Über die kleinen Dinge (die nerven)

Über die kleinen Dinge (die nerven)

Kleine Tricks für den Umgang mit den kleinen Dingen (die nerven)

Letztes Mal ging es um die große Leidenschaft. Hach und seufz! Wie schön es ist, wenn sich das Leben um die große Leidenschaft dreht und nicht um die kleinen Dinge (die nerven). Es sei an der Stelle gesagt: Ich arbeite noch dran. Also am so richtig total ganz und gar leidenschaftlichen Leben.

Überall leidenschaftlich tolles Leben

Bis dahin habe ich die Zeit damit verbracht die Leidenschaft im Alltag zu suchen. Auf Instagram, pinterest, facebook sehe ich nämlich all die tollen Bilder von Menschen, deren Leben voller Sonnenschein strahlt, die gesund und fröhlich aus der Wäsche schauen und dabei über die kleinen und großen Dinge des Lebens berichten. Leidenschaftlich vermutlich. Ich liebe das. Ich freue mich. Ich vergleiche. Letzteres soll man ja nicht. Tse! Machen wir aber leider alle, gehört als Grundfunktion zu unserem Hirn sozusagen dazu.  Ich tue es demnach auch, wider besseren Wissens. Nochmal: Tse!  Und als ich so munter geschaut habe stellte ich fest: Es scheint bei anderen irgenwie netter zu laufen. Aufgeräumter. Stylischer. Sonniger. Zu letzterem: Wo ich lebe (im Ruhrpott) scheint irgendwie nicht nur die Sonne.  Damit fängt es schon an. (Wobei – siehe oben- sonnige Tage gibt es hier auch. Man muss dann nur schnell rausrennen.)

Jedenfalls zurück zum leidenschaftlichen Leben. Bei den anderen kommt mir das irgendwie ausgereifter vor. Die machen auch andere Sachen. Aus mir nicht klaren Gründen verbringe ich zum Beispiel meine Tage nicht nur mit meinen Lieblingsbeschäftigungen. Was irritierend ist. Irgendwie muss ich andere Dinge tun, die mit der wahren Leidenschaft des Lebens nicht sofort in Verbindung zu bringen sind. Ehrlich gesagt Dinge die nerven. Nun hab ich aber überlegt, wie es mit mir weitergehen soll. Also mit dem glücklichen Leben. Ich bleibe nämlich fest dabei, dass diese Glücksgefühlesache mich so spiralmäßig nach oben katapultieren wird, dass ich irgendwann durch die Decke schieße. Da gebe ich nicht auf. Klare Position bei mir hier!

Damit das auch klappt habe mir folgendes überlegt: Ich brauche mehr Leidenschaft im Alltag! Was bitte schön nicht heißt, dass ich nun in Strapse bügeln werde. Diese Art Leidenschaft meine ich nicht. Wäre ein anderes Thema. Ich hab eher gedacht: Wie schaffe ich die paar Dinge, die in mir nicht sofort einen Glückshormonwasserfall ausschütten, so zu gestalten, dass sie netter werden?

Erster Schritt war eine Liste. Titel:

Folgende Dinge machen mir eher wenig Spaß (hier ein Auszug):

  • bügeln
  • Küche aufräumen
  • Abends spät Wäsche aufhängen
  • Sachen wegräumen, die andere Familienmitglieder liegen gelassen haben
  • sehr früh aufstehen
  • Regenwetter sehen
  • zugequatscht werden
  • das Verhältnis von Wochenendtagen zu Arbeitstagen
Und dann dachte ich mir: Das muss doch zu schaffen sein. Und ich habe also verschiedene Dinge ausprobiert, die die kleinen Dinge des Lebens lustiger/ schöner/ leidenschaftlicher machen.
 
Hier meine Highlights:
  • Tu so, als würdest du es total gerne machen. Ich hab mir überlegt, wenn Affirmationen helfen dann sollte doch auch dieser Gedanke helfen. Ich habe also aufgehört zu jammern. Na ja, ich habe jedenfalls versucht aufzuhören zu jammern. Stattdessen habe mir selber (und anderen!) gesagt, dass ich das jetzt gerne machen möchte. Ist schon komisch, aber irgendwie hat das schon was verändert.
  • Lerne, während du was anderes machst! Erst wollte ich beim bügeln so Eckart Tolle mäßig total im Moment sein. Mich ganz der Sache widmen und sehr Zen-mäßig das Hemd meines Supermannes glätten. Damit ich das besser machen kann, dachte ich so eine kleine inspirierende Ansprache von Eckart bei Hemd 1 wäre vielleicht eine tolle Idee. Mensch Leute, war es! Ich hör jetzt nur noch Ted-Talks, Gabby Bernstein Vlogs und anderen Kram beim bügeln. Fast schade wenn es vorbei ist. Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin macht mich ein bisschen fertig wenn ich ehrlich bin.
  • Sich sagen, warum man das tut. Ich räume Sachen weg. Mich macht Unordnung unruhig. Ich werde sozusagen unordentlich im Geist – zumindest wenn der Zustand unserer Wohnung stark abweicht von meiner Wunschvorstellung. Bis vor kurzem habe ich ziemlich gemeckert beim wegräumen. Nun versuche ich mir zu sagen, dass ich das für mich tue. Dafür, dass ich mich wohlfühle. Ich würde es nicht leidenschaftlich räumen nennen wollen, aber mit weniger murren räume ich nun schon.
  • Belohnen hilft. Wenn ich etwas für die Allgemeinheit (hier: Meine Familie) getan habe, tue ich danach etwas für mich. So einfach ist die neue Gleichung. Sehr glücklich hat mich das gestern gemacht: Erst eingekauft, dann Sport gemacht. In einer Frühlingshaft anmutenden Sonne. Toll. Als Belohnung zählt bei mir übrigens auch: Glas guten Wein während des Kochens und späteren Aufräumens, Lieblingslied runterladen und laut mitsingen, faul sein (mindestens 15 Minuten), Trash-Fernsehen schauen, eine liebe Freundin treffen, Yoga machen, eine Lieblingszeitschrift kaufen, Schokolade essen, eine schöne Blume …und so weiter und so fort.
  • Tagträumen. Für den Punkt „zugequatscht werden“ hilft mir mittlerweile meine Meditationspraxis. Hierzu kann ich stolz verkünden: Ich kann tagträumen während ich jemandem anscheinend total aufmerksam zuhöre. Es ist phänomenal. Rudimentär nehme ich noch Wortfetzen auf und sitze in Gedanken am See. Schön. I like Meditation.
  • Nicht zu streng sein. Was die Punkte aufstehen, Regenwetter, Verhältnis Arbeits- zu Wochenendtagen angeht habe ich noch keine Lösung. Bis ich eine finde versuche ich nicht zu streng zu sein mit den Gegebenheiten meines Lebens und lieber an die schönen Dinge zu denken. Gibt es einige, die mein Leben reicher machen. Und macht mehr Spaß darüber zu schwelgen als mich über den blöden Regen zu ärgern. Musik und mitsingen/ tanzen helfen bei mir übrigens auch immer. Erstaunlich.

Soweit bin ich also nun. Ihr seht. Ich arbeite dran. Fortsetzung muss demnach folgen. Vielleicht hat ja jemand da draußen noch Anregungen für mich?

 

 

 

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

8 Kommentare

  1. Sandra 9 Jahren vor

    Wenn mich nur die kleinen Dinge nerven würden, wäre das schon klasse 😉 Deine Lösungstipps sind super! Ich selbst habe bügeln aufgegeben. Ich habe keinen Partner, der gebügelte Hemden verlangt, und ich selbst brauche das auch nicht. Habe kein Bügeleisen mehr, schon seit Jahren nicht ^^
    Das mit dem so tun als ob man es gerne machen würde funktioniert tatsächlich. An der Arbeit leider nur bedingt… Aber ich gebe weiter mein bestes.

  2. Silja 9 Jahren vor

    Ach ein Partner ohne Hemden ist auch eine gute Lösung ;-). Ich frage mich sowieso warum die auf Hemden "bügelfrei" schreiben. Das stimmt NIE oder Knitterlook ist in.

    Liebe Grüße!

    Silja

  3. Amelie 9 Jahren vor

    Auch ich hab das Bügeln drangegeben :))) DAS war eine Erleichterung.

    Mir hilft es sehr rumzuschimpfen wenn ich etwas machen MUSS wozu ich gerade keine Leidenschaft aufbringen kann. Ich beschimpfe, fluche, schmeisse. Damit gehts MIR gut.
    Denn mit nichts in der Welt kann ich mir Hausarbeit schmackhaft machen.
    Nachdem mein Energielevel nach 1,5 Jahren alleinerziehend gen Null ging mussten meine Kinder plötzlich lernen, dass Mama auf einmal nicht mehr Putzfrau für alle ist.
    Auch sie motzen herzhaft. Aber so motzen wir gemeinsam, lassen den Frust raus und lachen anschließend gemeinsam.

    Lieben Gruß
    Amelie

  4. Sandra 9 Jahren vor

    Nö, das ist voll gelogen mit dem bügelfrei 😀

  5. Silja 9 Jahren vor

    Das hört sich auch schön an. Ich würd das gern mal hören. Ist sicher lustig. Schimpfen hilft auch das stimmt schon. schmeißen sogar? Haha, dann ist bei euch ja immer was los!
    Ich hoffe deinem Energielevel geht es nun schon besser? Pass gut auf dich auf, du Liebe! So eine Verantwortung als Alleinerziehende ist ganz schön schwierig und anstrengend. So stark zu sein für die ganze Familie, alles am laufen zu halten – gut wenn du da auch mal ordentlich fluchst. Das muss alles raus dürfen!

    Einen ganz lieben Gruß

    Silja

  6. Silja 9 Jahren vor

    Das beruhigt mich…ich dachte schon ich mach was verkehrt 🙂

  7. S Ho 9 Jahren vor

    Entspannt und glücklich zu sein ist sehr schön. Hört sich nach Urlaub an. Aber soll nur die Urlaubszeit schön sein? Wäre es nicht schön auch im Beruf entspannt und glücklich zu sein? Finde deine Berufung im Beruf unter http://berufungfinden.blogspot.de.

  8. Silja 9 Jahren vor

    Ja da hast du recht. Einen Beruf finden, der auch Berufung ist – das ist sicher ein guter Weg zu entspanntem Glück. Liebe Grüße!
    Silja

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