Kinder machen glücklich? Wie wir die Zeit mit Kindern genießen lernen

Kinder machen glücklich? Wie wir die Zeit mit Kindern genießen lernen

Kinder machen glücklich? oder auch: Die Zeit mit Kindern genießen lernen

Als Mutter von drei Söhnen ist mein Leben schon ziemlich lange bevölkert von meinen eigenen Kindern und deren Krabbelgruppen – und Kindergartenkollegen, Schulfreunden und sogar Studienfreunden. Ich fühle mich also ganz gut gerüstet, auf die Aussage: „Kinder machen glücklich“ zu schauen. Ich habe nämlich nicht nur kleine Mäuse popeln gesehen und singen gehört, ich habe auch oft Eiscreme verteilt, Äpfel geschnitten, Schatzsuchen veranstaltet und Fußballturniere geleitet. Außerdem oder vor allem habe ich viele Eltern kennengelernt und so einen wilden Mix an Strategien gesehen, die alle das Ziel hatten die kleinen Schätze gut groß werden zu lassen und dabei auch selber glücklich und erfüllt zu sein. Und ich finde doch, es gibt sie, die Strategie mit der man samt Kindern glücklich und frei sein kann, ja, ich möchte sagen mit denen man geradezu selige Momente erleben kann. Aber fangen wir mal vorne an:

Was ist Glück mit Kindern?

Wäre demnach die erste Frage, die man sich als Eltern oder werdende Eltern stellen kann. Wenn das Glück die freie Zeiteinteilung, das Ausschlafen an Wochenenden und spontane Partygänge bedeutet, dann kann ich schonmal klar verneinen, in diesem Blickwinkel wird es bisschen schwer mit Kindern. Ich weiß, ich spreche hier alle Klischees an, aber es ist einfach so. Mit Kindern ist man früh auf, schläft nicht wirklich durch und wenn die Kinder dann anfangen gegen Mittag aufzustehen („Chill mal“), ist der eigene Biorhythmus famos umgestellt auf das vorher jahrelang erprobte frühe Aufstehen. Glück muss also mit Kindern ganz anders – ganz anders definiert werden.

Das Glück mit Kindern

Glück ist dies tiefe Gefühl von Verbundenheit, angefangen bei diesem ersten, sehr magischen Moment im Kreissaal (und nein, die Geburt selber habe ich nie besonders magisch empfunden) in dem ein kleines, schleimiges (sorry, isso) Bündel überreicht wird und man nicht anders kann, als dem eigenen Herz beim schmilzen zuzuschauen. Die Verbundenheit zu meinen Kindern ist ein besonderes Geschenk, für das ich dankbar bin.

Glück ist, diese feste Zugehörigkeit in jeder Pore zu fühlen.

Glück ist, jemandem beim groß werden zu zuschauen.

Glück ist, zu bewundern, wie sich eine Persönlichkeit entfaltet.

Glück kommt also kiloweise mit Kindern, man muss nur ein paar Kleinigkeiten beachten, fand ich und die hängen von den einzelnen Phasen ab:

Die Zeit der Babys

Mein erster Sohn war kein Baby für Anfänger wie mich. Ich war noch ziemlich jung (24) und unerfahren, etwas unsicher und dafür mit hohen Erwartungen an mich selbst ausgestattet. Ich wollte, genau wie in den schönen Muttizeitschriften, blendend aussehend einen hippen Kinderwagen schieben, dabei die Ökowindel meines Sohnes dezent an schönen Orten wechseln und die Verbindung zum Erstgeborenen mit langem Stillen untermauern. Sohn 1 allerdings schrie in den ersten Wochen jeden Abend bis Mitternacht und unser soziales Leben kam jäh zum Erliegen. Das Stillen klappte nur anfangs gut und ich sah nie (wirklich NIE) aus, wie aus einer Mamizeitschrift entsprungen. Irgendwo an mir klebte nämlich immer ein Rest Banane und dem drallen Sitz meiner Kleidung sah man an, dass meine Figur ein wenig – wie sag ich es charmant?-  weicher geworden war. Trotz des süßen Bündels in meinen Armen war ich also immer mal wieder unglücklich, denn ich erfüllte meine eigenen Erwartungen absolut nicht. Mit Sohn 2 und etwas später 3 kam aber die Entspannung. Daher ist die erste Regel für alle, die ihr Kind so richtig genießen wollen:

Lass alle Erwartungen los

Die Zeit der kleinen Babys ist keine Zeit für hohe Erwartungen. Dein Körper hat etwas unglaubliches geleistet, entspann dich also und gib ihm Zeit zurück zu finden. Das Bündel in deinem Arm braucht keine Designerstrampler und keinen Schickimicki-Kinderwagen, sondern vor allem deine Nähe. Babyjahre sind Kuscheljahre. Es ist die Zeit des Beschnuppern und Bestaunens. Lass sie dir nicht nehmen, in dem du dich selber stresst mit irgendwelchen Hochglanzerwartungen, die dich schon dein ganzes Leben lang malträtiert haben. Stillen klappte bei mir übrigens auch immer besser, je entspannter ich war, ebenso das Schlafen meiner Söhne. Alles überträgt sich. Die Babyjahre sind die Jahre, in denen man seine Tagesplanung getrost an das kleine Etwas abgeben kann. Es gibt keinen Rhythmus. Man muss die Momente nutzen, wie sie kommen. Schlafen, wenn man müde ist und der kleine Schatz auch schläft. Yoga machen, wenn man Rückenschmerzen hat. Einfach die Matte neben der Krabbeldecke ausrollen. Ein Asana hilft schon. Meditieren, während man stillt. Alles geht, man wird Künstler darin, das eigene Leben weiter zu leben und für sich selbst zu sorgen, während man für jemand anderen sorgt. Das ist essentiell, um nicht unzufrieden zu werden. Ansonsten gilt: Loslassen, zulassen, genießen –  so kommt das Glück mit Babys. .

Die Zeit vom Laufenlernen bis zum Kindergarten

ist anstrengend. Punkt. Regale werden abgeräumt und Grenzen erkundet, Spinat gespuckt und die Windel ist manchmal unglaublich voll. Echt, irre. Die Zeit ist allerdings auch die Zeit der spontanen Wunder. Eine plötzliche Umarmung, ein erstes selbstgesungenes Lied, der erste Schritt, das erste Wort – Wunder über Wunder. Wahnsinn.

Augen auf für all das Glück

ist daher das, was es für mich brauchte in dieser Zeit. Mich nicht hetzen zu lassen, weiter zu genießen. Meine Grenzen zu kennen und zu fühlen, was mir wichtig ist. Die eigenen Grenzen zu kennen hilft sich ein wenig abzugrenzen, denn die kleinen Menschen tun das Gleiche. Die Trotzphase als notwendigen Schritt zu sehen auf dem Weg zur Entwicklung der Persönlichkeit hilft ebenfalls. Es ist nie persönlich und die Phase ist einfach wichtig. Eine gelassene Zen-Haltung ist also Gold wert. Wer die nicht hat, kann sie hier lernen. Augen auf für all das Glück und tief durchatmen. Immer wieder. Ich habe in Kissen gehauen und bin im Volldampf eine Treppe runter und raufgerannt, um die Nerven zu bewahren. Gleichzeitig hab ich oft geweint vor Glück. Meditieren war nie wichtiger.

Kindergarten und Grundschulzeit

Selbstständigkeit kommt und damit viel mehr Zeit für Eltern. Irres Gefühl, was gut tut oder Erwartungen wecken kann. Vorsicht! Ah! Ich hab einen Teil dieser Zeit damit vergeudet mir selber zu viel zuzumuten, denn plötzlich kommt das eigene Leben wieder viel mehr in den Vordergrund und doch ist es nicht das Gleiche. Es gibt da jemanden, der braucht ein Ohr oder einen Arm am Abend. Sich hier nicht hetzen zu lassen, sondern wirklich da zu sein ist so wichtig.

Zeit, Zeit, Zeit

Zuzuhören, nachzufragen, Zeit haben zum Blätter sammeln und Autos gucken, für Gruselgeschichten und Albernheiten und für die letzte Zeit des intensiven Kuschelns. Den Mittelweg finden zwischen Zeit für sich, für das eigene Leben, die eigenen Ziele und Zeit für Kinder, für Sorgen, für Spiele. Egal, ob man berufstätig ist oder nicht, es braucht hier einen Moment voller Zeit. Muss nicht lange sein aber intensiv, das regelmäßige meditieren zahlt sich hier voll aus – man kann nämlich weitaus besser beim jeweiligen Moment bleiben und schweift nicht innerlich zur Einkaufsliste ab. Puh.

Die Pubertät

Seufz. Ich weiß, es gibst lustige Bücher hierzu. Ich glaube mittlerweile, die Pubertät dient dazu, dass Eltern nicht traurig sind, wenn Kinder ausziehen. Dabei ist es auch eine sehr fröhliche Zeit, wenn man weiter an der eigenen Gelassenheit gearbeitet hat. Ich habe hier in den letzten Jahren viel dazugelernt und doch kann ich an manchen Tagen einfach nicht so viel meditieren, wie ich müsste. Denn der Wechsel vom Ratgeber und Freund zum gehassten Wächter über die tägliche Online-Zeit vollzieht sich innerhalb von Sekunden. Es gibt Streit und wütendes Schweigen, zähneknirschende Versöhnung und Schreckmomente. Bei uns gab es Briefe der Schule und von anderen Institutionen obendrauf. Ich konnte also richtig viel an meiner Gelassenheit arbeiten. Und doch hab ich es überlebt, also bisher, Nummer drei ist ja noch vor dieser entzückenden Phase. Eine Phase, in der das Hirn des Kindes in einem der Geisteskrankheit ähnlichen Zustand feststeckt und man selber plötzlich Sätze sagt, die man nie (NIE) sagen wollte. Die Pubertät übt die Gelassenheit von Eltern phänomenal. Darum gibt es hierfür drei besondere Grundregeln, um glücklich zu bleiben:

Sei Fan von deinem Kind.

Sei ein Fan. Versuch es. Schau dir die Persönlichkeit an, die sich da entwickelt, sieh das Gute. In der Pubertät sehen wir oft soviel Negatives beim Nachwuchs, dass wir vergessen Fan zu bleiben. Sei ein Fan von deinem Kind, sei tolerant, sei verständnisvoll.

Grenzen vs. Persönlichkeit

Kenn deine Grenzen, die unumstößlichen Eckpfeiler deiner Werte. Man lernt hier ziemlich gut, was einem wirklich wichtig ist. Respekt, Toleranz, Freude am Sein – kenn das, leb es vor und unterstütz dein Kind dabei, das auch leben zu können. Gleichzeitig zu wissen, dass hier eine eigene Persönlichkeit reift und dein Einfluss darauf mittlerweile gegen Null tendiert, ist dabei ebenso wichtig. Darauf vertrauen, dass die Grundpfeiler gelegt sind. Glück ist, wenn man einen guten Weg zwischen diesen beiden Polen findet.

Gemeinschaft leben

Auch, wenn der Nachwuchs es einem nicht leicht macht, kleine Momente der Gemeinschaft bleiben Glücksmomente. Manchmal anders als man es sich vorgestellt hat. Wenn zum Bespiel der Sohn mit all seinen Freunden unerwartet das Wohnzimmer belagert und man einfach dazu kommt, oder wenn man einen wahnwitzigen Raptext (wer denkt sich das nur aus?) miteinander hört und man ehrlich zu verstehen versucht, was daran so toll ist. Respekt kommt mit dem respektieren des Anders -seins, Gemeinschaft mit der Lust am Verstehen. Glück ist auch jetzt Gemeinschaft.

Was jetzt ist

Nun sind Sohn 1 und 2 schon 21 und 18 Jahre alt, groß und erwachsen sind sie, gehen ihre Wege mehr oder weniger ohne mich. Die Zeit ging schnell vorbei, sie ist gerast. Sohn 3 wird zum Glück erst acht und das Wissen um die Schnelllebbigkeit lässt meine Kehle vor  Melancholie manchmal eng werden.

Die Zeit mit Kindern ist eine Momentaufnahme. Je mehr wir es schaffen gut auf uns zu achten und im Moment zu leben, umso mehr können wir all das Glück genießen. Alle Erwartungen loslassen, die eigenen und fremden ist das, was ich am meisten gelernt habe und immer noch lerne. Es ist ein Prozess, genauso wie Yoga üben ein Prozess ist, wie Meditationspraxis ein Prozess ist, wie eine Partnerschaft einen fordert.

Glück ist, den Prozess zu lieben. Und ich bleibe dabei: Kinder machen glücklich. Echt.

Habt eine tolle Woche ihr Lieben,

Silja

Hallo, ich bin Silja. Gründerin von Glücksplanet und Trainerin, Coach, Yogalehrerin, fröhliche Mama von drei Söhnen, glückliche Ehefrau, begeisterte Pflanzenesserin, beseelte Yogaübende. Mein Herz schlägt für Psychologie und Coaching, Yoga und gutes, gesundes Essen. Ich schreibe mit Leidenschaft über alles, was helfen kann ein glückliches, entspanntes und begeistertes Leben zu leben. Mehr findest du auf meiner "Über mich" Seite. Für tägliche Inspiration folge mir auf Facebook oder Instagram.

15 Kommentare

  1. Liebe Silja,
    herzlichen Dank, dass Du Deine Strategien wie Du Deine Zeit mit Deinen Kindern genießt und genossen hast, hier teilst. Ich bin mit meinen beiden Mädels zur Zeit in der Kindergartenphase und genieße es sehr. Es gibt so viele magische Momente, wie die großen magischen Momente Ostern und Weihnachten und unzählige kleine magische Momente. Ich liebe die Kreativität und Entdeckerlust meiner Mädels, die Kuschelmomente mit Ihnen und auch ihre süßen Trotzreaktionen. Und Du hast Recht, es ist so wichtig wirklich da zu sein! Egal ob 2 oder 8 Stunden am Tag, am wertvollsten ist die gemeinsame Zeit, wenn sie achtsam und liebevoll erlebt wird.
    Herzliche Grüße
    Petra Prosoparis

    • Autor
      Silja 8 Jahren vor

      Hallo Petra,

      sehr gern geschehen. Und zwei Mädels im Kindergartenalter – das ist bestimmt entzückend. Lieben Dank für deinen Kommentar und weiterhin so eine schöne Zeit, bis bald
      Silja

  2. Susanne 8 Jahren vor

    Ein wunderschöner Artikel, liebe Silja. Meine Maus ist zwar erst ein Jahr alt, aber schon dieses eine, wenn auch oftmals sehr anstrengende, Jahr ist mir viel zu schnell vergangen. Deine Tipps sprechen mir aus dem Herzen, ich hoffe, ich kann das meiste davon in den nächsten Jahren in die Realität umsetzen. Sonnige Grüße aus München!

    • Autor
      Silja 8 Jahren vor

      Liebe Susanne,

      das kriegst du bestimmt toll hin! Denk gut an dich und ich wünsch dir viel Spaß mit deiner kleinen Maus.

      Liebe Grüße
      Silja

  3. jael 8 Jahren vor

    ein toller, gerade rückender, mitmachender und das Herz öffnender artikel! danke dafür:)

    • Autor
      Silja 8 Jahren vor

      danke schön! Freu mich, dass er dir so gut gefällt.

  4. B 5 Jahren vor

    Was ich brauche um meine Kinder trotz allem entspannt genießen zu können: genug freie Zeit für mich um mich selbst wieder zu spueren und in Stille in mich hineinhorchen zu können. Ich bin keine Gluckenmama und bin später stolz und froh wenn sie ihrer eigenen Wege gehen und ausziehen. Eine 24/24 Mama bin ich auch gar nicht. Ich habe das unglaubliche Glück, dass ich mich von dem Vater der Kinder getrennt habe und so jetzt jede 2. Woche habe, weil die Kinder da komplett bei ihm sind. Das ist das tollste Geschenk, das er mir je gemacht hat! Diese freie Zeit ist so unglaublich kostbar für mich! Nur Verantwortung für mich selbst. Keine Kinder Termine, Kuchen backen, Kinder bespassen…..und….und…..und. Ohne diese Lichtblicke wäre ich nur noch ein depressiver Häuflein Elend. Großeltern sind zu weit weg oder interessieren sich nicht für ihre Enkel.

    • Autor
      Silja 5 Jahren vor

      Liebe Brigitte,

      danke dir für den Einblick. wie schön, dass du dich damit wohl fühlst.
      Weiterhin alles Gute für dich,

      Silja

  5. B 5 Jahren vor

    Hallo Silja,

    ich habe zwei Söhne im Alter von 7 und 11 Jahren. Sie sind in Grundschule und Gymnasium. Ich habe mich in der Mutterrolle immer schon extremst schwer getan; das landläufige Mutterbild finde ich eher abschreckend, denn vorbildhaft. Das sich Aufopfern und sich Selbst-Aufgeben und nur noch für die Kinder zu existieren ist einfach nicht mein Ding. Leider empfinde ich die Mutterrolle häufig als eine Art Gefängnis, Kasten, in den ich gepresst werde, der mir aber überhaupt nicht behagt und in dem ich mich unfrei fühle.
    Ich versuche sehr oft, meine Kinder in meine Aktivitäten (kochen, backen, putzen, basteln etc.) einzubeziehen, mit ihnen Gesellschaftsspiele zu spielen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Man erlebt auch sehr schöne Momente mit ihnen, aber ziemlich häufig ist es auch überhaupt nicht toll, nervig und anstrengend und eine Stimme in meinem Kopf sagt dann gereizt: „Oh Mann, wenn sie doch schon ausgezogen wären diese Invasoren!“
    Mein Fazit auch nach noch so vielen Anstrengungen/Projekten, das Leben mit Kindern zu geniessen, ist leider: die Opfer des Kinderhabens sind/waren einfach für mich grösser als die Freude, die ich mit ihnen und durch sie habe. Mir persönlich wäre es besser gegangen, hätte ich auf Kinder verzichtet. Doch trotz dem allem liebe ich sie und bin stolz auf sie, aber ich wäre lieber ihr Onkel gewesen…

    • Autor
      Silja 4 Jahren vor

      Liebe Brigitte,

      Ich hab eine Weile nachgedacht über deinen so schön ehrlichen Kommentar. Danke dir dafür! Und folgende Gedanken, wenn du magst sogar Tipps. Entscheide einfach, ob dafür was für dich passt (sonst vergiss es einfach – über die Distanz ist es so schwer).

      Ja, manchmal ist unser Leben anstrengend. Dann ist die Frage: Wie können wir es für uns schön machen? Wo können wir noch Hilfe finden? Wo hängen wir an einem „so muss es sein“ – was uns vielleicht einengt. Kinder sind Gäste im Haus, das mag ich so. Invasoren kann eine Stimme der Wut sein. Schau mal, ob du die rauslassen magst. Aufgestaute, alte Wut überträgt sich oft auf andere vermeintliche „Sündenböcke“ die wir ausmachen. Und alles ist, daran glaube ich fest, ein Auftrag zu lernen und zu wachsen. Unser Unwohlsein, unsere Wut, unser Ärger, Frust etc. zeigen uns immer wo wir noch Themen haben – und die sind selten im Außen.

      Und: Wenn die Wut draußen ist – übe Metta Meditation. Die hilft mir so so sehr!
      Alles Liebe,
      Silja

  6. Ann-Katrin 3 Jahren vor

    Hi, vielen Dank für deinen tollen Text. Ich habe 4 Kinder. 13, 10, 7 und einen nachzügler von 6 Monaten, den ich mir von Herzen gewünscht hatte. Was mich jetzt sehr umtreibt ist, dass zum einen das Verhältnis zu Sohn 2(10) so schwer ist. Er flippt so schnell aus, wir sind an allem Schuld, er hasst uns. Das ist auch hart für seine Geschwister. Der 2. Punkt der mich umtreibt, weswegen ich eigentlich schreibe ist, dass mir unser Nachzügler so Leid tut, weil er in einigen Jahren komplett alleine ist. Ich bin auch keine Spiel Mama. Ich lese gerne vor, spiele Gesellschaftsspiele und backe mit Ihnen Kuchen, dann hörts aber auch auf. ich überlege noch ein Geschwisterchen zu bekommen. Allerdings bin ich mittlerweile 34. Werde dieses Jahr 35. Und habe mit 21 angefangen. Ich habe Angst zu bereuen meine jungen Jahre nur mit Kindern verbracht zu haben. Hattest du solche Überlegungen mit deinem 3. auch?
    .

    • Autor
      Silja 3 Jahren vor

      Liebe Ann-Katrin

      hier ein paar Gedanken:
      Bitte prüfe unbedingt deine Hypothese, das Verhalten des 2. Sohnes würde bedeuten, dass er euch nicht mag. Kinder sind abhängig von ihren Eltern und lieben sie sehr. Ihre Ängste, Sorgen, Gedanken zeigen sich durch manchmal irrational oder abweisendes Verhalten. Ich würde, wenn es so schwierig ist, eine der Erziehungsberatungen aufsuchen. Hier gibt es viele Angebote von Gemeinden, Städten und Trägern wie der Caritas oder auch die Möglichkeit einer Familientherapie, sollte das notwendig sein. Bitte erkundige dich z.B. bei deiner Kinderärztin, damit du dem Kleinen und euch helfen kannst. Er braucht euch.

      Zum 3. Kind: Ich wusste einfach tief, dass ich noch ein Kind haben möchte. Warte ab, bis du diese Klarheit auch für dich hast. Manchmal braucht das einfach eine ganze Zeit.

      Alles Liebe,
      Silja

  7. Lisbeth Maler 3 Jahren vor

    Obwohl ich meine Kinder wirklich liebe, ging es mir oft genauso wie dir. Immer mal wieder war ich unglücklich, denn ich erfüllte meine eigenen Erwartungen absolut nicht mehr. Deswegen brauche ich ab und zu mal eine Auszeit, zum Beispiel in einem Hotel ohne Kinder, wo ich einfach mal ich selbst und nicht nur „Mama“ sein kann.

    • Autor
      Silja 3 Jahren vor

      Liebe Lisbeth,

      danke dir für deine Gedanken.
      alles Liebe,
      Silja

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