas geöffnet sind. Den Oberkörper auf den Oberschenkeln ablegen und den Kopf ganz vorsichtig hängen lassen. Dabei habe ich immer das Gefühl, alle Anspannungen würden aus meinem Oberkörper in den Boden strömen. So entspannend! Im Stehen geht das ebenso wunderbar. Einfach die Beine (außer du bist sehr dehnbar) leicht beugen, Nabel zur Wirbelsäule und mit geradem Rücken nach vorne beugen. Dann die Fingerspitzen auf den Boden neben den Füßen abstellen und auch hier Kopf und Nacken ganz ohne Anspannung hängen lassen. Super.

Yoga für den Kopf

Da Körper und Geist untrennbar zusammenhängen sorgen natürlich nicht nur körperliche Übungen für einen guten Zustand. Auch kleine Yogaübungen für den Kopf eignen sich gut, um ein wenig mehr Ruhe und Zeit für sich selber einzubauen. Am einfachsten ist die Übung der Achtsamkeit. Ich glaube sogar, wir alle sollten mehrmals täglich, so häufig wie nur möglich,  Achtsamkeitsübungen praktizieren. Sie helfen besonders, wenn du das Gefühl hast, dein Tag / Monat/ Jahr rast vorbei. Es ist so simpel wie wirksam: Mach das, was du gerade machen willst, mit absoluter Sorgfalt und bewussten Sinnen. Angenommen, du machst dir gerade dein Essen, dann sieh es dir genau an. Versuche Details zu finden, die interessant sind, neue Blickwinkel. Rieche, Schmecke oder höre ganz bewusst und genieße. Der beste Weg, um die eigene Zeit auszudehnen und dem ständigen Gefühl von „Ich habe zuwenig Zeit“ Adieu zu sagen!

Yoga für das Herz

Bhakti Yoga, das Yoga der Hingabe, ist der Weg der Öffnung des eigenen Herzens, die Hinwendung zu etwas Größeren als uns selber. In der Praxis sind das Übungen, die gut tun und glücklich machen und unsere Haltung ein wenig verändern können. Du kannst zum Beispiel:

  • Yogatexte lesen und dich in die Theorie vertiefen. Ich versuche jeden Tag mindestens 5 Minuten einen Text aus dieser Richtung zu lesen. Ich weiß, es ist nicht viel, aber so stelle ich sicher, dass ich auch an ganz engen Tagen eine Chance habe mein Soll zu erfüllen. Mehr geht ja immer. Ein schönes Buch ist zum Beispiel Ich.bin.jetzt. Hier werden die Yogasutren sehr verständlich erklärt und zwar gleich mit der Übersetzung: Was heißt das heute für uns?

  • Eine weitere schöne Übung für dein Herz und deine Haltung ist das innere Verneigen vor all deinen Lehrern, vor dem Guten im Leben, vor dem was uns alle besonders macht. Demut ist eine schöne tägliche Praxis, die uns erdet und damit auch sehr gut tut.

Zu guter letzt darf nicht fehlen: Yoga am Abend

Am Abend tut es gut, sich noch mal sanft zu strecken und zu recken. Geht sogar im Bett liegend. Einfach die Knie etwas anwinkeln und nach rechts hinüber sinken lassen, die Arme dabei zur Seite ausgestreckt und den Blick nach links. Länge in der Seite entstehen zu lassen tut gut am Abend. Seite wechseln nicht vergessen!

Außerdem liebe ich es noch mal ein paar Minuten zu meditieren. Am liebsten übrigens darüber, was alles schön war an dem Tag und wofür ich dankbar bin. Macht nachweislich ja auch glücklich und sorgt für eine schöne wohlige Glückseligkeit beim Einschlafen!

So, Yoga im Alltag mit ein paar kleinen Ideen. Ich hoffe, es war etwas für dich dabei. Nimm dir die Zeit für dich, für deinen Körper und verändere jeden Tag eine Kleinigkeit. Du wirst sehen, wenn du das ein paar Wochen lang regelmäßig machst, hast du eine neue Gewohnheit etabliert und fühlst dich anders. Nachweislich ist es für uns einfacher kleine Schritte umzusetzen als ein Mammutprogramm. Also such dir kleine Inseln in deinem normalen Alltag und hab viel Spaß dabei.  Entspann dich gut!

PS: Und wenn du noch Lesestoff zum Thema brauchst, schau hier:

 

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

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